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Pressemitteilung vom 02.05.2024    

Bezahlbarer Wohnraum für alle? Podiumsdiskussion zeigt Wege auf

Um die angespannte Situation am Wohnungsmarkt und mögliche Problemlösungen ging es bei einer Podiumsdiskussion, zu der die beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Tanja Machalet und Sören Bartol eingeladen hatten.

(Foto: Wahlkreisbüro Dr. Tanja Machalet)

Höhr-Grenzhausen. Im voll besetzten Pavillon der Arbeiterwohlfahrt in Höhr-Grenzhausen tauschten sie sich mit Myriam Lauzi (Leiterin der Abteilung Soziales und Gesundheit des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland) aus. "Das Problem, bezahlbaren Wohnraum zu finden, gestaltet sich für alle zunehmend schwierig. Die Wohnungssuche ist seit Jahren ein zentraler Punkt zahlreicher Bürgeranliegen, die in meinem Abgeordnetenbüro aufschlagen - zusätzliche Hürden haben hier vor allem Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung, sowie Alleinerziehende zu bewältigen", beschreibt Machalet die Situation.

"Bezahlbarer Wohnraum ist der sozialpolitische Sprengstoff unserer Zeit. Mit der massiven Ausweitung des Wohngeldes und der Mittel für den sozialen Wohnungsbau unterstützen wir extrem zielgenau die, die es am dringendsten benötigen, und auch die Mietpreisbremse wird weiter bestehen" eröffnete Bartol seinen Überblick über Herausforderungen und bisher durch die derzeitige Bundesregierung Erreichtes. Um schneller mehr Wohnungen bauen zu können, gelte es Finanzierbarkeit, Entbürokratisierung sowie Digitalisierung und Innovation voranzutreiben. Mit der Bereitstellung von verschiedenen Förderprogrammen, der Möglichkeit von nicht konditionierter Abschreibung auf förderfähigen Wohnraum, Unterstützung von modularem und seriellem Bauen und der Einführung eines Gebäudetyps-E für einfachen, experimentellen Bau werden viele Schritte in die richtige Richtung gemacht.

"Die viel zitierte Zeitenwende, aber auch Inflation, Zinsanstieg, Energiekostenexplosion und Fachkräftemangel haben dazu beigetragen, dass gesteckte Ziele nicht erreicht wurden, auch wenn sie weiterhin Gültigkeit besitzen", so der Politiker. "Wir werden Probleme konkret aufnehmen und weiterhin an deren Lösung arbeiten, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken."

Myriam Lauzi beleuchtete die Herausforderungen, vor die sie Akteure und politische Entscheidungsträger gestellt sieht, berichtete von rasant steigenden Mieten aber auch von Erfolgsmodellen, die das Potenzial haben, die Lage zu entspannen. Hier seien es vor allem kommunale Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften, die regulierend auf den Wohnungsmarkt einwirken könnten.



"Als SPD-Fraktion im Kreis fordern wir die Aufstellung eines qualifizierten Mietenspiegels und darüber hinaus die Etablierung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. Wir werden nach der Wahl am 09. Juni erneut die Anträge einbringen und hoffen, dass dann im Sinne der Bürger gehandelt wird", so Machalet.

"Es gibt schon viele tolle Best-Practice-Beispiele, allerdings müssen diese Projekte transparenter gemacht und besser vernetzt werden, damit Know-How und Synergieeffekte bestmöglich genutzt werden können. Viele Kommunen wissen gar nicht um ihre Möglichkeiten, wie zum Beispiel eine Quotenregelung für förderfähigen Wohnungsbau in Bebauungspläne aufzunehmen oder eigene Wohnungsbaugesellschaften aufzulegen", beschreibt Lauzi.

Neben der Schaffung von Wohnraum gelte es jedoch auch, Infrastruktur im ländlichen Raum zum Beispiel durch den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zu stärken, damit Wohnen auch hier attraktiver wird. Es ziehe viele in die Städte, wo Wohnraum nur begrenzt und sehr teuer verfügbar sei.

Im Anschluss an die Redebeiträge ergriff ein engagiertes Publikum die Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu erörtern, wie dem akuten Wohnungsmangel entgegengetreten werden könnte. Durch energie-, raum- und kostensparende einfache Baukonzepte Wohneigentum für mehr Menschen erschwinglich machen, die Einstellung zum Wohnen, wie etwa Platzbedarf und Ausstattung zu hinterfragen und auch Lebensereignisse wie zum Beispiel das Versterben des Partners und den Wegzug der Kinder frühzeitig mitzudenken.

"Als Sozialpolitikerin und Gründerin der Initiative für Alleinerziehende im Westerwald lässt mich die Thematik nicht kalt und ich bin wirklich dankbar für all die guten Ideen und Impulse, die ich garantiert für meine Arbeit in Berlin mitnehmen werde", schloss Machalet. (PM)


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