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Pressemitteilung vom 04.12.2023    

Ehrenamtliches Engagement in Rheinland-Pfalz mit dem Brückenpreis ausgezeichnet

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat das Engagement von sechs ehrenamtlichen Initiativen mit dem Brückenpreis "Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken in Rheinland-Pfalz" gewürdigt. Auch Projekte aus dem Westerwaldkreis und dem Kreis Neuwied sind dabei.

Bei der Verleihung des Brückenpreises 2023 (Foto: Staatskanzlei RLP/Alexander Sell)

Mainz. "Diese Auszeichnung liegt mir besonders am Herzen. Sie stellt die Menschen in den Vordergrund, die mit ihrem Engagement Brücken bauen und zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft beitragen. Das ist in diesen Zeiten notwendiger denn je", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Preisverleihung in der Staatskanzlei.

Die Welt sei leider gerade von kriegerischen Auseinandersetzungen, von Hass, Gewalt und Falschinformationen geprägt. Der menschenverachtende Antisemitismus und die Verherrlichung des Hamas-Terrors erschütterten sie zutiefst, wie auch viele andere Menschen im Land. "Umso wichtiger ist es, dass wir Brücken bauen und uns für eine friedliche, demokratische und solidarische Gesellschaft einsetzen. Genau das tun die vielen ehrenamtlich Engagierten hier in Rheinland-Pfalz. Sie setzen ein Zeichen für eine Kultur des respektvollen Miteinanders gegen Hass und Hetze und der Solidarität von Jung und Alt, von Menschen, die schon lange hier leben und solchen, die neu zu uns kommen, von denen, die aus eigener Kraft viel vermögen und denen, die Unterstützung und Hilfe benötigen", so die Ministerpräsidentin. Die sechs ausgezeichneten Projekte sind beispielgebend für die vielen anderen Initiativen und Hilfsprojekte überall im Land, auf die sie sehr stolz sei.

Der Brückenpreis wurde zum 16. Mal verliehen und dabei wurden Preise in sechs Kategorien vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden im Vorfeld von einer sechsköpfigen Jury ausgewählt. Sie erhielten eine symbolische Brücke und jeweils 1.000 Euro als Unterstützung für ihr Engagement. Von jedem ausgezeichneten Projekt wurde ein Film produziert, der bei der Verleihung gezeigt wurde. Die Videos können heruntergeladen werden unter www.wir-tun-was.rlp.de und für die Berichterstattung genutzt werden.

Ausgezeichnet wurden:

Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt": Projekt Neuhäusel 2030
Das Projekt Neuhäusel 2030 (P 30) möchte in den fünf Westerwälder "Augst-Gemeinden" mit ihren 9.300 Einwohnerinnen und Einwohnern das Zusammenleben aller Generationen stärken und die Gemeinschaft aktiv gestalten. P30 entwickelt Ideen, die für alle Altersgruppen von Bedeutung sind. Zu den Projekten gehören ein monatlicher Büchertreff, die Neugestaltung des Kreisels und der Unterführung in Neuhäusel, Einwohnerumfragen und Informationsabende, Bücherflohmärkte, "Aktion Neuhäusel bewegt sich" und ein Dorfplatzfest. Angestrebt wird eine Theaterwerkstatt für Kinder im Grundschulalter, literarische Lesungen und ein Weihnachtsmarkt. Damit wirkt das Projekt gegen eine zunehmende Individualisierung unserer Gesellschaft und lässt sich gut auf andere Gemeinden übertragen.

Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung": Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt e.V. mit dem Atelier "Molemol"
"Molemol" ist die pfälzische Dialektform der Aufforderung "Male einmal!". Bei dem Atelier Molemol handelt es sich um ein kreatives Arbeitsumfeld für bis zu zehn besonders künstlerisch begabte Erwachsene mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen. Alle Kunstschaffenden sollen das Atelier als einen Ort, an dem Behinderung keine Rolle spielt, wahrnehmen. Dabei stehen Teilhabe und Mitgestaltung des regionalen Kulturlebens im Vordergrund. Die Teilnehmenden sind zwischen 30 und 65 Jahren alt und arbeiten in den Bereichen Malerei, Druckgrafik, Installation, Zeichnung und Keramik in kleinen Teams oder allein. Neben der gezielten individuellen Förderung bietet der Verein eine Auseinandersetzung mit kunstgeschichtlichen Themen in leichter Sprache, Museumsbesuche und die Möglichkeit, an inklusiven Kunstprojekten und Wettbewerben teilzunehmen und eigene Ausstellungen zu veranstalten.



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Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement für und von Migrantinnen und Migranten und Füchtlingen": Café International Büchenbeuren
Café International Büchenbeuren ist ein Begegnungsort, der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlechter und Weltanschauungen zusammenführt. Das Angebot reicht von einem Kaffeetreff über kulturelle Angebote bis hin zur Begleitung von Geflüchteten und Zugewanderten bei der Integration. Zielgruppe sind vor allem Kinder und Familien. Nach der Pandemie haben aber auch viele Seniorinnen und Senioren ihren Weg in das Café gefunden. Das Projekt ist Teil des Netzwerks "Solidarisches Miteinander im Rhein-Hunsrück-Kreis", ist landesweit vernetzt und setzt auch durch seine Öffentlichkeitsarbeit Impulse.

Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung Hass und Diskriminierung": Für ein buntes Trier - gemeinsam gegen Rechts e.V. mit dem Projekt "Gemeinsam gegen Antisemitismus"
Das Projekt befasst sich mit aktuellen Formen des Antisemitismus und soll dazu beitragen, Antisemitismus zu erkennen, und Menschen sensibilisieren, sich aktiv gegen Antisemitismus einzusetzen. Die Mitglieder leisten Aufklärungsarbeit, beispielsweise durch eine Plakatserie, die in Trier und auch überregional ausgestellt wurde. Zu den Plakaten ist eine Broschüre entstanden, die in allen weiterführenden Schulen der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg verteilt wurde. Zudem wurden mehrere Vorträge zum Thema "Alltagsantisemitismus" veranstaltet. Ein weiterer Teil des Projekts sind Filmclips, die über Verschwörungsmythen aufklären.

Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement aus Rheinland-Pfalz in die Welt": Freunde helfen mit Herz - Flüchtlingshilfe für die Ukraine" aus Heimbach-Weis in Neuwied
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 organisiert der Verein Hilfstransporte in die Ukraine. Er sammelt und sortiert Kleidung, kauft Lebens- und Arzneimittel, Verbandsmaterial und Hygiene-Produkte, und verschickt gespendete Krankenhausbetten, Gehhilfen, Rollstühle, Rollatoren, Isomatten, Schlafsäcke und vieles mehr. Die Mithelfenden packen Lebensmittelpakete für die Soldaten an der Front und für bedürftige Familien im Kriegsgebiet. Bisher wurden 18 Hilfstransporte mit insgesamt 720 Tonnen auf den Weg gebracht.

Kategorie "Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt": hack-museumsgARTen - Ein Garten für Alle! aus Ludwigshafen.
"Ein Garten für Alle"- das wird beim Projekt hack-museumsgARTen wortwörtlich gelebt. Hier kommen Menschen aus allen Bevölkerungsschichten, Altersgruppen und über 15 Nationalitäten zum Gärtnern, Lernen, Malen, Musizieren und Feiern zusammen, unabhängig von Sprache, Einkommen, Bildungsgrad oder Religion. Mittlerweile bildet der hack-museumsgARTen einen Rückzugsort für viele Großstadtgeplagte. Er ist inmitten einer Betonwüste eine kleine grüne Oase, die zu den schönsten Orten der Stadt zählt und aus der multikulturell geprägten Stadtmitte nicht mehr wegzudenken ist. Kräuter, Obst- und Staudenpflanzen, Gemüse und allerlei Blumen wachsen in Hochbeeten, Kisten, Badewannen oder schlichten Kübeln. Alles, was dort geschieht, dient der Natur und sorgt für ein wohltuendes Mikroklima in der Stadtmitte und leistet auch damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. (PM)



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