Künstliche Intelligenz kann auch die Polizeiarbeit unterstützen
Landes- und Bundeskriminalamt sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern kooperieren in einer für die Polizei bundesweit einmaligen Kooperation seit 2021 im Bereich der Künstlichen Intelligenz, um Wissenschaft und Forschung eng zu verzahnen. Ziel ist die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) für polizeiliche Zwecke.
Mainz. Innenminister Michael Ebling, LKA-Präsident Mario Germano und der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern, Prof. Dr. Andreas Dengel, haben nun erste Teilprojekte der Kooperation vorgestellt. Unter anderem geht es um die Identifikation und die Analyse von Schuhspuren sowie von Massendaten.
"Künstliche Intelligenz wird für die polizeiliche Arbeit der Zukunft unverzichtbar sein. Kriminalität spielt sich zunehmend im digitalen Raum ab und die Auswertung von Massendaten wie zum Beispiel im Fall des Cyberbunkers von Traben-Trarbach wäre schon heute ohne technische Unterstützung undenkbar. Künstliche Intelligenz kann riesige Datenmengen im Sinne eines Assistenzsystems vorstrukturieren und die Arbeit deutlich erleichtern", so Innenminister Michael Ebling.
Mit KI Menschen unterstützen und nicht ersetzen
Die Kooperationspartner stellten die ersten Zwischenergebnisse des KI-Transferlabs anhand einer Geldautomatensprengung vor. Zu den aktuellen Forschungsschwerpunkten zählen in diesem Zusammenhang die KI-gestützte Analyse von Schuhabdruckspuren, die Massendatenanalyse sowie die Wiederherstellung gelöschter oder zerstörter Daten.
"Für das Landeskriminalamt ist es wichtig, mit KI den Menschen zu unterstützen und nicht zu ersetzen, daher erforschen wir mit KI Lösungen für anwendungs- und praxisorientierte Strukturen für die immensen Datenmengen, die die Polizei in Strafverfahren zu bewältigen und zielgerichtet zu analysieren hat", hob LKA-Präsident Mario Germano hervor.
Das DFKI zählt in der internationalen Wissenschaftswelt zu den wichtigsten "Centers of Excellence" und ist als gemeinnützige Organisation in dieser Art das weltweit größte Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Hochspezialisierte Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt. Sie sollen auf diese Weise gleichsam an die Sicherheitsbehörden herangeführt werden. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird ein polizeispezifisches Transferlab am DFKI in Kaiserslautern betrieben, das aus einem gemischten Team von Mitarbeitern aus Polizei und Wissenschaft besteht und sich gemeinsamen den sicherheitsbehördlichen Projektfragestellungen widmet.
Zugang zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
"Das gemeinsame Transferlab bietet den idealen Rahmen für den direkten und dauerhaften Wissens- und Technologietransfer aus der aktuellen KI-Forschung in die gesellschaftsdienliche polizeiliche Anwendung. Die ersten Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie moderne KI-Tools Ermittlungsbehörden bei ihren immer komplexer werdenden Aufgaben entlasten und effektiv unterstützen können und damit nachhaltig zur Verbrechensbekämpfung und -aufklärung beitragen", sagte Prof. Dr. Andreas Dengel, Geschäftsführender Direktor des DFKI in Kaiserslautern.
Innenminister Ebling verspricht sich viel von der weiteren Arbeit im Rahmen der Kooperation. "Die Polizei braucht die starken Partner an ihrer Seite, um mit der Dynamik der technischen Entwicklungen Schritt zu halten. Mit dem DFKI haben wir in Rheinland-Pfalz einen starken und hoch anerkannten Partner gefunden, der das Landeskriminalamt und das Bundeskriminalamt mit seinem Know-how unterstützt und Zugang zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ermöglicht", betonte er. (PM)