Pressemitteilung vom 22.09.2023
Niederelbert richtet Neubaugebiet ein: Spatenstich markiert den offiziellen Beginn der Bauarbeiten
Nach mehr als zehn Jahren der Vorbereitung haben in Niederelbert vor wenigen Wochen endlich die Bauarbeiten zur Erschließung des Neubaugebiets "Im Herberg II" begonnen. Mit dem symbolischen Spatenstich feierte die Ortsgemeinde, dass sie bei dem komplizierten Projekt nun die Zielgerade erreicht hat.
Niedererlbert. Schon Ende des Jahres sollen die ersten fünf von insgesamt 44 neuen Bauplätzen baureif sein. Wichtiger Teil der Erschließung ist ein Dammbauwerk über den Weiherhellbach, über das eine Straße Richtung Wohngebiet "Im Boden" führen wird. Gleichzeitig ist es der Staudamm für ein Hochwasser- und Regenrückhaltebecken, das oberhalb am Weiherhellbach entsteht.
Die Vorbereitungen für das Neubaugebiet glichen einem Hürdenlauf im Marathonformat, denn es tauchten immer wieder neue Probleme und Fragestellungen auf, die geklärt werden mussten, ehe der Ortsgemeinderat den nächsten Schritt gehen konnte. Inzwischen rollen die Bagger auf der Fläche unterhalb des Sportplatzes, um dort die neue "Bergstraße" zu bauen und die Grundstücke für den Bau vorzubereiten: Kanal und Wasserleitungen werden verlegt, dazu Leitungen für Strom und Telekommunikation, es werden Gehwege und die spätere Fahrbahn angelegt.
"Es hat den Ortsgemeinderat in den letzten zehn Jahren sehr viel Kraft, Ausdauer und Hartnäckigkeit gekostet, dass wir heute hier stehen und den tatsächlichen Baubeginn feiern können", sagte Anke Thome beim symbolischen Spatenstich. Als Beigeordnete mit eigenem Geschäftsbereich koordiniert sie die Baumaßnahme. "Nun können bald neue Wohnhäuser für heutige und künftige Niederelberter entstehen", stellt sie sichtlich erfreut und erleichtert fest. 24 der insgesamt 44 Grundstücke stehen im Eigentum der Gemeinde, die übrigen sind in privatem Eigentum.
"Für die gemeindeeigenen Grundstücke haben wir ein Vergabeverfahren durchgeführt, weil wir deutlich mehr Anfragen als Bauplätze hatten. Sollte jemand abspringen, rücken die Nächsten aus dem Vergabeverfahren nach", erklärt die Ortsbürgermeisterin Carmen Diedenhoven. Ein großes Kompliment an den Ortsgemeinderat sprach auch Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich von der Verbandsgemeinde (VG) Montabaur aus, der das Projekt seit seinem Amtsantritt 2018 begleitet hat. "Man kann über jedes Bauvorhaben Geschichten erzählen, aber hier ist die Liste besonders lang, teilweise kurios."
Wichtig sei aber, dass nun im Ort die Lücke in der Bebauung geschlossen werden kann. "Niederelbert grenzt an Montabaur an. Die Leute wollen hier wohnen, im Grünen, in einem attraktiven Ort, nicht direkt in der Stadt, aber nah am Zentrum", stellt er fest. Fünf Grundstücke an der Herbergstraße werden bereits Ende des Jahres baureif sein, die anderen Ende 2024.
Neben allen Hürden in der Planung stellte auch das Dammbauwerk den Ortsgemeinderat vor besondere Herausforderungen - planerisch und finanziell. Der Weiherhellbach fließt nördlich des neuen Baugebiets "Im Herberg II" vorbei und trifft dort - von der Montabaurer Höhe kommend - auf die ersten Häuser von Niederelbert. Im Hochwasservorsorgekonzept wurde daher der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens in diesem Bereich vorgesehen, um Überschwemmungen in der Ortsmitte vorzubeugen. Auch müssen die Verbandsgemeindewerke für das Regenwasser der Umgebung ein Sammelbecken bauen, damit bei Starkregen der Kanal nicht überlastet wird. Und schließlich wünschte sich die Ortsgemeinde eine innerörtliche Verkehrsachse über den Weiherhellbach hinweg, die das Wohngebiet "Zum Simonsbusch / Im Boden", das Neubaugebiet "Im Herberg II" und den Sportplatz verbindet und so die Ortsdurchfahrt L327 für den innerörtlichen Verkehr entlastet. So kam die Idee eines "3 in 1"- Dammbauwerks in Kombination mit einem Wiesenbecken auf. Dieses wird oberhalb angelegt und umfasst den Bachlauf des Weiherhellbachs.
In den neu aufgeschütteten Damm wird eine Schleuse mit Regler integriert, die bei Bedarf das Hochwassser aus dem Bach und das Regenwasser aus der Umgebung zunächst im Becken zurückstaut und später kontrolliert ablaufen lässt. Über den Damm wird die neue Bergstraße führen. So einfach das klingt, so kompliziert zeigte sich die Ausführung (siehe Infokasten). Durch die "3 in 1"-Lösung werden die Kosten für das Dammbauwerk anteilig zwischen der VG (Hochwasservorsorge), den VG-Werken (Regenwasserrückhaltung) und der Ortsgemeinde (Straßenbau) aufgeteilt. Insgesamt wird die Erschließungsmaßnahme einschließlich Dammbauwerk voraussichtlich rund 3,2 Millionen Euro kosten. Die Tiefbauarbeiten führt die Firma Wilhelm Triesch aus Waldbrunn durch, die Bauüberwachung hat die Artec Ingenieursgesellschaft aus Limburg übernommen und die Projektleitung liegt bei Ralf Kohlhaas von der VG-Verwaltung in Montabaur. (PM)
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