Pressemitteilung vom 17.12.2023
"Geburtsstation in Hachenburg muss bleiben!" - Versorgung von werdenden Müttern in Gefahr?
Kein Verständnis für die Überlegungen des DRK zur Schließung der Geburtsstation am Krankenhaus in Hachenburg haben MdL Jenny Groß, Hachenburgs Stadtbürgermeister Stefan Leukel und der Kreisvorstand der FrauenUnion Westerwald. Gemeinsam mit den Beleghebammen und den Mitarbeiterinnen der Geburtsstation haben sie die Sorge, dass weite Bereiche des oberen Westerwaldkreises dann zukünftig keine in angemessener Zeit erreichbare geburtshilfliche Versorgung erfahren.
Hachenburg. Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Jenny Groß (MdL) und Hachenburgs Stadtbürgermeister Stefan Leukel hatten sich bereits zu Beginn der aktuellen Diskussion für den Erhalt der Geburtsstation in Hachenburg ausgesprochen. Im Gespräch mit den Beleghebammen wollten sie sich gemeinsam mit Vertreterinnen der FrauenUnion über den aktuellen Sachstand informieren und über das weitere Vorgehen sprechen, wie sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung berichten.
Die Beleghebammen berichteten, dass in Hachenburg eine gut funktionierende und gern angenommene geburtshilfliche Abteilung bestehe, die nun zerschlagen werden solle. Es sei nicht nachvollziehbar, dass eine funktionierende Abteilung, mit einem bestens qualifizierten und hoch motivierten Team "von außen kaputtgeredet" werde. Auch die (werdenden) Eltern schätzen laut Pressemitteilung das Angebot am Standort Hachenburg.
Keine Wertschätzung durch Politik und Träger?
An der Wertschätzung durch die Politik und die DRK-Trägerschaft beständen jedoch erhebliche Zweifel. Dass eine Geburtsstation erhalten bleiben kann, zeige das Beispiel am Krankenhaus Dernbach. Denn auch dieses Krankenhaus war vor einigen Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, stehe aber mittlerweile wieder gestärkt da. Hier habe sich der Träger damals eindeutig für den Erhalt dieser wichtigen Einrichtung ausgesprochen.
Stadtbürgermeister Stefan Leukel zeigte sich verwundert, dass Festlegungen im Landeskrankenhausplan mit der Schließung der geburtshilflichen Abteilung einfach missachtet werden können. So habe Minister Hoch zuletzt selbst beteuert, dass der Träger seine Entscheidungen im Rahmen des Landeskrankenhausplanes für das Verbundkrankenhaus Altenkirchen-Hachenburg allein treffen könne. Umso unverständlicher sei, dass mit dieser Entscheidung explizit gegen die Grundzüge des Landeskrankenhausplans verstoßen werde und die medizinische Versorgung im Westerwaldkreis nicht mehr gesichert sei.
Erneut forderte Leukel Minister Hoch zum Handeln auf. Bedauerlich sei auch, dass die DRK-Trägerschaft es bisher nicht für notwendig befunden habe, das Kuratorium in Hachenburg zu einer Sitzung einzuladen.
Medizinische Versorgung fragwürdig?
Das Herausnehmen der Fachrichtung Gynäkologie und Geburtshilfe nach Kirchen ist nach Auffassung von Jenny Groß MdL so nicht hinnehmbar. "Als Abgeordnete, Kommunalpolitikerin und Mutter sage ich klar: Es braucht in Hachenburg zwingend weiter diese Möglichkeiten. Es braucht also hier ein Konzept für die ganzheitliche Frauen- und Kinderheilkunde im Westerwald." Die kinderärztliche Versorgung im Westerwald habe die zweitschlechteste Quote im Land. Gegenseitige Schuldzuweisung von Kassenärztlicher Vereinigung und dem Land führten keine Lösung herbei. Ähnliches gelte für den Bereich der Frauenärzte.
Vertreterinnen der FrauenUnion machten deutlich, dass die Geburtsstation in Hachenburg insbesondere aus den Verbandsgemeinden Bad Marienberg, Rennerod und Westerburg gut angenommen wird und unverzichtbar sei. Erhebliche Zweifel werden daran geäußert, dass in Kirchen die Sicherstellung des Versorgungsauftrages gewährleistet werden kann. Mit Sorgen blicken die Vertreterinnen der FrauenUnion auch auf die Sicherstellung der vorgeburtlichen Betreuung und auch die Betreuung nach der Geburt. (PM)
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