Pressemitteilung vom 09.02.2024
"Wer, wenn nicht das Vincenz?": Zwei neue Chefärzte am St. Vincenz-Krankenhaus offiziell eingeführt
"Ein Gewinn für das St. Vincenz und die Gesundheitsversorgung in der Region!" Mit diesen Worten stellte der Verwaltungsratsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft, RA Erwin Reuhl, den neuen Chefarzt der Notaufnahme, Dr. Sven Antweiler, und den Chefarzt der Kinderklinik, Prof. Dr. Stefan Rupp, im Rahmen der offiziellen Einführungsveranstaltung den zahlreichen Gästen vor.
Limburg. Reuhl skizzierte die Freude des Gremiums, gleich für zwei essenzielle Bereiche der Klinik fachlich, medizinisch und menschlich ausgezeichnete Mediziner gewonnen zu haben. Dies mache Mut in Zeiten, die für Krankenhäuser deutschlandweit so angespannt seien wie nie. Für die Zusammenarbeit im Kontext der verschiedenen medizinischen Disziplinen überbrachte Reuhl im Namen des Verwaltungsrates die besten Wünsche.
Die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit betonte auch PD Dr. Katrin Neubauer-Saile, Ärztliche Direktorin des St. Vincenz-Krankenhauses, in ihrem Grußwort. Die großen Herausforderungen seien nur im kollegialen Verbund zu lösen - in diesem Sinne hieß sie die neuen Chefarztkollegen herzlich willkommen.
Der neue Notfallmediziner: Ein heavy metal hörendes Companion der Notfallmedizin
Warum die beiden neuen Chefärzte für das St. Vincenz ein wahrer Gewinn seien, erläuterten zwei ausgewiesene Experten und Wegbegleiter der beiden Mediziner: "Sven Antweiler ist wandelndes Companion der Notfallmedizin, das man stets alles fragen kann" beschrieb ihn seine ehemalige Kollegin aus der Notaufnahme am Klinikum Höchst, Dr. Sybille Winkelmeyer.
"Insbesondere seine Ruhe in extremen Stresssituationen, sein Überblick in komplexen Settings und die Bereitschaft sein Wissen zu teilen, machen Sven Antweiler sehr besonders", charakterisierte Winkelmeyer den Notfallmediziner. Immer sei er bereit anderen zu helfen und engagiere sich weit über das normal Maß hinaus. Die Nächte, die er auf dem Klinikparkplatz gecampt habe, wenn Not am Arzt gewesen sei, seien nur ein Beispiel dafür. Sein beruflicher Werdegang umfasse Stationen in Bonn, Aachen, tausende Einsätze als Notarzt und einen vierjährigen Aufenthalt im schwedischen Uppsala.
Wieder in Deutschland habe der in einem original schwedischen Holzhaus lebende Antweiler in Höchst gemeinsam mit Chefarzt Dr. Peter-Friedrich Petersen die "Notaufnahme auf Vordermann" gebracht. Dass er als Ausgleich zum Job Heavy Metal höre und das Wacken Festival besuche, verdeutlichte die Vielseitigkeit des Mediziners. "Gemeinsam im Team eine top Medizin betreiben, das ist sein Anspruch", konstatiert Dr. Winkelmeyer über ihren ehemaligen Kollegen. "Das hat er in Höchst gemacht und das wird auch auf dem Schafsberg machen."
"Höchster Modell" als Wunsch für Limburg
Sichtlich berührt bedankte sich Dr. Antweiler bei der Oberärztin für die einführenden Worte und die gemeinsame Zeit: In Höchst habe er tolle Mitarbeiter gehabt und viel lernen dürfen. Etwas davon wolle er nun in Limburg zurückgeben. Einer seiner Wünsche sei es dabei, das sog. "Höchster Modell" auch auf dem Schafsberg zu etablieren - ein Vorhaben, das auch die Krankenhausleitung seit vielen Jahren forciert. Dabei sind Notaufnahme und ambulanter Bereich eng miteinander verknüpft: "Ein Vorteil für die Klinik, für den ärztlichen Bereitschaftsdienst, vor allem aber auch für die Patienten", sagte Dr. Antweiler. "Denn ihre Versorgung werde dadurch schneller und qualitativ besser."
Der neue Kinderarzt: Ein extremsportelnder Forscher
"Wer ist eigentlich dieser Stefan Rupp?", fragte Prof. Dr. Christian Jux, Chefarzt am Herzzentrum in Gießen, in seiner Laudatio. Prof. Rupp sei ein Sportsmann, der sich mit zwei Fingern an einem Felsvorsprung halten könne. Ein Athlet, dem ein normaler Marathon nicht ausreiche, sodass er die 45 Kilometer bergauf liefe. "Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen, auch gegen Widerstand auf Kurs zu bleiben: Diese Eigenschaften zeichnen ihn aus - beim Sport und als Mediziner", so Prof. Jux über seinen ehemaligen Mitarbeiter.
Auch Neugierde und der ständige Antrieb nach neuen Herausforderungen zögen sich wie ein roter Faden durch das Leben des neuen Chefarztes der Limburger Kinderklinik. Neben der Ausbildung in der Kinderheilkunde und der Kinderkardiologie habe Prof. Rupp permanent wissenschaftlich auf hohem Niveau gearbeitet, berichtet Jux über die berufliche Laufbahn des Kinderkardiologen. Insbesondere im Bereich der Herzinsuffizienz habe Prof. Rupp wertvolle Forschungsarbeit geleistet, unter anderem am Institut für kardiovasculäre Forschung in Frankfurt.
"Auch wenn der Schwerpunkt in Limburg ein anderer ist, hoffe ich, dass Herr Rupp zumindest mit den Zehenspitzen noch in der Forschung bleibt", wünschte sich Prof. Jux und betonte dabei die Verbindung des akademischen Lehrkrankenhauses in Limburg zur Universität Gießen. Die Verantwortlichen des St. Vincenz beglückwünschte Jux zu dem Gewinn, der Rupp für die Klinik und insbesondere für die Kinder in der Region sei.
"Wenn es einer schafft, dann das Vincenz-Team!"
Nach vier Monaten als Chefarzt der Kinderklinik zog Prof. Rupp ein kleines Resümee: Bereits als er vor zwei Jahren begonnen habe eine kinderkardiologische Sprechstunde in Limburg anzubieten, habe er in der Kinderklinik ein engagiertes, motiviertes und offenes Team kennengelernt.
Dieser Eindruck habe sich seitdem nur bestätigt: "Alle Vincenz-Mitarbeiter sind sehr motiviert und hilfsbereit - von Pflege über Ärzteschaft bis hin zur Verwaltung. Dieses Miteinander zeichnet das St. Vincenz aus!" Wie jede andere Klinik habe auch das St. Vincenz mit den Herausforderungen der heutigen Zeit zu kämpfen. "Doch wer, wenn nicht das Vincenz kann mit der aktuell schwierigen Lage umgehen?" zeigte Rupp sich zuversichtlich.
"Wir haben krankenhausweit ein wunderbares Team. Damit werden wir es schaffen, die schwierigen Jahre gut zu meistern."
Infokasten: Ein Lichtblick in schwierigen Zeiten
Die offizielle Amtseinführung der neuen Chefärzte in Notaufnahme und Kinderklinik war ein Hoffnungsschimmer in schwierigen Zeiten für das Gesundheitswesen: Die Lage der Krankenhäuser sei so schlecht wie noch nie, erläuterte Verwaltungsratsvorsitzender RA Erwin Reuhl in seinem Grußwort. "Die Deutsche Krankenhausgesellschaft spricht von 80 Prozent, die 2023 ein negatives Jahresergebnis erzielen werden." Fast kein Krankenhaus könne seine Ausgaben mehr aus den laufenden Einnahmen decken.
Auch die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz rechnet erstmals mit einem negativen Jahresergebnis für 2023. "Doch dank des großartigen Einsatzes aller Mitarbeitenden werden wir 2023 aller Voraussicht "nur" mit einem Minus von etwa 3 Millionen Euro vor Jahresabschlussarbeiten abschließen," so Geschäftsführer Guido Wernert. Gleichzeitig machte Wernert Hoffnung: Denn die Krankenhausgesellschaft blicke auf viele erfolgreiche Jahre zurück, in denen sie ein unverzichtbares Netz für die Gesundheitsversorgung in der Region aufgebaut habe und ein solides finanzielles Fundament erwirtschaftet habe. Dies erlaube es, auch in für die Krankenhäuser schwierigen Zeiten, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Die Weiterentwicklung der Notaufnahme und Kinderklinik durch die neuen Chefärzte seien das beste Beispiel hierfür. (PM)