Pressemitteilung vom 18.04.2024
Erster Westerwälder Pflegekongress rückte Berufsstolz in den Fokus
Mehr als 250 Pflegefachpersonen aus dem ganzen Westerwald und den Nachbarregionen setzten sich beim ersten Westerwälder Pflegekongress einen Tag lang intensiv mit dem Thema "Berufsstolz in der Pflege" auseinander. Das Ziel des Kongresses war unter anderem, auf die systemrelevante Pflege mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
Montabaur. "Als Tätige im Pflegebereich leisten Sie einen wichtigen Dienst am Menschen, auf den wir angewiesen sind und für den wir Ihnen heute herzlich danken wollen", sagte Landrat Achim Schwickert bei der Eröffnung in Montabaur und ergänzte: "Während Corona wurde der Blick auf Sie gerichtet und Beifall geklatscht. Aber nach einer gewissen Zeit scheinen in der Gesellschaft die Bedeutung Ihrer Tätigkeit, Ihre Fachkompetenz sowie das Verständnis für Ihre anhaltende Belastung wieder in den Hintergrund gerückt zu sein."
Deshalb hatte der erste Westerwälder Pflegekongress der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises zum Ziel, auf die systemrelevante Pflege mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten aufmerksam zu machen und die Pflegekräfte im Westerwald in ihrer wertvollen Arbeit zu bestärken. Um vielen in der Pflege Tätigen den Zugang zum Kongress zu eröffnen, war die Teilnahme kostenfrei. Zudem wurde er offiziell als Fortbildungsveranstaltung anerkannt, bei der die examinierten Pflegekräfte die höchstmögliche Zahl von acht Fortbildungspunkten geltend machen konnten.
Für das abwechslungsreiche Programm konnte die Kreisverwaltung als erfahrene Referenten Prof. Dr. Angelika Zegelin und Dr. German Quernheim gewinnen. Sie machen mit dem gleichnamigen Buch "Berufsstolz in der Pflege" Mut, aktiv gegen chronische Belastungen und ethische Dilemmata vorzugehen. Beim Kongress zeigten sie anhand praktischer Beispiele und Erfahrungen, wie jeder der Anwesenden mit kleinen Tipps und Tricks bereits die eigene Einstellung und Außenwirkung optimieren kann. Rollenspiele verdeutlichten, dass sich Pflegekräfte nicht hinter ihrer Profession verstecken müssen, indem sie sich etwa scheuen, Fachbegriffe zu verwenden.
Stattdessen sollten sie in der Öffentlichkeit selbstbewusst für ihre pflegerische Berufstätigkeit einstehen und aktiv dafür sorgen, dass diese Anerkennung erhält. Dabei wurden die Teilnehmenden ermutigt, sich politisch einzubringen, der Pflegekammer und örtlichen Netzwerken anzuschließen. Nur ein kleiner Teil der Pflegefachkräfte sei beruflich organisiert, es gäbe keine Lobbyarbeit, keine Stimme, die Veränderungen der Rahmenbedingungen einfordere, so die Referenten. Deshalb gab es diverse Interaktionsphasen, um sich untereinander auszutauschen, Ideen und Forderungen zu entwickeln, damit diese an entscheidende Stellen weitergegeben werden können. Diese Chance wurde von den Teilnehmenden mit reger Mitarbeit und Diskussionsbeteiligung sehr engagiert wahrgenommen.
Wichtig war es den Referenten auch, Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, etwa Weiterbildungsmöglichkeiten wie die Akademisierung und fachspezifische Arbeitsbereiche. Darüber hinaus veranschaulichten sie, welchen besonderen gesellschaftlichen Stand der Pflegeberuf beispielsweise in der Schweiz, in Großbritannien sowie den USA genießt und dies mit guter Vergütung und hoher Qualifizierung ausgezeichnet wird.
Im Ergebnis erhielten die Teilnehmenden durch einen frischen Blickwinkel neue Impulse und hilfreiche Strategien für ihren Alltag. Im Rahmen des ersten Westerwälder Pflegekongresses gelang es, sie zu ermutigen, stolzer auf ihren Beruf zu sein und ein Stückchen mehr Freude daran (wieder) zu gewinnen. (PM)
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