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Nachricht vom 11.03.2024    

Grandioses Jubiläums-Chorkonzert in Herschbach

Von Wolfgang Rabsch

Was war denn da los in Herschbach? Die katholische Pfarrkirche St. Anna war an einem normalen Sonntagnachmittag (10. März) zum Bersten gefüllt. Die Kirchenbänke und die Empore komplett besetzt, Ersatzstühle an den Seiten wurden aufgestellt. Sogar auf der Treppe zur Empore saßen dichtgedrängt Besucher, einige mussten stehend verharren, weil kein Sitzplatz mehr verfügbar war.

(Fotos: Wolfgang Rabsch)

Herschbach. Der Grund für das übergroße Interesse war einleuchtend: Das Jubiläumskonzert des MGV "Frohsinn" aus Herschbach, der das 120-jährige Jubiläum seines Bestehens feierte und das zehnjährige Jubiläum der "Gospel Voices" aus Herschbach. Beide Chöre hatten zum Jubiläumskonzert eingeladen und durften sich über den großen Erfolg erfreuen.

Einige Fakten zu den Jubelchören
Der Männergesangverein Frohsinn 1904 e. V. Herschbach ist ein traditionsreicher Chor mit derzeit 18 aktiven Sängern unter der professionellen Leitung von Jürgen Hofstötter. Das Repertoire umfasst neben traditionellem Chorgesang auch Schlager, Welthits und Evergreens.

Der gemischte Kirchenchor Gospel Voices St. Anna Herschbach entstand 2014 als Projektchor und genießt seitdem ständig wachsendes Ansehen. Unter ihrem ebenfalls sehr professionellen Chorleiter Jürgen Bröhl bieten die 36 Sängerinnen und Sänger eine gekonnte Mischung aus Gospels, Traditionals, Musicalsongs und moderner christlicher Musik.

Vorab muss den Organisatoren konstatiert werden, dass es ihnen gelang, ein Programm auf die Beine zu stellen, welches zu keiner Zeit eintönig wurde, sondern von der Abwechslung der Vorträge lebte. Verantwortlich dafür waren beide Chöre, Jürgen Bröhl (Piano) und Jörg Hübner (Querflöte) und Norbert Schmuck (Tenor), die im Wechselspiel das Konzert gestalteten.

Die Moderatoren präsentierten ein exzellentes Programm
Die Vorsitzenden beider Vereine, Annedore Meutsch (Gospel Voices) und Bernd Kaulbach (MGV "Frohsinn") führten nach einer kurzen Begrüßung äußerst unterhaltsam und humorvoll durch das Programm. So meinte Annedore Meutsch. "Der MGV ist 120 Jahre alt und wir nur zehn Jahre. Das hat aber den Vorteil, dass gegenüber dem MGV unsere Gründungsmitglieder noch alle leben. Darum überlassen wir den schönen, jungen Männern die Ehre, das Konzert zu eröffnen". Passend dazu schmetterten die Sänger des MGV den Superhit von Herbert Grönemeyer "Männer" in das Kirchenschiff. Bereits der erste Jubel nach dem Lied ließ erahnen, dass das Konzert eher einer Party gleichen würde, da Jubel und Bravorufe in einer Kirche eher ungewöhnlich sind. Mit "Halt mich" folgte ein berührendes Liebeslied, ebenfalls von Grönemeyer komponiert.

Im Anschluss boten Jörg Hübner und Jürgen Bröhl mit "Jesus bleibt meine Freude" von Bach ein sehr gefühlvolles Instrumental-Duett mit Querflöte und Klavier. Mit dem Kanon "Spring", der englischen Bezeichnung für Frühling, begannen die "Gospel Voices" ihre Vorträge. Mit John Lennons berühmtem "Imagine", der Hymne der Friedensbewegung und Enyas "May It Be", dem Lied der Elben aus "Herr der Ringe", setzte der Chor einen ruhigen, mystischen Akzent. Als Norbert Schmuck, ausgestattet mit einer kaum fassbaren Tenorstimme, den italienischen Evergreen "O sole mio" interpretierte, konnte der Eindruck gewonnen werden, man würde sich auf einem Rockkonzert am Nürburgring befinden. Hört sich übertrieben an, war aber tatsächlich so, der Jubel wollte nicht enden.



Bernd Kaulbach veranstaltete mit den Besuchern ein lustiges Quiz, als die Zuschauer einen bekannten Hit aus den 50er-Jahren erraten sollten. Wie heißt ein Brotaufstrich, ist aber keine Butter? Rama wurde gerufen. Frage: Was ist kein Kamel und lebt in den Anden? Klar, ein Lama. Dann die Schlussfrage: Welches Geräusch erzeugt eine Glocke, wenn sie läutet? Ding Dong war die Antwort. Nach diesem schweren Quiz war klar, dass es sich nur um "Rama Lama Ding Dong" handeln konnte.

Leider können nicht alle Songs namentlich erwähnt werden, dennoch hier einige, um das ganze Konzert abzurunden: Griechischer Wein (Udo Jürgens), Circle of Life (Sir Elton John), Scarborough Fair (Simon & Garfunkel), Adiemus (aus Herr der Ringe). Nicht alltäglich ist, dass sogar ein Hit von QUEEN, nämlich "Crazy Little Thing" in einer Kirche interpretiert und von den Besuchern überschwänglich gefeiert wird.

Herzliches Dankeschön an alle Beteiligten
Am Ende des umjubelten Konzerts vereinigten sich beide Chöre vor dem Altar und ließen gemeinsam das sakrale Lied "Da wohnt ein Sehnen tief in uns" erklingen. Beide Vorsitzende bedankten sich unisono überaus herzlich bei ihrem Publikum, bei ihren Chorleitern und den Ortsvereinen aus Herschbach, die mit ihrem Besuch das Gemeinschaftsgefühl in Herschbach bekräftigt hätten. Bernd Kaulbach fand lobende Worte für Ortsbürgermeister Axel Spiekermann und den Gemeinderat von Herschbach, bei denen man jederzeit offene Ohren und Türen vorfinden würde, wenn es um erfüllbare Unterstützung für Vereine geht.
Zu guter Letzt wurde, wie es sich im Westerwald gehört, das Konzert mit dem "Westerwaldlied" beendet, gemeinsam gesungen von beiden Chören und mit Unterstützung eines hundertfachen Chores durch das Publikum. Eine solche Klangfülle hatte die Pfarrkirche St. Anna seit ihrer Erbauung sicherlich noch nicht erlebt.

Hinweise auf Veranstaltungen
Am 21. Juli steht ein fröhliches Familien-Sommerfest an der Grillhütte Herschbach an, am 28. September ein Oktoberfest im Haus Hergispach und am 15. Dezember das gemeinsame Adventskonzert in der Kirche St. Anna. (Wolfgang Rabsch)


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