Werbung

Pressemitteilung vom 16.11.2023    

Neuer Stundentakt an Heinrich-Roth-Realschule plus: eine Stunde mit 67,5 Minuten

67,5 Minuten - das wird die neue Maßeinheit an der Heinrich-Roth-Realschule plus in Montabaur. Ab dem nächsten Schuljahr 2024/25 wird eine Schulstunde jeweils 67,5 Minuten lang sein. Darauf hat sich die Schulgemeinschaft in der Gesamtkonferenz geeinigt.

Ein Blick auf den neuen Wochen-Stundenplan (rechts auf dem Bildschirm) zeigt schon, wie viel mehr Ruhe der neue 67,5-Minuten-Takt in den Schulalltag bringen wird im Vergleich zum alten 45-Minuten-Takt (links auf dem Bildschirm). Schulleiter Franz-Josef Gerz (rechts) und sein Konrektor Arne Baier haben lange an der Taktumstellung getüftelt. (Bild: VG Montabaur)

Montabaur. Das Ziel: mehr Ruhe im Schulalltag, mehr Zeit zum Lernen und Verstehen, mehr Ordnung im Stundenplan und mehr Struktur bei den Lerninhalten. Die Schulleitung, das Kollegium, die Schüler und die Eltern haben die Umstellung auf den neuen Takt intensiv beraten und durchdacht, gut eineinhalb Jahre hat dieser Prozess gedauert.

67,5 Minuten pro Schulstunde - das klingt auf den ersten Blick etwas schräg, dabei ist es ganz einfach: "Bislang hat jede Schulstunde 45 Minuten, drei Schulstunden haben 135 Minuten. Diese haben wir nun auf zwei Unterrichtseinheiten zu je 67,5 Minuten verteilt. Aus drei mach zwei. Der Vormittag besteht also nicht mehr aus sechs, sondern nur noch aus vier Schulstunden", rechnet Schulleiter Franz-Josef Gerz vor.

Zusammen mit Arne Baier, dem pädagogischen Koordinator in der Schulleitung, hat er den neuen Takt ausgearbeitet. "Der 45-Minuten-Takt ist einfach nicht mehr zeitgemäß, er wird weder unseren Schülern gerecht noch den Anforderungen daran, was Schule heute alles leisten soll", erklärt Baier. Von den 45 Minuten blieben oft netto nur 30 bis 35 Minuten Unterrichtzeit übrig, denn zu Beginn der Stunde müssen erst die Anwesenheit und die Hausaufgaben kontrolliert werden, die Schüler müssen Hefte und Bücher bereitlegen und der Stoff der letzten Stunde wird kurz zusammengefasst. "Das alles ist nötig, kostet aber Zeit, sodass mir für neuen Stoff meist nur noch eine halbe Stunde bleibt. Neuer Stoff muss erklärt, verstanden und verstetigt werden. Wenn ich dafür künftig 50 bis 55 statt 30 Minuten Zeit habe, kann ich ein Thema besser erklären, Zusammenhänge herstellen und den Schülern bleibt mehr Zeit, alles zu verstehen und zu behalten", so Baier. "Wir gehen davon aus, dass unsere Schüler von der neuen Zeiteinteilung profitieren und bessere Lernerfolge zeigen werden."

Im Vorfeld hatte die Schulleitung sich bei anderen Schulen informiert, die bereits längere Stundentakte eingeführt haben. "Die Erfahrungen sind unterschiedlich, überwiegend positiv und keine der Schulen ist wieder zum alten 45-Minuten-Takt zurückgekehrt", fasst Baier den Erfahrungsaustausch zusammen. Es gibt bundesweit schon einige Schulen, die einen 67,5er-Takt umgesetzt haben, und es gibt auch Modelle mit 50, 55 oder 60 Minuten, aber die weitaus meisten Schulen arbeiten noch mit dem herkömmlichen 45-Minuten-Rhythmus.

Für das Lehrerkollegium bedeutet die Umstellung auf den Takt eine große Umstellung im Unterricht und in der Vorbereitung, denn die einzelnen Stunden und Lernstoff-Einheiten müssen neu konzipiert werden. "All das haben unsere Fachkonferenzen geleistet und sich dabei echt reingekniet. Das gesamte Kollegium zieht mit", lobt Gerz seine Lehrkräfte. Er betont: "Wir haben alles genau durchgerechnet. Es werden keine Abstriche beim Lernstoff gemacht. Im Rahmen der Verwaltungsvorschrift haben wir die Unterrichtseinheiten lediglich auf die 67,5er-Taktung angepasst."



Dabei sehen die Lehrkräfte vor allem die Vorteile, die das neue System für die Schüler bringen wird: Sie haben am Vormittag nur noch vier Fächer und können sich deshalb besser auf die einzelnen Fächer konzentrieren. Das Lernen wird so intensiver und nachhaltiger. Die Ranzen sind leichter, denn weniger Fächer bedeuten weniger Bücher und weniger Raumwechsel. Auch die Pausen wurden neu aufgeteilt: Es gibt eine lange Pause von 25 bis 30 Minuten am Vormittag, ansonsten nur 5-Minuten-Pausen zwischen den Stunden.

Die übrige Zeit am Nachmittag soll sinnvoll genutzt werden
Die Heinrich-Roth-Schule ist eine Realschule plus mit Schwerpunkt Ganztagsschule. Der Unterricht erfolgt ausschließlich in reinen Halbtags- oder Ganztagsklassen. Auch hier sehen Baier und Gerz viele Vorteile durch den neuen 67,5er-Takt. Mehr als zwei Drittel der insgesamt 521 Schüler nutzen das Ganztagsangebot. Für die Ganztagsklassen musste auch eine Lösung für die verbleibenden 90 Minuten Unterrichtszeit am Nachmittag erarbeitet werden. Neben einer zusätzlichen Unterrichtsstunde von 67,5 Minuten, die vornehmlich für die Hauptfächer reserviert wird, verbleibt rechnerisch eine 22,5-Minutenphase. "Das ist für uns ein pädagogisch wertvoller Spielraum. Es gibt uns Zeit für Themen, die sonst im Schulalltag zu kurz kommen, aber dennoch dazu gehören", führt Baier aus. "Wir werden je nach Altersstufe gemeinsam lesen oder uns gegenseitig vorlesen, tagesaktuelle Nachrichten anschauen und besprechen, Klassenräume und die Schule aufräumen, Klassenrat halten, Neuigkeiten aus der Schule austauschen und uns bei den älteren Jahrgängen mit dem Thema Berufsfindung und den alltäglichen Herausforderungen wie dem Ausfüllen einer Überweisung oder eines Formulars befassen. Auch das ist ein großer Gewinn."

Die gute Vorbereitung und die guten Argumente überzeugten schließlich auch die Gesamtkonferenz der Schule, bestehend aus der Schulleitung, dem Kollegium, der Schülervertretung und dem Schulelternbeirat. Hier wurde intensiv diskutiert und schließlich mehrheitlich beschlossen, dass der neue Takt von 67,5 Minuten je Schulstunde eingeführt wird. "Der Prozess in der Schule hat mich beeindruckt. Die Zustimmung der Schulgemeinschaft zu der nun anstehenden Veränderung zeigt mir, dass die Schule auf einem guten Weg ist. Als Schulträger begrüßen wir das innovative Konzept und sagen unsere Unterstützung zu", stellt Andree Stein fest. Er ist Erster Beigeordneter und Schuldezernent bei der Verbandsgemeinde Montabaur, die Träger der Heinrich-Roth-Realschule plus ist. (PM)


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Schneeglätte führt zu Verkehrsbehinderungen und Unfällen rund um Westerburg

Westerburg. Aufgrund von Schneeglätte kam es am 22. November in Westerburg zu zahlreichen Einsätzen der örtlichen Polizei. ...

Betrugsfall in Hachenburg: Seniorin übergibt hohen Geldbetrag an falschen Polizeibeamten

Hachenburg. Laut einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Montabaur ereignete sich der Vorfall am Freitagnachmittag (22. ...

Backhaus Hehl wird zum fünften Mal mit dem Landesehrenpreis für Genusshandwerk ausgezeichnet

Müschenbach. Das Backhaus Hehl, das in dritter Generation geführt wird, erhielt die Auszeichnung für seine außergewöhnliche ...

Einbruch in Einfamilienhaus in Willmenrod - Polizei sucht Zeugen

Willmenrod. Zwischen 12.50 Uhr und 14.30 Uhr nutzten unbekannte Täter heute Mittag (22. November) die Abwesenheit der Bewohner ...

Weihnachtsvorfreude: Knuspermarkt Neuwied öffnet seine Türen mit buntem Programm

Neuwied. Oberbürgermeister Jan Einig begrüßte die Gäste im Namen seiner Kollegen Jung und Seemann und freute sich, den Knuspermarkt ...

Besonders schwerer Diebstahl: Bronze-Ehrentafel vom Friedhof Großseifen entwendet

Großseifen. Zwischen dem 20. und 22. November wurde die Friedhofskapelle in Großseifen Schauplatz eines besonderen Diebstahls. ...

Weitere Artikel


Unterstützung für das Hospiz Kloster Bruche: Rotary Club Westerwald spendet 15.000 Euro

Betzdorf. Dienst an der Gemeinschaft zu leisten ist ein wesentliches Anliegen der Rotarier weltweit - sei es nun mit internationalen ...

FWG der VG Puderbach bereitet Resolution gegen Krankenhaus-Pläne für Altenkirchen und Hachenburg vor

Puderbach. Beide Einrichtungen seien auch für viele Bürger im Puderbacher Land von großer Bedeutung, heißt es in einer Pressemitteilung ...

Besonders zur Weihnachtszeit: Wie das Paket schnell und sicher durch den Zoll kommt

Koblenz/Region. Denn werden die heiß ersehnten Sneaker oder das neueste Smartphone bei einem Onlinehändler in einem Drittland ...

Frank-Walter Steinmeier und Sauli Niinistö besuchen Willy-Brandt-Forum Unkel

Unkel. Am Nachmittag des 15. November begrüßten der Bundespräsident und seine Frau das finnische Präsidentenpaar mit militärischen ...

Energietipp der Verbraucherzentrale: Heizkörper entlüften - bringt das was?

Westerwaldkreis. Wird bei Beschwerden über nicht ganz warm werdende Heizkörper dann nur die Heizwassertemperatur (Vorlauftemperatur) ...

"Marienstatter Zukunftsgespräche": Online-Tagung will mit Netzwerken Klimaschutz gestalten

Region. Die großen Herausforderungen unserer Zeit stellen viele Menschen vor scheinbar unüberwindbare Hindernisse. Der fortschreitende ...

Werbung