Rekordbesuch bei Hachenburger Überraschungs-Kultur-Veranstaltung "Exciting Places"
Von Helmi Tischler-Venter
Besser konnten die Bedingungen gar nicht sein, die die "Hachenburger KulturZeit" organisiert hatte: ein variantenreiches Überraschungs-Programm mit zwölf Acts an zehn urigen Locations der Westerwald Brauerei zu einem erschwinglichen Preis als Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Rund 500 Menschen nutzten am Samstag, dem 9. September das wunderschöne Sommerwetter für eine Super-Kultur-Party.
Hachenburg. Die vielen Besucher verteilten sich grüppchenweise in dem weitläufigen Gelände. Auf der Außenbühne begrüßten "The Peteles" mit eingängiger Rockmusik und dem authentischen Beatles-Sound die Gäste. Bereits eine Stunde vor Programmbeginn war Einlass, damit Gelegenheit bestand, sich im spannenden Labyrinth der Brauerei zu orientieren, bevor immer zur vollen Stunde ein halbstündiger Act startete. An ihren "Frag mich"-Shirts leicht erkennbare, ortskundige Helfer in großer Zahl erleichterten die Suche.
Im Braukeller fand man neben riesigen Stahltanks eine Theaterbühne für die heimischen "Theatermacher", die drei Varianten der Geschichte, "Wie der Igel auf den Teller kam", mit Rückblicken auf die Jahre 1817, 1724 und 1635 darboten. Die Hachenburger Spezialität "Ischel" gibt es am Kirmesmontag vormittags zu essen.
An gleicher Stelle liefen zwischendurch immer wieder die bemerkenswerten Kurzfilme: "Hysteria" und "Kutteln mit Zwiebeln".
Ganz oben in der Hitze des Sudhauses verblüffte der Magier und Mentalist Yann Yuro sein Publikum mit nervenstrapazierenden psychologischen Tests und gewagten Vorhersagen.
Geleitet von Bierkästenstapeln gelangte man in die Lagerlogistik, in der die vielen vollen Bierkästen eine Kulisse bildeten für Kristin Lahoops "Fragilaxie". Die Künstlerin bezauberte ihre Zuschauer mit einer ungewohnten Mischung aus Ausdruckstanz, Pantomimik und Akrobatik.
Im Hopfenspeicher konnte man einer Lesung mit Sandra Fischer beiwohnen. Ein Clown überraschte als Walking Act gezielt einzelne Besucher und ein Karikaturist zeigte seine Kunst in Doppelporträts, während ein Maler im bunt bekleckerten Kittel Steine verschönerte.
Im Zwickelkeller erzeugte der türkische Comedian Serhat Dogan viel Gelächter mit seinem Programm "Mein Visum war ein Witz", in dem er seine Sprach- und Kulturerfahrungen mit dem neuen Land, in das er 2004 kam, zum Besten gab. Er hat inzwischen die deutsche Sprache gelernt, aber emotionale Sätze wie "Pipi in den Augen" sind ihm immer noch ein Rätsel.
Die halbstündigen Programmpausen boten Gelegenheit, sich im Schalander mit Speisen und Getränken zu versorgen. Der warme Sommerabend war ideal zum Klönen im Freien oder um genüsslich der Band "Lost Places" zuzuhören, die zum Abschluss des Festivalabends aufspielten.
Die "Exciting Places" der Westerwald Brauerei sind auch am Familiensonntag mit freiem Eintritt für Kinder bis 12 Jahren wieder Schauplatz für Comedy, Magie, Kleinkunst, Theater, Lesung, Kunst, Film und Musik mit anderem Programm und teilweise anderen Künstlern. So wird zum Beispiel eine Märchenerzählerin die Kleinen unterhalten.
Das Konzept der Hachenburger Kulturzeit überzeugte die Besucher, die hoffen, dass zukünftig noch mehr Entdecker-Festivals dieser Art an aufregenden Plätzen veranstaltet werden. (htv)
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