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Nachricht vom 25.12.2023    

Wiesen- anstatt Waldweihnacht der Andreasgemeinde in Herschbach

Von Wolfgang Rabsch

Leider konnte die traditionelle Waldweihnachtsfeier der Andreasgemeinde aus Rückeroth in diesem Jahr nicht wie geplant durchgeführt werden, da wegen des außerordentlich schlechten Wetters die Veranstaltung im Wald hinter dem Friedhof von Herschbach zu gefährlich gewesen wäre.

Mehr als 100 Besucher kamen zum Wiesengottesdienst. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Herschbach. Wie jeder Westerwälder am eigenen Leib zuletzt erfahren musste, prasselte ununterbrochen Regen hernieder, dazu stürmte es heftig, sodass sich im Sinne des Wortes sogar die Bäume bogen. Durch herumfliegende Äste hätte die Gefahr bestanden, dass Gottesdienstbesucher körperlich zu Schaden gekommen wären. Da die Verantwortlichen der Andreasgemeinde den 14. Weihnachtsgottesdienst nicht ausfallen lassen wollten, wurden Alternativen geprüft und gefunden. Etwa 200 Meter vor dem Friedhof in Herschbach befindet sich eine große Wiese der Familie Krah, die sich ideal als Ausweichort angeboten hat. Ohne lange zu zögern, gestattete die Familie Krah der Andreasgemeinde, den Weihnachtsgottesdienst auf dieser Wiese auszuüben.

Mit vielen Helfern gelang es der Andreasgemeinde, das Gelände mit Flatterbändern abzugrenzen und einige kleine Bäume auf der Wiese mit Lichterketten und Fackeln zu schmücken. So konnte wenigstens etwas weihnachtliche Stimmung hergezaubert werden.

Der Wettergott hatte ein Einsehen
Etwas Unglaubliches geschah etwa eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes, man könnte es auch ein Weihnachtswunder nennen. Den ganzen Tag über hatte es teilweise in Strömen geregnet, der jedoch eine halbe Stunde vor dem Beginn schlagartig aufhörte. Die Besucher hatten sich dem Wetter entsprechend gekleidet, so konnte der Gottesdienst bei bester Stimmung durchgeführt werden. Wie heißt es so schön im Westerwald? Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung.

Katrin Kleck begrüßte über 100 Besucher des Wiesengottesdienstes und dankte ihnen, dass sie trotz der widrigen Witterungsumstände der Einladung gefolgt waren. Nach der Begrüßung wurden wechselweise Bibelverse gesprochen und Lieder gemeinsam gesungen. Die musikalische Begleitung erfolgte durch ein Trio, bestehend aus Zoé und Fe, die beide Mitglied des Jugendorchesters des Musikvereines Herschbach sind und Klarinette und Trompete spielten. Gudrun Wirtgen vom Posaunenchor Urbach ergänzte das Trio.



Viel Spaß auf einem Weihnachtsmarkt
Klara verlas die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2, Vers 1 bis 14, bevor Marc, Bernd, Vanessa und Michael ein unterhaltsames Schauspiel auf einem Weihnachtsmarkt aufführten: Zu Beginn erklang das meistgespielte Weihnachtslied aller Zeiten, nämlich "Last Christmas" von Wham. Dieses Lied kam ihnen zu den Ohren heraus, sie konnten es einfach nicht mehr hören und wurden so gezwungen, sich vermehrt Glühwein einzuverleiben. Vanessa beteiligte sich aber nicht an dem Trinkgelage, sondern versuchte vergeblich, durch Erzählungen weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Die Herren der Schöpfung hatten jedoch nur eines im Sinn, noch eine Runde Glühwein.

Den Besuchern gefiel der Sketch hervorragend und belohnten die "Schauspieler" mit viel Beifall. Bei der anschließenden Fürbitte fanden Angela und Liane ernste Worte, sie wünschten sich keinen politischen, sondern einen gerechten Frieden auf der Welt und schlossen in ihrer Fürbitte Einsame, Mutlose und Enttäuschte ein und beteten für die verfolgten Christen der ganzen Welt. Am Ende der Fürbitte stand das gemeinsam gesprochene Glaubensbekenntnis "Vater unser".

Nach dem Lied "Go, tell it on the mountain" segnete Katrin Kleck die Besucher. Zuallerletzt wurde der "Wiesengottesdienst" mit dem Weihnachtsklassiker "Stille Nacht" beendet. Wer wollte, der konnte sich im Anschluss noch an heißem Punsch laben und erwärmen.

Noch ein Wort zur Andreasgemeinde
Die Andreas-Gemeinde sieht sich als eine Beziehungsgemeinde, der es nicht um eine Vielzahl von Veranstaltungen, sondern um wirklich gelebte Beziehungen vor Ort und untereinander geht. Theologisches Leitmotiv ist die Menschwerdung Gottes, in der Gott zu den Menschen in Beziehung tritt. Geführt wird die Andreasgemeinde Herschbach vom Ehepaar Katrin und Michael Kleck, das natürlich bei der Gestaltung des Gottesdienstes von vielen Gemeindemitgliedern unterstützt wurde.



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