Gefährliche digitale Welt: Identitätsdiebstahl und mehr
RATGEBER | Fast täglich lesen oder hören wir Meldungen von Kriminalität im Internet. Dabei steht der Diebstahl der Identität ganz weit oben auf der Liste. Niemand ist zu 100 Prozent dagegen gefeit, doch es gibt einige wirksame Vorsichtsmaßnahmen, die einen solchen Diebstahl für die Kriminellen zumindest schwieriger machen.
Betrüger wollen an Ihre Daten
Wer noch nie Opfer von Identitätsbetrügern im Internet geworden ist, kann sich glücklich schätzen. Diese Betrugsmasche gehört zu dem großen Gebiet Cybercrime, das Unternehmen wie Privatpersonen betrifft. Der Diebstahl der Identität wird auf unterschiedlichen Ebenen versucht. Dazu gehören Fake-E-Mails, die angeblich von seriösen Firmen stammen und auf bestimmte Klicks setzen; andere fordern zum Herunterladen dubioser Anhänge auf und wieder andere setzen Trojaner frei, sobald die Mail geöffnet wird.
In allen Fällen geht es darum, an Ihre Daten zu kommen. Die Mailadresse haben die Betrüger zu diesem Zeitpunkt bereits, aber sie möchten mehr: Vor allem Bankdaten und Passwörter sind für sie interessant. Gelangen sie an diese, können sie selbst nutzen, um Bestellungen zu Ihren Lasten auszuführen, oder sie an Dritte weiterleiten, die dann Ähnliches versuchen. Seltener geht es darum, Ihren guten Ruf auf den sozialen Netzwerken zu ruinieren.
Gut aufpassen, wenn Daten gefordert werden
Aus dem Gesagten wird klar, dass Sie gar nicht vorsichtig genug sein können, wenn Sie online surfen, Mails bearbeiten oder auf Facebook & Co. unterwegs sind. Persönliche Daten sollten auf keinen Fall so ohne Weiteres weitergegeben werden. Oft lässt es sich bei Onlinebestellungen nicht vermeiden, dass die E-Mail-Adresse angegeben werden muss. Dann sollten Sie den Onlineshop genau studieren: Ist er seriös? Das lässt sich beispielsweise mit dem Siegel Trusted Shop erkennen. Werden sensible Daten bei der Übertragung zuverlässig verschlüsselt? Das wird durch die https-Adresse bestätigt. Wo und wie leicht finden Sie Informationen über Bestell- und Zahlungsmodalitäten? Diese sollten leicht aufzufinden sein. Nicht zuletzt hilft ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbestimmungen (AGB). Hier sollten klare Informationen stehen und keine plakativen Allerweltssätze, die nichts aussagen. Dies sind nur einige Beispiele, wie Sie sich schützen können. Wichtig ist auch, Passwörter gut zu verschlüsseln und öfter zu wechseln.
Sicherheit auf allen Seiten
Was für Onlineshops und unerwünschte E-Mails gilt, ist auch bei anderen Internetseiten ratsam. So werden Fake-Stellenanzeigen angeboten, vor denen die Polizei regelmäßig warnt. Meist wird Ähnliches ausgesagt: ein Top-Verdienst bei geringer Arbeitsleistung. Zur angeblichen Verifizierung werden Interessenten gebeten, ein neues Bankkonto zu eröffnen. Das ist für die Betrüger die Eintrittskarte zum Datenklau. Sie bitten die Opfer, Gelder, die sie auf diesem Konto erhalten, an ein Auslandskonto weiterzuleiten, oder sie bieten Produkte an, die nach Geldeingang nie geliefert werden.
Auch das zum Teil recht leichtsinnige Einstellen von Fotos muss als Risiko angesehen werden. Das gilt vor allem für Kinderporträts. Wer seine Bilder nicht absichert, weiß nicht, in welchen dubiosen Kanälen diese am Ende landen. Aus diesem Grund sollte sich jeder Internetnutzer bei jeder neuen Unternehmung fragen, was mit seinen Daten passieren kann, wenn er sie hier oder dort postet. Ein Restrisiko bleibt immer, aber je mehr Sie wissen, umso eher werden Sie auf Ihre Daten achten. Die beste Regel lautet daher: erst nachdenken, dann klicken. (prm)
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