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Stadionatmosphäre beim 31. "Hachenburger Pils-Cup" in Hachenburg
Von Wolfgang Rabsch
Mit Fug und Recht können die "Westerwald Brauerei" aus Hachenburg und die SG Müschenbach/Hachenburg behaupten, dass sie eines der größten, wenn nicht sogar das größte Hallenfußball-Turnier in Rheinland-Pfalz veranstalten. Wenn eine Veranstaltung zum 31. Mal erfolgreich durchgeführt wird, dann kann getrost von Tradition gesprochen werden, da das erste Turnier 1992 stattfand.
Hachenburg. Insgesamt 40 Teams wollten den Pokal gewinnen. So wunderte es nicht, dass sich Teams aus dem gesamten Westerwald zum "Hachenburger Pils-Cup" anmeldeten, was zur Folge hatte, dass zehn Gruppen á vier Teams ausgelost werden mussten. Hier einige Vereine aus den verschiedenen Landkreisen des Westerwalds: Kreis Altenkirchen: SG Mittelhof/Niederhövels, SG Herdorf, SSV Weyerbusch, SG 06 Betzdorf und SG Neitersen/Altenkirchen. Aus dem Landkreis Neuwied: SG Puderbach, FV Engers, SG Ellingen. Aus dem Landkreis Westerwald: SG Alpenrod, FSV Merkelbach, TuS Bad Marienberg, SG Rennerod und SG Westerburg. Sogar aus dem Landkreis Mayen-Koblenz hatte die SG Mülheim-Kärlich gemeldet.
Spannende Spiele, oft auf des Messers Schneide
Bis zum großen Finale mussten 98 Spiele durchgeführt werden, zuerst die Spiele in der Gruppenphase, bei denen sich jeweils die beiden Gruppenersten für das Viertelfinale qualifizierten. Die Sieger der Viertelfinals erreichten das Halbfinale, das waren die Teams aus Malberg, Müschenbach/Hachenburg, Mülheim-Kärlich und Wirges. In einem Halbfinale standen sich die Teams von Malberg und Mülheim-Kärlich gegenüber. Dieses Spiel endete 3:2. Im anderen Halbfinale bezwang die Spvvg EGC Wirges ziemlich klar mit 4:1 die SG Müschenbach/Hachenburg. Somit standen sich im großen Finale um den Hachenburger Pils-cup die Teams der SG Malberg und der Spvvg EGC Wirges gegenüber.
Im Finale zwischen der SG Mahlberg und der Spvgg EGC Wirges wogte das Spiel hin und her, schließlich wollte jedes Team nicht nur den begehrten Pokal, sondern auch eine Siegprämie in Höhe von 1.000 Euro mit nach Hause nehmen. Es war kein Spiel für schwache Nerven, bis kurz vor Schluss stand es 2:2, bis die Mannen aus Malberg letztendlich doch verdient mit 4:2 den viel umjubelten Turniersieg holten.
Zuvor wurde im Neunmeterschießen der dritte Platz ermittelt, bei dem die im Halbfinale Unterlegenen antreten mussten. Die SG Mülheim-kärlich hatte die besseren Nerven und gewann das Neunmeterschießen mit 3:1.
An drei Turniertagen jeweils ausverkauft Rundsporthalle
Der "Hachenburger Pils-Cup" erwies sich einmal mehr als Zuschauermagnet, da an jedem der drei Turniertage die Halle ausverkauft war und somit mehrere tausend Zuschauer dem Spielgeschehen folgten. Der große Zuspruch kam auch zustande, weil alle Vereine mit einer großen Fangemeinde anreisten, die ihre Teams bei deren Spielen frenetisch unterstützten. Die große Tribüne war an allen Tagen voll besetzt und erzeugte durch das lautstarke Anfeuern der Teams eine beeindruckende Stadionatmosphäre, die sich bei Toren und dem Schlusspfiff in grenzenlosem Jubel entlud. Die meisten Spiele fanden auf hohem technischem und spielerischem Niveau statt. Im wahrsten Sinne des Wortes wurde hart gekämpft, aber nie unfair, sondern immer sportlich. Unglaubliche Torwartparaden waren zu bestaunen, aber auch technisch filigrane Kabinettstückchen von Spielern, die wussten, wie man mit dem Ball umgeht und diesen manchmal regelrecht ins Tor hineinzauberten. Besonders auffällige Tricks wurden von den Rängen mit anerkennendem Beifall belohnt.
Großes Lob von Jens Geimer
Bei der abschließenden Siegerehrung konnte Brauereichef Jens Geimer seinen Stolz über das erfolgreiche Fußballturnier kaum verbergen, denn es sei wieder eine Werbung für den Sport, aber auch für die Brauerei gewesen. Er dankte allen teilnehmenden Mannschaften für die spannenden Spiele, vergaß aber dabei nicht, viele Mitarbeiter der Brauerei zu erwähnen, ohne deren unermüdlichen Einsatz das Turnier organisatorisch und logistisch nicht hätte stattfinden können.
Außer den Siegerpokalen wurden noch weitere Auszeichnungen vergeben: Die SG Mülheim-Kärlich wurde mit 34 Toren als offensiv stärkste Mannschaft ausgezeichnet, aus deren Reihen auch der torhungrigste Spieler des Turniers kommt, Niklas Wilmsmann, der insgesamt sieben Treffer erzielte. Eine Fachjury wählte zudem Noah Klein von der Spvgg EGC Wirges einstimmig zum MVP (bester Spieler des Turniers).
Einige Fakten zur "Westerwald Brauerei" aus Hachenburg
Seit 1861 wird in der Familienbrauerei nicht einfach nur Bier, sondern Hachenburger, gebraut. Das Erfolgsgeheimnis? Eine strikte Qualitätsphilosophie: Mit 100 Prozent Aromahopfen wird dem Bier sechs Wochen Zeit gegeben, um in Ruhe zu reifen. Ganz wichtig: Der Westerwald ist nicht nur Heimat, sondern eine Herzensangelegenheit und es ist immer noch eine inhabergeführte Familienbrauerei. Geschäftsführender Gesellschafter in der fünften Generation ist Jens Geimer. Zusammen mit gut 90 Mitarbeitenden und 13 Auszubildenden wird seit mehr als 160 Jahren in der modernen Brauerei nach traditioneller Brauweise Bier gebraut.
Hachenburger Biere werden nicht nur im Westerwald und den angrenzenden Regionen verkauft, hier zum Beispiel in der Gastronomie oder in gut sortierten Fach- und Lebensmittelläden. Die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz hat die Westerwald-Brauerei als "Zukunftsunternehmen 2023" des Landes ausgezeichnet. Überzeugt hat die Jury die Kombination aus Nachhaltigkeit und Digitalisierung um zukunftsfähigen Arbeitsumfeld zum Wohle der Kundschaft.
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