Kinder- und Jugendhospiz bietet Begleitung für Familien mit schwerstkranken Kindern
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober wird der Welthospiztag begangen. Ein Tag, an dem die Hospizarbeit und Palliativversorgung im Mittelpunkt stehen. Das diesjährige Motto "Hospiz lässt mich noch mal" beschreibt sehr treffend, was in Deutschlands ältestem Kinderhospiz erlebbar wird.
Olpe. Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe ist Deutschlands erstes Hospiz für unheilbar kranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit verkürzter Lebenserwartung. Hier werden betroffene Familien auf ihrem schweren Weg begleitet: von der Diagnose bis zum Versterben des Kindes und darüber hinaus. In diesem Jahr begeht die Einrichtung ihr 25-jähriges Jubiläum und blickt dabei auf viele würdevolle Glücksmomente zurück, denn das "Balthasar" ist in erster Linie ein Ort zum Leben.
Leben, Lachen, Spaß und Freude
Raus aus dem Alltag, Entlastung von der kräftezehrenden Pflege, den Fokus auf die schönen Dinge im Leben legen: All das ist im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar möglich. Vielen Kindern und Familien dient das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar für einige Wochen im Jahr als ein zweites Zuhause. Und deshalb ist auch alles darauf ausgerichtet: Es ist ein Ort zum Wohlfühlen und Kraft tanken.
Alle Gäste - die erkrankten Kinder und Jugendlichen, ihre Eltern und die Geschwisterkinder - haben die Möglichkeit, sich bei ihren Aufenthalten in Olpe das zu nehmen, was sie in ihrer aktuellen Situation benötigen: ein Gespräch mit den Mitarbeitenden, einen Spaziergang durch den blumenreich angelegten Garten, einen ruhigen Moment in Stille oder einen Ausflug mit anderen Geschwisterkindern. Das Team im Kinder- und Jugendhospiz geht individuell auf die Bedürfnisse eines jeden ein.
"Jeder Gast, der zu uns kommt, befindet sich an einem besonderen Punkt seiner Lebensreise", erklärt Einrichtungsleiter Roland Penz. "Und genau dort holen wir ihn ab und unterstützen ihn. Natürlich haben unsere erkrankten Gäste Wünsche, die noch wahr werden sollen. Aber oft sind es die kleinen Dinge, auf die sie sich freuen und die sie nochmal erleben wollen." Leben bis zuletzt und die verbleibenden Fähigkeiten fördern - das steht im Fokus der Hospizarbeit im "Balthasar". Klinikclowns, Snoezelenraum, Musiktherapie und Therapiebegleithunde machen den Alltag bunt und fröhlich.
Gemeinsam trauern und Spuren hinterlassen
Auch nach dem Versterben des Kindes ist das Hospiz für die Familien da - für jeden so lange, wie er es braucht. Im "Raum der Stille" können sich die Familien verabschieden und dabei den Abschiedsbereich mit persönlichen Erinnerungsstücken gestalten. Mitarbeitende des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar begleiten die Familien und stehen zu jeder Zeit für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Überall im Haus finden sich Erinnerungen an die kleinen und großen Gäste. Und einmal im Jahr findet der Balthasar-Gedenktag statt, an dem sich die Familien und Mitarbeitende an die verstorbenen Kinder erinnern.
Auf Spenden angewiesen
Obwohl das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar nun schon 25 Jahre besteht, wird die Arbeit im Haus weiterhin zu einem großen Teil aus Spenden finanziert. Nur etwa die Hälfte der Gesamtkosten wird von den Kranken- und Pflegekassen übernommen. Daher ist die Einrichtung auch weiterhin auf Zuwendungen angewiesen, um die Kinderhospizarbeit fortführen und Familien mit unheilbar kranken Kindern begleiten zu können. (PM)
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