Pressemitteilung vom 13.03.2024
Yoga als Kraftquelle für die Jüngsten: Eine Auszeit zum Spielen, Lachen und Entspannen
Im Rathaus von Herschbach herrscht eine entspannte Stimmung. Die Kinder lassen sich auf ihren blauen Matten im Schneidersitz nieder und tauschen kichernd ihre Erlebnisse der Woche aus. Annette Hannuschke - ausgebildete Kinderyogalehrerin - führt durch den sogenannten "Kaffeeklatsch", bevor die Yogastunde offiziell mit einer respektvollen Geste, dem Namasté - mein Herz begrüßt eure Herzen - beginnt.
Herschbach. In einer von der Lehrerin inszenierten Erzählung unternehmen die Kinder spielerisch eine Reise per Heißluftballon. Mit geschlossenen Augen lassen sie sich auf die Imagination ein, erleben den Wind in ihren Haaren, spüren die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und hören das Zwitschern der Vögel. Diese kreative Herangehensweise unterstreicht den Unterschied zwischen Yoga für Erwachsene, das oft als Linderung von körperlichen Beschwerden dient, und Kinderyoga, das in erster Linie darauf abzielt, mentale Vorteile zu fördern.
"Kinder kommen sozusagen als Yogis auf die Welt. Sie sind gelenkig, fantasievoll und leben im Hier und Jetzt", erklärt Annette, "aber im Laufe des Älterwerdens gehen diese positiven Eigenschaften oft verloren." Durch die Belastungen des modernen Alltags, die häufig digital geprägt sind und Leistungsdruck beinhalten, geraten Kinder unter psychischen Stress, der sich auf den Körper auswirkt.
Kinderyoga kann diesem Prozess entgegenwirken. Es hilft beim Abbau von Stress und gibt den Kindern spielerisch Werkzeuge an die Hand, um sich zu entspannen und sich auf eine Sache zu konzentrieren - Eigenschaften, die wiederum ihr Konzentrationsvermögen und ihre Aufmerksamkeitsspanne erhöhen können.
Doch neben den positiven mentalen Effekten bietet Kinderyoga auch einen Ort, an dem jedes Kind so sein darf, wie es ist. Hier wird getobt, gelacht, gespielt und Fantasiegeschichten werden erzählt. Sowohl die Yogaübungen (Asanas) und die Atemübungen (Pranayama) werden in diese Geschichten integriert und die Kinder dürfen ihr Erlebtes mit einbringen.
Die Gründe, warum Kinder zum Yoga kommen, sind individuell - von Konzentrationsschwierigkeiten über Schüchternheit bis hin zu einfachem Interesse. Jeder Grund ist ein guter Grund, denn Kinderyoga gilt als besonders entwicklungsfördernd. Jede Sitzung fokussiert sich auf einen bestimmten sozialen Wert, wie zum Beispiel Freundschaft, Diversität, Naturschutz oder Zusammenhalt.
Annettes Leidenschaft für Yoga wurde geweckt, als ihre Tochter im Alter von zwölf Jahren einen Bandscheibenvorfall erlitt. Um der heute 33-Jährigen beizustehen, begann sie selbst mit Yoga und sah die positiven Effekte. Ihre fünf Enkelkinder inspirierten sie dazu, ihre Fähigkeiten einzusetzen und eine Ausbildung zur Yogalehrerin für Kinder zu absolvieren.
Ihre Mission? Den jüngsten Yogis beizubringen, wie sie sich Ruheinseln schaffen, sich mit sich selbst auseinandersetzen, sich selbst besser kennenlernen und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse artikulieren und verwirklichen können. Für jede Altersklasse bietet sie eigene Kurse an - von Kindergartenkindern bis zur vierten Klasse. Gelegentlich führt sie auch Eltern-Kind-Schnupperkurse durch, um die positiven Effekte von Yoga schon früh zu teilen. (PM)
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