Pressemitteilung vom 21.02.2024
Warm wohnen im Wäller Land: Grünen-Politikerin Katrin Eder referierte in Westerburg
Alles, was man zum Heizungsgesetz wissen muss - der Ortsverband der Grünen in Westerburg und Wallmerod hatte dazu Katrin Eder, die Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, Energieberater Torsten Schöw und die Wäller Bürger eingeladen.
Westerburg. Die kamen reichlich und hatten auch viele Fragen im Gepäck. Gut 100 Besucher zählten die Veranstalter in von der Polizei gut bewachten Westerburger Stadthalle. Man befürchtete im Vorfeld Protestaktionen wie an Aschermittwoch in Baden-Württemberg oder zuletzt beim Neujahrsempfang der Grünen in Hachenburg. Indes gab es zum Thema Heizen und warm Wohnen im Wäller Land anscheinend keinen großen Anlass zu protestieren.
Alles blieb ruhig, sodass Ministerin Katrin Eder zunächst einen kurzen Abriss in die Geschichte der europäischen und der deutschen Klimapolitik geben konnte. Mit dem Gebäudeenergiegesetz setzt die Bundesregierung europäische Vorgaben und nicht zuletzt auch gerichtliche Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts um, erfuhren die Zuhörer. Der Gebäudesektor in Deutschland gehört zu den größten Verbrauchern von Energie und damit auch zu den größten Emittenten von CO2, das wissenschaftlich als wichtigste Ursache des menschengemachten Klimawandels gilt. Das Gesetz an sich ist gut, erklärte Katrin Eder, aber es wurde schon öffentlich diskutiert, als viele Inhalte noch gar nicht fixiert waren. Die Kommunikation war schlecht, befand die Ministerin und legte in der Folge, die Ideen des Gesetzes dar.
Alte Heizungen durch neue, energiesparende ersetzen
Im Wesentlichen geht es darum, Zug um Zug alte Heizungen durch neue, energiesparende zu ersetzen, bestenfalls schon welche, die auf Basis von regenerativer Energie arbeiten. Um niemanden zu überfordern, gäbe es eine Reihe von Förderungen, aber auch von Übergangsfristen. Niemand müsse jetzt seine alte Heizung herausreißen, wie es damals reißerisch in Teilen der Presse hieß.
Neue Heizungen sollen zu 65 Prozent mit regenerativer Energie betrieben werden, dazu gehört beispielsweise auch Solarthermie, also die Warmwasseraufbereitung mit Sonne, aber auch ein Pelletheizkessel oder die Wärmepumpe.
Fehlerquellen bei bestehenden Heizungen
Energieberater Torsten Schöw von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erklärte die grundlegenden Wirkweisen der verschiedenen Heizsysteme und auch mögliche Fehlerquellen bei bestehenden Heizungen. Schon der hydraulische Abgleich in einem bestehenden Heizsystem kann zu deutlichen Effizienzgewinnen führen, erläuterte der Fachmann. Den Zuhörern riet er, ihr jeweiliges Haus von einem Energieberater anschauen zu lassen. Der wolle nichts verkaufen, sondern beraten und passe die möglichen Lösungen auch den Lebensumständen der Bürger an. Schöw brachte auch die Möglichkeit von lokalen Fernwärmenetzen ins Spiel, die in der Verbandsgemeinde Westerburg demnächst untersucht werden. Allerdings riet er auch dazu, wenn eine Heizung jetzt alt und gebrechlich sei, doch lieber aktuelle Förderprogramme in Anspruch zu nehmen und in ein passendes neues System zu investieren, statt auf die vielleicht irgendwann kommende Fernwärme zu warten.
Aus den Reihen der Besucher kamen in der anschließenden Fragerunde viele Detailfragen, aber auch Anmerkungen, die zum Beispiel die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels infrage stellten. Moderatorin Dr. Ine Schmale lenkte derartige Anmerkungen immer wieder auf das vorgefasste Thema zurück, sodass am Ende des Abends, nach knapp zwei Stunden Informationen und Fragen, die allermeisten Besucher schlauer nach Hause gingen, als sie gekommen waren.
Katrin Eder war beeindruckt von der Menge an Besuchern und von den zum Teil sehr detaillierten Fragen. Günter Weigel und Wolfram Horn bedankten sich im Namen der Westerburger Grünen für die gute und harmonische Zusammenarbeit bei der Polizei vor Ort sowie natürlich für die gewahrte Sicherheit. (PM)
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