Werbung

Nachricht vom 15.11.2011    

Brigitte Struif spricht die Sprache der Farbe

Die Westerwald Bank in Hachenburg zeigt Werke von Brigitte Struif. Die Hachenburger Malerin stellt ihre Arbeiten in der Galerie der Bank bis Januar 2012 aus. Schon die Vernissage am vergangenen Sonntag war ein Erfolg, fanden doch über 200 Gäste den Weg zur Ausstellung „Die Sprache der Farbe“, um sich mit der ureigenen Bildsprache der Künstlerin auseinanderzusetzen.

Brigitte Struif und Arnd Berger von der Westerwald Bank beim Rundgang durch die Ausstellung.

Hachenburg. Volles Haus bei der Westerwald Bank in Hachenburg: Gut 200 Gäste waren der Einladung der Bank gefolgt, um „Die Sprache der Farbe“ kennen zu lernen. Die gleichnamige Ausstellung mit Bildern der Hachenburger Malerin Brigitte Struif ist bis zum Januar 2012 in der Galerie der Westerwald Bank am Hachenburger Neumarkt zu sehen.

Brigitte Struif hat sich der Farbe verschrieben. Und, so drückte es Nikolai Boiar, Regionalvertriebsleiter der Westerwald Bank, bei seiner Begrüßung der Gäste zur sonntäglichen Vernissage aus, „sie hat durch die Farbe eine ganz persönliche Art des Austauschs und eine sehr persönliche Ebene der Kommunikation gefunden.“ Mit einem Zitat Paul Cézannes forderte er dazu auf, mit den ausgestellten, meist großformatigen Acryl-Werken zu kommunizieren: „Bisweilen stelle ich mir die Farben als lebendige Gedanken vor, Wesen reiner Vernunft, mit denen ich mich auseinandersetzen kann.“

Wie das exemplarisch geschehen kann, verdeutlichte die Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin Gudrun von Schoenebeck aus Bad Honnef, die zunächst die Bilderserie „Feeling Violet“ in den Fokus ihrer Laudatio rückte: „Ein Farbereignis, das sich auf der Leinwand abspielt.“ Für sie zeigt sich in den Werken Brigitte Struifs „eine außerordentliche malerische Könnerschaft, geleitet von Intuition und gedanklicher Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen.“ Der Betrachter könne von immer wieder anderen Ausgangspunkten in die Bildwelt einsteigen, um die vielschichtige Komposition zu erkunden. In der Auseinandersetzung mit der Farbe Violett spannte sie den Bogen von der christlichen Symbolik der Farbe von Besinnlichkeit und Spiritualität über die Farbe der Frauenbewegung im 19. Jahrhundert bis zur Modeindustrie der Gegenwart, die unterschiedlichste Blau-Rot-Mischungen zur Trendfarbe erkoren habe. „Es zeichnet Brigitte Struifs Bilder aus, das dies alles und, je nach persönlicher Assoziationstiefe des Betrachters, noch viel mehr, in ihnen angelegt ist. Jedoch ohne die Interpretation vorwegzunehmen oder gar vorzugeben“, so die Kunsthistorikerin.

Eine Einladung, sich im Bild zu vertiefen, machte sie auch für die großformatige Arbeit „Commedia dell’ Arte“ aus dem Jahr 2009 aus. Der farbefrohen Verwechslungs- und Liebeskomödie schafft Brigitte Struif eine ganz eigene Bühne: „Statt Harlekin und Columbina lässt sie den starken Farben den Vortritt.“ Und ganz so, wie die Schauspiele in der rasanten Komödie auf ihr Improvisationstalent setzen, habe auch die Malerin „ihren assoziativen Freiraum genutzt.“ Woher sie ihre Inspiration nimmt? Es sind unterschiedlichste Quellen: Eine Fernsehnachricht, eine Reisebegegnung, ein historischer Bezug, Erlebtes, Gedanken, Gefühle, schließlich die Natur als „Kreislauf von Werden und Vergehen“. Beispielhaft beschrieb Gudrun von Schoenebeck ein Werk aus diesem Jahr, die „Sommerhitze flirrend“: „Rote und orangefarbene Blüten vor türkis-grauem Hintergrund beschwören die Leichtigkeit eines heißen Sommertages, in dessen Schönheit die Vergänglichkeit bereits angelegt ist.“ Wohin man auch blickt in der Ausstellung in der Bankgalerie in Hachenburg, schlichte bildliche Nacherzählungen finden sich nicht in der, so die Laudatorin, „ureigenen Bildsprache“ der Malerin. Vielmehr sind es „vielschichtige Kompositionen, die dem Betrachter eigene Assoziationen, Emotionen und Gedanken nicht nur erlauben, sondern ihn geradezu dazu ermuntern.“ Fühlt er sich wohl „bei diesem Tête-à-tête mit einem Bild“, so schreibt es die Malerin selbst im Ausstellungskatalog, vermag er es, die energetische Kraft der Farben zu erspüren oder Verborgenes zu erahnen und daran Freude zu haben, „so hat ihm die Kunst durch diese Verbindung dienlich sein können.“



Brigitte Struif, die in diesem Jahr bereits unter anderem in Warschau, Stuttgart, Berlin und Paris sowie im Altenkirchener Kreishaus ausgestellt hat, verblieb es schließlich, Dank zu sagen: den Gästen der Vernissage, Bankvorstandssprecher Wilhelm Höser und dem gesamten Team für die Ausstellungsvorbereitungen, der Laudatorin für ihre Ausführungen, dem Ensemble Dragène Drenski & Band, das wiederum mit einer ganz eigenen Sprache, nämlich der der Musik, für stimmungsvolle Unterhaltung sorgte und zudem dem Struif-Werk „Jamsession“ mit einer individuellen Instrumental-Interpretation Tribut zollte. Worte des Dankes fand auch Beate Macht von der Hachenburger Kulturzeit, die die Grüße von Bürgermeister Peter Klöckner überbrachte, aber auch das Engagement der Westerwald Bank würdigte, die immer wieder sowohl regional wie international anerkannte Künstler mit ihren Werken in Hachenburg präsentiere.


Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Theaterstück „Die große Nein-Tonne“: Kinder stärken und schützen

Hachenburg. Das Theaterstück drehte sich um die Frage: "Was gehört in die große Nein-Tonne?" Zusammen mit den Darstellern ...

Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Neuer Headcoach der Fighting Farmers Montabaur: Tino von Eckardt tritt am 1. Dezember an

Montabaur. Der A-Lizenz-Trainer Tino von Eckardt bringt eine beeindruckende Karriere von 40 Jahren als Spieler und Trainer ...

Mehrere Verkehrsunfälle in Westerburg - Drogenbeeinflussung und unangepasste Bereifung als Ursache

Region. Gegen 12.15 Uhr kam es zu einem Unfall auf der K34 zwischen Hof und Stein-Neukirch. Ein 21-jähriger Mann verlor in ...

Unfall durch Schneeglätte und Sommerreifen - E-Auto erfordert aufwendige Bergung

Wittgert/Wirscheid. Um 23.50 Uhr kam es auf der L 306 zwischen Wittgert und Wirscheid zu einem Verkehrsunfall. Der allein ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Heimatkundler waren dem Ursprung der Wäller Namen auf der Spur

„Wir wissen heute oft nicht mehr, was in den Namen steckt“, so Udolph. „Eben weil wir die Sprache, die Aufschluss über die ...

Geburtstagskind Petry schießt die Bären zum Heimsieg

Kaum eine Szene beschreibt die Partie so passend wie jene Situation aus der 29. Minute: Sarah Weyand hatte sich auf der linken ...

Grüne setzen weiter auf Kommunikation

Altenkirchen. Die Stimmung rund um den Tisch war ruhig und gelassen, wenngleich nicht in betretener, sondern durchaus Form. ...

Führerschein mit 17 wird immer beliebter

Westerwaldkreis. Auch in der heimischen Region wird die Chance zunehmend genutzt, den Führerschein schon im Alter von 17 ...

WEKISS gründet zwei neue Selbsthilfegruppen

Westerburg. „ ... Mein Mann Rüdiger hat sich sehr verändert. Er war sonst immer so aktiv und lebensfroh. Seit er an dieser ...

Eine schrecklich schöne Vorweihnachtszeit

Von Nicole Dormann, Hundeherzen Apariv e.V.

Alles sprach immer von der besinnlichen und gemütlichen Vorweihnachtszeit. ...

Werbung