Müll in den Wäldern nimmt überhand
Autoteile im Wald bei Helferskirchen, Kühlschränke im Wald bei Wittgert und sogar ein Solarium im Wald bei Deesen, Matratzen, alte Autoreifen und sonstiger Müll finden sich in den hiesigen Wäldern, verschandeln und verschmutzen die Landschaft und kosten die Allgemeinheit viel Geld. Der Sinn solcher illegalen Müllabladungen ist kaum nachvollziehbar, denn Umweltsünder sparen oft nichts dabei. Ab dem 1. Januar 2012 holt der Abfallbetrieb des Westerwaldkreises auch Wertstoffschrott kostenlos zu Hause ab – Anruf genügt.
Westerwaldkreis. Das Telefon von Markus Krebs steht an manchen Tagen nicht still: Spaziergänger, Förster und Mitarbeiter von Bauhöfen der Verbandsgemeinden melden bei dem Mitarbeiter der unteren Abfallbehörde der Kreisverwaltung in Montabaur immer wieder neue Sperrmüllfunde im Wald und an Straßenrändern, die auf Beseitigung warten. Letztendlich auf Kosten der Steuerzahler. Auch an den öffentlichen Glascontainern stellen Umweltsünder mittlerweile überflüssige Möbel, Fenster und sogar ganze Küchen ab. Gemäß der unverschämten Devise: Irgendwer wird sich schon darum kümmern.
Unbekümmert hingegen scheinen solche Mitbewohner zu sein, dass es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, in schweren Fällen sogar um einen Straftatbestand handelt. Diese Taten werden umso unverständlicher vor dem Hintergrund, dass die Abfallentsorgung im Kreis WAB (Westerwaldkreis Abfallwirtschaftsbetrieb) einen unbürokratischen Service leistet, wenn es um die Entsorgung geht - und das zum überwiegenden Teil sogar kostenlos. Zuletzt kündigte die WAB an, ab dem 1. Januar 2012 Wertstoffschrott wie Waschmaschinen oder Elektroherde nach Anruf kostenfrei aus Privathaushalten abzuholen.
Gehäuft treten illegale Ablagerungen rund um die bekannten Sperrmüllabfuhrterminen auf. Dann wird all das, was die Müllwerker auf Grund der Abfallsatzung stehen lassen müssen, wieder aufgeladen und in den nächsten Wald gekarrt. Nach der Meldung bei der unteren Abfallbehörde wird die Recherche nach den Umweltsündern von Krebs aufgenommen, bevor der Müll durch Bauhof oder WAB einer geregelten Entsorgung zugeführt wird. „So manch ein übersehener Adressaufkleber hat uns auf die Spur des Übeltäters geführt“, meint Krebs, der sich nicht scheut, auch mal einen Müllhaufen akribisch zu durchsuchen. Man glaubt kaum, so Krebs, was diese Umweltsünder für Spuren, teils aus Dummheit und teils aus Nachlässigkeit, hinterlassen.
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