Solidarität mit AIDS-Kranken
Ein Ökomenischer Gottesdienst erinnerte an Solidarität mit AIDS-Kranken in aller Welt
Höhr-Grenzhausen. „Positiv zusammen leben – aber sicher“. Unter diesem Motto des diesjährigen Welt-Aids-Tages fand in der Katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Höhr-Grenzhausen der 6. ökumenische Aids-Gottesdienst unter Leitung von Pfarrer Matthias Neuesüß und Pfarrer Alfred Much statt. Große Solidarität für die von der Krankheit betroffenen Menschen hier im Westerwald (etwa 200) und weltweit (cirka 34 Millionen.) wurde in Predigt, Texten und Liedern und Lichtern ausgedrückt.
Der Weg zur Kirche war gesäumt von Missio-Schutzengel Lichtern, die an die Aids-Waisen in Afrika erinnern sollten..
Als bunte Gemeinschaft um den Altar wurden Fürbitt-Lichter entzündet, und Lieder des Chores DaCapo aus Höhr-Grenzhausen untermalten die nachdenkliche Stimmung.
Im Anschluss gab es im Pfarrzentrum neben Infomaterialien der Aids-Beratungsstelle des Kreisgesundheitsamtes auch Fachinformationen und Alltagserfahrungen durch Ärzte und Beraterinnen wie durch Mitglieder der HIV-Gruppe Westerwald:
„Fast schon 30 Jahre ist Aids in Deutschland präsent und wir können hier in Mitteleuropa mittlerweile sehr gute Behandlungserfolge erzielen, die zu einer nahezu normalen Lebenserwartung bei einer chronischen Erkrankung führen.“, erklärt Dr. Ursula Rieke, Leiterin der Infektionsberatungsstelle im Kreisgesundheitsamt.
Dennoch spielten, so die Sozialmedizinerin. fehlende Solidarität, irrationale Ängste und offene wie versteckte Diskriminierung, oft aus Unwissenheit oder Unsicherheit, eine ähnlich große Rolle wie zu Zeiten des Aufkommens der Erkrankung. Dr. Rieke:„Es gibt zur Verbesserung der Lebenssituation von HIV-Aids-Betroffenen wie auch der Prävention von Neuansteckungen von rund 3000 pro Jahr in Deutschland weiterhin großen Bedarf an Aufklärungs-, Vernetzungs- und Präventionsarbeit.“
Als Anlaufstelle für die Betroffenengruppe sowie für Einzelberatung und kostenlose, anonyme Testangebote auf HIV, Hepatitisformen und Syphilis stehen die Infektionsberatungsstellen beim Kreisgesundheitsamt in Montabaur (Tel. 02602/124720 Ingrid Matthey-Blech, Dr. Ursula Rieke) und Außenstelle Bad Marienberg (Tel. 02661/3017 Monika Flick) zur Verfügung.