Box Ring Westerwald richtet Rheinland-Meisterschaft aus und feiert 70-jähriges Jubiläum
Von Wolfgang Rabsch
Großer Auflauf in der Sporthalle im Sportzentrum Altenkirchen: Der Box Ring Westerwald aus Altenkirchen richtete zusammen mit dem Boxverband Rheinland (BVR) die jährlich stattfindende Rheinland-Meisterschaft des BVR aus. Parallel zu den Boxmeisterschaften feierte der Verein sein 70-jähriges Vereinsjubiläum.
Altenkirchen. Geboxt wurde nach den offiziellen Wettkampfbestimmungen des Deutschen Boxsportverband (DBV). Die Vorkämpfe fanden am Samstag (25. November) statt, am Sonntag (26. November) wurden die heiß begehrten Titel ausgeboxt. Für Sportwart Bernd Klein ist die Veranstaltung schon immer ein besonderes Anliegen: "Es lag mir am Herzen, dass die Rheinland-Meisterschaft nicht ausfällt. Wir möchten unseren Vereinen und Aktiven die Möglichkeit geben, für ihre Arbeit auch um Titel kämpfen zu können", so der Verbandsfunktionär.
Neben den sportlichen Wettkämpfen stand an dem Wochenende auch ein weiteres erfreuliches Highlight an. Der Box-Ring Westerwald war nicht nur Gastgeber für die Rheinland Meisterschaft, sondern feierte 2023 auch sein 70-jähriges Vereinsjubiläum. "Wir sind sehr stolz, die diesjährige Meisterschaft gemeinsam mit unserem Verband ausrichten zu dürfen. Wir können uns keinen besseren Rahmen für unser Jubiläum vorstellen", zeigt sich Vereins-Vorstand Vadim Horst begeistert.
Auch Fred Jüngerich, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld und begeisterter Ausdauersportler, besuchte die Kämpfe und ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit Vadim Horst in den Ring zu steigen. Doch keine Angst, sie prügelten nicht aufeinander ein, sondern tauschten nette Worte aus. Fred Jüngerich gratulierte namens der VG dem Box Ring Westerwald zum Jubiläum und überreichte ein wertvolles Buch zur 700-jährigen Chronik von Altenkirchen, verpackt in einer hübschen Werbetasche der Verbandsgemeinde.
Schaukämpfe und blutige Nasen
Sozusagen zum Aufwärmen und zur Einstimmung auf die folgenden Titelkämpfe, wurden zunächst drei Schaukämpfe durchgeführt, die aber nicht gewertet wurden. Trotzdem wurde auch da bereits nicht gerade zärtlich mit dem Gegner umgegangen, sodass es schon die ersten blutigen Nasen gab.
Als es um die Titel des Rheinlandmeisters ging, waren ausgesprochen spannende Boxkämpfe zu sehen. Da die Boxer aus dem Westerwald, aus der Vulkaneifel, aus Idar-Oberstein, aus Bad Kreuznach, aus Zeilsheim, aus Neuwied, aus Trier, aus Herdorf, aus Emmelshausen, aus Weißenthurm und aus Bitburg jeweils mit starkem Anhang angereist waren, der pausenlos ihre Boxer anfeuerte, herrschte in der Sporthalle eine tolle Atmosphäre. Die Boxer waren absolut motiviert und zeigten tatsächlich einige boxerischen Höchstleistungen. In manchen Kämpfen fand im wahrsten Sinne des Wortes ein regelrechter Schlagabtausch statt, sodass man sich wundern musste, dass keiner der Kontrahenten auf die Bretter ging. Anscheinend verfügten alle über ausgeprägte Nehmerqualitäten.
Spannende Kämpfe begeisterten das Publikum
Im Infight konnten auch zulässige Schläge gegen die Leber beobachtet werden, die dazu dienen sollten, den Gegner zu zermürben. In allen Gewichtsklassen waren jeweils drei Runden angesetzt, lediglich die Zeit variierte je nach Alter der Boxer zwischen 90 Sekunden und drei Minuten.
Bei einigen Kämpfen ging es ausgesprochen knapp zu, die fünf Ringrichter, die die Kämpfe bewerteten, hatten Schwerstarbeit zu leisten. Häufig kam ein Ergebnis von 3 zu 2 Stimmen für einen Sieger zustande. Da es auf jeden Fall einen Sieger geben musste, kam kein Unentschieden infrage. Bewundernswert war die Fairness der knapp Unterlegenen, die im Ring kein Palaver veranstalteten, sondern trotzdem als faire Verlierer gratulierten.
Leon Horst konnte als einziger Boxer vom Box Ring Westerwald den Titel im Weltergewicht für sich entscheiden, nachdem er in einem überlegen geführten Kampf Jason Smith vom Boxclub Trier nach Punkten besiegen konnte. (Wolfgang Rabsch)
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