Bauerndemonstration: Großräumige Verkehrsbehinderungen am 8. Januar im Westerwaldkreis
Von Wolfgang Tischler
Im Straßenverkehr im Westerwaldkreis und der Stadt Montabaur kommt es am Montag, 8. Januar ganztägig zu umfangreichen Beeinträchtigungen. Anlass ist die Demonstration der Bauern in Montabaur auf dem Konrad-Adenauer-Platz, dem Sternfahrten vorausgehen. Weitere Protestfahrten finden auf den Autobahnen A3 und A48 statt.
Montabaur. Auch nach der Rücknahme des Beschlusses zum Wegfall der Kfz-Steuer für die Landwirtschaft richtet sich der Protest gegen die weiteren Sparvorhaben der Bundesregierung zur Streichung der Agrardieselbeihilfe für landwirtschaftliche Betriebe. Zudem dient die Demonstration dazu, der Forderung nach einer anderen (Land-)Wirtschaftspolitik Nachdruck zu verleihen.
Konkret ist am Montag im Westerwaldkreis folgendes geplant: Um 11 Uhr startet eine Sternfahrt der Bauern zu einer Kundgebung nach Montabaur. Anschließend werden die Teilnehmer zu einer Großveranstaltung nach Koblenz weiterfahren.
Der Verein "Landwirtschaft verbindet" (LSV) hat angekündigt, am Montag die Autobahnauffahrten auf der A3, der A48 und der A61 blockieren zu wollen. So werden voraussichtlich die Autobahnauffahrten auf die A 3 in Fahrtrichtung Köln zunächst ab 6 Uhr morgens versperrt sein. Dazu treffen sich die Bauern in Montabaur im Industriegebiet "Am Alten Galgen", um dann mit den Traktoren bis zur Abfahrt Neuwied die Autobahn A3 zu befahren. Anschließend werden sie sich wieder zurück in Fahrtrichtung Frankfurt begeben und am Dernbacher Dreieck auf die A 48 wechseln, um den Weg über die A61 und A60 nach Mainz zu nehmen. An dem Konvoi nehmen den Angaben zufolge Landwirte und Speditionen teil. In der Spitze werde mit bis zu 3.000 Fahrzeugen gerechnet, heißt es aus Veranstalterkreisen.
Es wird davon ausgegangen, dass die Ausweichstrecken durch die weiteren Proteste der Bauern an anderen Orten ebenfalls überlastet sein werden. Erhebliche Verkehrsbehinderungen im gesamten Straßennetz des Westerwalds dürften die Folge sein, heißt es von der Kreisverwaltung aus Montabaur.
Der ADAC empfiehlt, Autobahnen zu vermeiden und auf die umliegenden Land- und Bundesstraßen auszuweichen. Außerdem sollten die Autofahrer für die Fahrten deutlich mehr Zeit einplanen. Sofern möglich sollten Termine verschoben und für den Tag im Homeoffice gearbeitet werden.
Auch die Polizei Koblenz hat mitgeteilt, dass im nördlichen Rheinland-Pfalz mit einer Teilnehmerzahl von weit über 1000 Fahrzeugen gerechnet wird, wobei sich die Zahl erfahrungsgemäß erhöhen könne. Neben den Vertretern der Agrar- und Landwirtschaft haben sich laut Polizeiangaben zahlreiche Angehörige ähnlicher Interessensverbände angemeldet. "Nicht auszuschließen sind kurzfristige Solidaritätseffekte lokaler Sympathisanten, sodass die Planung einer schwer zu überschauenden Dynamik unterliegt", so heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Bereits in den frühen Morgenstunden des 8. Januar werde es auf den Autobahnen im nördlichen Rheinland-Pfalz zu zeitlich
limitierten Blockadeaktionen in den Bereichen der jeweiligen Zufahrten kommen. (woti/PM)
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