Bläserphilharmonie begeisterte mit einem Gala-Konzert zum Tag der Deutschen Einheit
Von Klaus Köhnen
Die Bläserphilharmonie im Landkreis Altenkirchen, die 2021 entstand, hatte zum Konzert in das Kulturwerk Wissen eingeladen. Zum Beginn begrüßte das Orchester, unter dem Dirigat von Marco Lichtenthäler, mit der eigens für die Bläserphilharmonie komponierten Ouvertüre "Symphonic Dimensions" die Gäste.
Wissen. Die Eröffnungssymphonie stammt aus der Feder von Otto M. Schwarz. Sabine Bätzing-Lichtenthäler (MdL), die wieder die Moderation übernommen hatte, konnte einige besondere Gäste begrüßen. Für den Festvortrag hatten die Organisatoren die Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Rheinland-Pfalz, Sabrina Kunz, eingeladen. Den Kreismusikverband Altenkirchen vertrat der Vorsitzende Michael Bug. Von der kommunalen Familie konnte sie namentlich Dietmar Henrich, Bürgermeister der VG Hamm, und den ersten Beigeordneten der VG Altenkirchen-Flammersfeld Rolf Schmidt-Markoski begrüßen.
Die Moderatorin ging kurz darauf ein, dass ohne Sponsoren und viele helfende Hände, weder ein solches Orchester noch solche Veranstaltungen möglich seien. Namentlich nannte sie den Vorsitzenden des Trägervereins Sebastian Bätzing, die Sparkasse Westerwald-Sieg und die Westerwaldbank. Einen Dank richtete sie auch an die Wissener Eigenart, vertreten durch den Geschäftsführer des Kulturwerks, Dominik Weitershagen.
Als erstes Musikstück nach der Ouvertüre brachte das Orchester „Irish Tune from Country Derry“ zu Gehör. Dieses Musikstück, besser bekannt als das irische Volkslied „Danny Boy“, stammt aus der Feder von Percy Aldrige Grainger. Als Konzertpianist bereiste Grainger ab dem Jahr 1900 Europa und entdeckte dabei sein Interesse für die Volkslieder. „Die Bläserphilharmonie feiert traditionell den Tag der Deutschen Einheit. Hierzu laden die Verantwortlichen auch Festredner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Kirchen ein“, so Bätzing-Lichtenthäler. „Der Tag der Deutschen Einheit ist auch der Tag, an dem wir unsere Demokratie feiern. Leider steht die Demokratie aktuell sehr unter Druck. Rechtspopulismus sowie Rechts- und Linksextremismus sind auf dem Vormarsch“, so die Moderatorin weiter. In diesem Jahr sollte Sabrina Kunz die Festrede halten. Bedauerlicherweise konnte Sabrina Kunz, wegen einer plötzlichen Erkrankung, die Rede nicht selber halten. Steffi Loth, stellvertretende Vorsitzende der GdP, übernahm diese Aufgabe.
Gerade in diesen Zeiten muss die Demokratie verteidigt werden
Steffi Loth, ebenfalls Polizistin aus Leidenschaft, bemerkte, dass die Rede „zu schade“ sei, als dass sie nicht gehalten werde. Loth führte aus: „So ist es bei der Polizei und den anderen Mitgliedern der Blaulichtfamilie, wenn eine oder einer ausfällt, springt jemand anders ein. Hierfür erhielt sie den Applaus des Publikums. In der Rede ging Sabrina Kunz auf die Frage ein, dass die Werte und die Demokratie ein hohes Gut seien. Als Polizistin, als Gewerkschafterin und als Mensch sei es ihr ein besonderes Anliegen, für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu kämpfen. "Polizistinnen und Polizisten tragen jeden Tag die Verantwortung für die Menschen in Rheinland-Pfalz. Wir beschützen die Bürgerinnen und Bürger vor Verbrechen und Terrorismus. Die Beamtinnen und Beamten haben ihre Augen und Ohren überall dort, wo sich Schwach- und Bruchstellen in der Gesellschaft zeigen. Wir, also die ausführende Gewalt im Staat, setzen um, was die Politik beschließt. Wir erleben aber auch die Respektlosigkeit gegenüber allen Vertreterinnen und Vertretern der Blaulichtfamilie“, sagte sie. Hier müsse Politik, die Rahmenbedingungen schaffen und auch umsetzen. Der Rechtsstaat und mit ihm die Demokratie müsse wehrhaft bleiben. Konsequenzen, die auf einen Verstoß gegen die Regeln folgen, müssten spürbar sein. "Was, wir und die anderen Mitglieder der Blaulichtfamilie oftmals vermissen, ist Respekt. In jeder Uniform oder Einsatzbekleidung steckt auch ein Mensch, dies muss wieder bewusster werden", appelierte Loth.
Vor der Pause erfreuten die Musiker die Gäste mit „Flight of the Piasa“ von Robert Sheldon. Der 1954 geborene Komponist erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Darunter auch den Stanbury Award. Die Entdeckung der Piasa geht auf das Jahr 1673 zurück, als Jacques Marquette während seiner Reise den Mississippi erstmals sah. Zusätzlich zu den rund 60 Musikern hatte der Projektchor mit rund 40 Sängerinnen und Sängern Aufstellung genommen.
Besonderer Musikgenuss zum Ende
Den Höhepunkt und Abschluss des Konzertes bildete die Queen of Symphonie aus der Feder von Tolga Kashif. Dieses, mehr als 30 Minuten dauernde Stück, entführt die Zuhörer in die Musik der bekannten Gruppe Queen. In dem aus sechs Sektionen bestehenden Musikwerk kommen viele Instrumente als Soli zum Vorschein. Kashif hat in diesem Werk viele bekannte Stücke von Queen eingearbeitet. So sind, unter anderem, auch "Radio Gaga", "Love of y life", oder "We are the Champions" enthalten. Kashif hat hier nur kleine Stücke aus dem großen Repertoire der Band genommen und kombiniert. So entsteht ein neuer Klang, der aber unweigerlich an die unvergessene Musik von Queen erinnert. Das Orchester und der Chor konnten sich über die stehenden Ovationen des Publikums freuen. Zum Abschluss des Konzertes intonierte die Bläserphilharmonie im Kreis Altenkirchen, wie nach jedem Gala-Konzert zu Tag der Deutschen Einheit, die Nationalhymne, die von vielen Besuchern mitgesungen wurde. Alle hoffen, dass im nächsten Jahr wieder ein solches Gala-Konzert stattfinden wird. (kkö)
Mehr dazu:
Veranstaltungsrückblicke
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |