Unterstützung für den richtigen Weg im Leben: Alexander Giehl ist neuer Leiter im HaJuFa in Kölbingen
Von Wolfgang Rabsch
Nachdem Detlef Gösel ehrenvoll in den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde, hat Alexander Giehl als Einrichtungsleiter beim "Haus für Jugend- und Familienhilfe Westerwald" - kurz HaJuFa - seine Nachfolge angetreten. Dieser wichtige Posten ist es wert, die Person von Alexander Giehl auch einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Aus diesem Grund hat der WW-Kurier Alexander Giehl im "Haus für Jugend und Familie" (HaJuFa) in Kölbingen aufgesucht.
Kölbingen. Alexander Giehl ist 37 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern, im Westerwald geboren, sportlich veranlagt durch Radfahren und Leichtathletik. Zudem ist er noch F-Jugendtrainer im Fußballverein seines Sohnes. In entspannter Atmosphäre berichtete Giehl aus seinem bisherigen Leben und seinem Werdegang bis zur Leitung des HaJuFa.
Schon früh im Leben war ihm klar, dass die Arbeit mit Menschen der richtige Job sein würde, darum hat er eine Ausbildung zum Erzieher gemacht und war danach immer beim DRK beschäftigt. Anschließend war er etwa acht Jahre in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Altenkirchen tätig. 2016 wechselte er zum HaJuFa. In den ersten drei Jahren hat er zwei Häuser (Herschbach/Oww. und Flammersfeld) für jungen Menschen, die nach Deutschland flüchteten, mit aufgebaut, zwei Jahre davon in Leitungsfunktion. Anschließend hat er aufgrund von Umstrukturierungen in den Bereich der Flexiblen Hilfen gewechselt und dort den Bereich der Sozialpädagogischen Familienhilfen koordiniert.
Giehl: "Anfang des Jahres habe ich die Chance ergriffen, mich auf den Posten der Einrichtungsleitung des HaJuFa zu bewerben und bin sehr glücklich, dass mir seitens des Landesverbandes das Vertrauen für diese Aufgabe geschenkt wurde. Ich habe die Stelle angetreten, mit klaren Vorstellungen, wie ich der Einrichtung weiterhelfen kann."
Basieren soll die Arbeit auf fünf Säulen: Eine pädagogische Grundhaltung; der stetigen und nachhaltigen Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen; Aus- und Weiterbildung; der regionalen Vernetzung und die ökologische Nachhaltigkeit der Arbeit. "Der Bedarf und Anfragen steigen vor allem dort stetig, wo Familiensysteme an ihre Grenzen stoßen und Überforderung entsteht", erklärt Giehl. Die Gründe seien "so individuell wie der Mensch selbst". "Wir versuchen für unsere Klienten das bestmögliche Unterstützungsangebot zu schaffen", so der Einrichtungsleiter. Mit Blick auf die pädagogische Haltung sagt er: "Verkürzt bedeutet das, dass wir Menschen alle Ressourcen in uns tragen, um unser Leben auf unserem individuellen, richtigen Weg bestreiten zu können. Unser Job dabei ist es, die Suche nach ebendiesen Ressourcen zu unterstützen, ohne den Weg von außen vorzugeben".
Begeisterung für den Beruf
Giehl sieht es als großes Privileg, dass man die Möglichkeit und besonders das Vertrauen hat, Menschen in ihren herausfordernden Lebensphasen zu begleiten. Er ist dankbar, die Chance zu haben, die Einrichtungsleitung nach 20 Jahren von Detlef Gösel übernommen zu haben und ist begeistert, mit wie viel Engagement und Herzblut er bei seiner Arbeit von Mitarbeitern unterstützt wird.
Eine große Vorfreude auf den Einzug in den Neubau im Spätsommer 2024 erfüllt ihn, da in dem Neubau das Angebotsspektrum noch einmal erweitert werden kann und an neue Entwicklungen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe angepasst wird. Die Kreisverwaltung hat sich als zuverlässiger Kooperationspartner erwiesen, den Bedarf junger Menschen zur Lebenshilfe zu decken.
Giehl weiter: "Wir stehen vor großen Herausforderungen für die Zukunft: Steigende Bedarfe und Mangel an Fachkräften führen dazu, dass man vieles neu denken muss. Zum Beispiel startet das DRK in der Region gerade das Projekt "care4Future", um Quereinsteiger für den Berufseinstieg zu begeistern. Außerdem ist ein wichtiger Punkt, die Ausbildung bei uns auf hohem Niveau zu halten. Dafür tun wir aktuell viel und ist mir persönlich ein großes Anliegen". (Wolfgang Rabsch)
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