Pressemitteilung vom 29.09.2023
Kein goldener Herbst am Arbeitsmarkt im Westerwaldkreis
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur ist die Erwerbslosigkeit deutlich höher als im Vorjahr. Die Konjunkturflaute wirkt sich zunehmend aus. Ende September sind im Bezirk Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) 6298 Menschen ohne Job. Das steht in dem Arbeitsmarktbericht, den die Agentur für Arbeit für September jetzt herausgegeben hat.
Westerwaldkreis. Nach einem Anstieg im Juli und August ist die Arbeitslosigkeit während der ver-gangenen Wochen leicht gesunken: Ende September werden im Bezirk der Agen-tur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) 6.298 Menschen ohne Job gezählt - 257 Personen weniger als vor einem Monat, aber 616 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist während der vergangenen Wochen um 0,1 Prozentpunkte zurückgegangen. Mit jetzt 3,5 Prozent liegt sie 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
"Der September hat wie gewohnt Entspannung am Arbeitsmarkt gebracht", sagt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. "Die Abnahme geht auf das Konto der jungen Generation. Das ist keine Überraschung: Viele, die sich im Sommer nach absolvierter Ausbildung arbeitslos meldeten, haben inzwischen eine neue Anstellung und neue Perspektiven gefunden. Vom üblichen Herbstaufschwung kann aber keine Rede sein."
Die aktuelle Entlastung ist laut Arbeitsagentur die schwächste im langjährigen Vergleich, und die Arbeitslosenzahl - von der Spitze in der Pandemie abgesehen - die höchste in einem September seit 2015. Der regionale Arbeitsmarkt hat der Konjunkturflaute lange getrotzt. Nun aber trübt die Lage sich ein.
Aktuell ist die Arbeitslosigkeit 10,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Dieser Abstand war seit April geschmolzen, wächst aber seit Juli wieder. Weil die Arbeitgeber immer zögerlicher einstellen, wird es zunehmend schwieriger, einen neuen Job zu finden.
Der Stellenmarkt verliert an Dynamik
Im September meldeten die Betriebe lediglich 344 Jobangebote. Das sind 104 weniger als im August und 126 weniger als im September 2022. Seit Januar kamen 3.937 Stellen herein; das ist ein Rückgang von 1.384 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2022. In sämtlichen Vergleichen - Jahressumme, Vormonat und Vorjahresmonat - steht ein Minus von etwa 25 Prozent.
Die gute Nachricht
Die Beschäftigung bewegt sich auf einem Rekordlevel, und sie hat noch einmal zugelegt. Am Stichtag 31. März 2023 - das sind die neuesten Zahlen - gab es im Agenturbezirk Montabaur 105.826 Menschen in sozialversicherungspflichtiger Arbeit. Das ist ein Anstieg um 367 Personen beziehungsweise 0,3 Prozent gegenüber dem März 2022. Der größte Zuwachs ist in der Altersgruppe 55 plus zu verzeichnen.
Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst: Im Westerwaldkreis haben derzeit 3.833 Menschen keinen Job - 205 weniger als im August, aber 329 mehr als im September 2022. Die Quote ist in den vergangenen Wochen von 3,5 auf 3,3 Prozent gesunken; vor einem Jahr lag sie bei 3,1 Prozent. Im Rhein-Lahn-Kreis sind aktuell 2.465 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 52 Personen weniger als vor einem Monat und 287 mehr als vor einem Jahr. Die Quote ist im Monatsverlauf von 3,8 auf 3,7 Prozent zurückgegangen. Im September vergangenen Jahres wurden 3,3 Prozent errechnet. (PM)