Interview mit Höhner-Frontmann Patrick Lück in Herschbach
Von Wolfgang Rabsch
Vor dem umjubelten Konzert der "Höhner" anlässlich des 111-jährigen Bestehens der Karnevalsgesellschaft in Herschbach hatte der WW-Kurier die Möglichkeit, mit Patrick Lück, Leadsänger der kölschen Kultband zu sprechen. Schon seit "Street Life"-Zeiten haben die Kuriere immer wieder gern von den Auftritten des Westerwälders berichtet.
Herschbach/Region. Wie bereits erwähnt fand das Gespräch mit Patrick Lück in entspannter Atmosphäre statt, während sich die übrigen Mitglieder der Band im Hintergrund schon auf den bevorstehenden Auftritt vorbereiteten. Das Interview mit Patrick Lück kann eher als Gespräch bezeichnet werden, da einzelne Fragen nicht streng abgearbeitet wurden, sondern Einzelheiten bei Smalltalk in Erfahrung gebracht werden konnten.
Zuvor einige Details zum Werdegang von Patrick Lück bis zu seinem Einstieg bei den "Höhnern". Lück ist ein Kind des Westerwalds im Kreis Altenkirchen geboren, in Wissen zur Schule gegangen und hat auch Zeit in Hamm/Sieg verbracht. Von Kindesbeinen an war er der Musik verfallen, nach dem Sieg bei einem Talentwettbewerb von RPR 1 begann der unweigerliche Aufstieg. Er gab seinen sicheren Job als Bankkaufmann auf und entschied sich für eine Karriere als freiberuflicher Sänger, Komponist und Produzent. Er stand mit namhaften Künstlern wie DJ Bobo, Hot Chocolate und Haddaway gemeinsam auf der Bühne. Mit der von Joachim "Jockel" Schmidt gegründeten Band "Street Life" schuf er sich als Sänger seit 2008 einen weit über die Grenzen des Westerwalds hinausgehenden tadellosen Ruf, der, wie sich später herausstellte, letztendlich seine Krönung als Mitglied bei den berühmten "Höhnern" fand.
Natürlich stand am Anfang des Gesprächs die Frage, wie es zu der Zusammenarbeit mit den "Höhnern" kam. "Eigentlich war ich vollkommen ahnungslos, wie die Sache eingefädelt wurde. Elmar Hüsch, der Keyboarder meiner Band "Street Life", ist Nachbar von Peter Werner, einem der Mitbegründer von den "Höhnern". Da bekannt war, dass Henning Krautmacher sich langsam aus der Band zurückziehen würde, wollte Henning natürlich einen Nachfolger für seine Rolle als Frontmann bei den "Höhnern" langsam aufbauen. Elmar, das alte Schlitzohr, hatte mich in seinen Garten gelockt und mir mitgeteilt, dass ich als Gast bei der Weihnachtstour der "Höhner" auftreten sollte. In der Folge fanden die ersten Proben mit der Band statt und alsbald kam das Angebot, bei den "Höhnern", zunächst noch zusammen mit Henning und dann später ohne ihn, als Frontmann zu arbeiten."
"Natürlich war mir klar, dass dies ein Schritt mit gravierenden Folgen für mein weiteres Leben darstellte. Da ich erst kurz vorher die Liebe meines Lebens geheiratet hatte und ein Kind habe, kam es zu intensiven Gesprächen mit meiner Frau. Doch schnell war uns klar, dass ich mit voller Unterstützung meiner Frau die große Chance wahrnehmen soll. Da wir mit den "Höhnern" viele Auftritte absolvieren und ich demzufolge oft von zu Hause abwesend bin, nutze ich jede freie Minute, um die kostbare Zeit gemeinsam mit meiner Familie zu verbringen", so der sichtlich zufrieden dreinschauende Patrick Lück.
WW-Kurier: "Patrick, als Wäller Junge ist es dir doch sicherlich schwergefallen, den kölschen Dialekt anzunehmen, um die Songs der Höhner authentisch zu präsentieren?"
Patrick Lück: "Ich habe früh das Köln-Gen verinnerlicht. Schon seit meiner Jugendzeit zog es mich häufig in die Domstadt, ich fühlte mich dort einfach wohl. Sicherlich spielte dabei auch eine Rolle, dass die Menschen in Köln nicht alles so tierisch ernst nehmen, was sich meiner Art zu leben, sehr anpasste."
Im weiteren Verlauf des Gesprächs erläuterte Patrick Lück, dass ihm bewusst sei, dass Henning Krautmacher große Fußabdrücke hinterlassen habe. Er würde auf keinen Fall versuchen, ihn auf irgendeine Art zu kopieren. Darum sei er auch sehr dankbar, dass von keiner Seite aus Druck auf ihn ausgeübt würde und er so sein könne, wie er ist. Innerhalb der Band sei er mit offenen Armen aufgenommen worden und habe dort viele Möglichkeiten, sich mit eigenen Kompositionen und Ideen kreativ einzubringen.
Am Ende des Gesprächs betonte Patrick Lück, dass die "Höhner" gerne nach Herschbach gekommen wären, weil ihr Konzert auch einem sozialen Zweck dienen würde, da die Einnahmen zwischen der "Kinderkrebshilfe Gieleroth/Unnau" und dem Verein "Wäller helfen" aufgeteilt würden. In Köln unterstützen die "Höhner" noch weitere Projekte, so unter anderem die Aktion Lichtblicke, Wir helfen, AG ArschHuh, Stiftung Lesen, Wir runden auf, Deutscher Tierschutzbund, DKMS und WWF -World Wide Fund for Nature.
Der Artikel zu dem im Anschluss stattgefundenen Konzert ist hier einzusehen.
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