19. "Monkey Jump" Kneipenfestival in Hachenburg war ein Fest für Partygänger
Von Wolfgang Rabsch
Kultur lebt von der Vielfalt, in dieser Hinsicht hatte das 19. Monkey Jump Kneipenfestival in Hachenburg sehr viel zu bieten. Da überwiegend musikalische Leckerbissen präsentiert wurden, legten die Organisatoren großen Wert auf ein breites Spektrum, damit für jeden Geschmack etwas dabei war.
Hachenburg. Bei der Zusammenstellung des "Monkey Jump"-Programms wurde darauf geachtet, speziell regionale Künstler zu engagieren, die im Westerwald bereits einen Namen haben, oder sich auf einem guten Weg dahin befinden. Die verschiedenen Genres der Musik sollten die Besucher in den verschiedensten Locations durch die Livemusik unterhalten und ihnen guter Laune und Spaß bescheren. Dieser Prämisse folgend, kamen die Fans von Rock und Pop, Comedy, deutschen Schlagern und Elektro-Pop voll auf ihre Kosten. Da in insgesamt elf Locations Auftritte erfolgten, können an dieser Stelle leider nur einige Gigs exemplarisch für alle anderen erwähnt und etwas ausführlicher beschrieben werden.
Geniales Gospelkonzert
Im wunderbaren Ambiente der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt präsentierte sich der Gospelchor "Rise Up" unter dem Dirigat ihrer Chorleiterin Birgit Keil, in absoluter Hochform und begeisterte viele Zuschauer mit vorwiegend englischen Pop - und Gospelsongs. Die Auswahl der Songs berührte die Zuschauer in dem prunkvollen Kirchenschiff von Beginn an und erzeugte Festivalatmosphäre, die durch die Lebhaftigkeit und ausdrucksvollen Interpretationen bereits während des Konzerts großen Beifall erzeugte und am Ende des Konzerts sogar Zugaberufe durch die Kirche hallten. "Come let us Sing", "Let´s praise the Lord" waren der Gospelmusik gewidmet, während "Let´s get loud" von Jennifer Lopez und "Put a little love in your heart" eher dem Rock zuzuordnen waren. Aus dem Film "König der Löwen" erzeugte "Rise Up" Gänsehautmomente mit den Hits von Sir Elton John "Circle of Life" und "Can you feel the love tonight". Sehr berührend und mit großer Hingabe gesungen, gefiel die Interpretation von "Halleluja" aus dem Film "Shrek". Mit "Blessed be Your Name" fand das Konzert einen krönenden Abschluss, denn dieser Song riss alle Zuschauer mit, die sich von ihren Sitzen erhoben und laut klatschend eine super Stimmung erzeugten.
War "Wolle" Petry in Hachenburg?
Die Band "Wolle pur", die sich selbst als "Erotischste Band der Welt" bezeichnet, mischte den Saal im Hotel zur Krone mächtig auf. Frontmann und Bandleader Peter Seel schonte weder sich selbst noch seine Bandmitglieder. Der deutsche Schlager stand bei diesem Auftritt im Vordergrund, dazu schlüpfte Seel in verschiedene Rollen und Kostüme. So durften die Besucher sich an den bekannten Hits von Wolfgang Petry, Andrea Berg, Udo Jürgens, PUR, Nena, Helene Fischer, Heino und Falco erfreuen. Da der deutsche Schlager zurzeit topaktuell ist, verwandelte sich der Saal innerhalb kürzester Zeit in eine Tanz- und Mitsingzone. Peter Seel, kaum vom Original zu unterscheiden, mit Perücke und "Oliba" (Oberlippenbart) als Petry gestylt, trieb schweißtriefend die Besucher zuerst durch die "Hölle" und dann in den "Wahnsinn". Udo Jürgens gab "Aber bitte mit Sahne", bevor Andrea Berg klagte "Du hast mich tausendmal belogen". In der Rolle des Hartmut Engler von "PUR" war natürlich der Superhit dieser Band "Lena" der absolute Knaller, dem sich niemand im Saal entziehen konnte.
Rock und Pop vom Allerfeinsten
Im Gasthof "Zur Sonne" faszinierte die Band "Timeless" mit zeitloser Musik aus allen Bereichen der Rock- und Popwelt, der sie sich mit Kraft, voller Begeisterung hingaben. Musikalisch absolut top, besetzt mit hervorragenden Instrumentalisten, lag der Fokus der Band auf ihren Sängerinnen Ina und Katharina. Dank dem kraftvollen und charismatischen Ausdruck der Stimmen der Sängerinnen, konnte die Band Hits spielen, an die sich andere Bands nicht heranwagen. Hier eine kleine Auswahl der Interpretationen: "Go your own way" (Fleeetwood Mac), "We will rock you" (Queen), "Simply the best" (Tina Turner), "Purple Rain" (Prince) und "Hey Jude" (The Beatles). In der Enge des Gasthofs konnten die Besucher ein sogenanntes "Hautnah-Konzert" genießen, das alle mitriss und von einer tollen Partystimmung geprägt war.
"Behind the Mills" aus Hintermühlen
Zuletzt sei der Auftritt der Band "Behind the Mills" erwähnt, die in der drangvollen Enge im "Pit´s" mit Alternative, Grunge, Punk und Blues Rock die Stimmung überkochen ließen. Die dreiköpfige Band steht zu ihrem Heimatort Hintermühlen, denn der Bandname "Behind the Mills" heißt übersetzt nichts anderes als "Hinter den Mühlen". Doch mit der ländlichen Idylle ihre Heimat hatte die Musik der Band nicht im Geringsten zu tun, da sie weder sich selbst noch ihre Instrumente schonten. Die Band hatte ein Faible für Creedence Clearwater Revival (CCR), die sie mit verschiedenen Hits ehrten, "Fortunate son", "Who´ll stop the rain" und "Bad moon rising". Die musikalisch schwierige Interpretation des Songs "Seven Nations Army" von den White Stripes, war ein Höhepunkt des Konzerts.
Wie hatten die Veranstalter das Monkey Jump Festival beworben?
"Es bietet eine perfekte Gelegenheit, alte Freunde zu treffen, neue Bekanntschaften zu schließen und gemeinsam die lebendige Kultur Hachenburgs zu zelebrieren. Das Festival dient somit als ein wichtiger kultureller Beitrag, der den sozialen Zusammenhalt und die lokale Wirtschaft durch die Unterstützung von Bars und Kneipen stärkt".
Dieser Wunsch kann zu 100 Prozent als erfüllt betrachtet werden, die Locations waren prall gefüllt, die Stimmung allerorten prima. Einige tausend Menschen werden sicherlich unterwegs gewesen sein, auch unterstützt durch einen wunderbaren Frühlingsabend, der eher einem Spätsommerabend ähnelte.
2025 steht das Jubiläums-Festival an, da dann die 20. Auflage des Festivals stattfindet. Es ist davon auszugehen, dass man sich zu diesem Anlass besondere Highlights ausdenken wird. (Wolfgang Rabsch)
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