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Nachricht vom 05.05.2024    

Pink Floyd Tributes "One of These" spielten in Montabaur ein rockiges Konzert

Von Wolfgang Rabsch

Wenn man, wie der Autor dieses Artikels, "One of These" im Laufe der Jahre mehrere Konzerte der Band besucht hat, um davon zu berichten, gibt es nach dem gestrigen (4. Mai) Konzert in Montabaur nur eine Feststellung: Sie werden immer besser, weil die Band gereift ist, sich stetig weiterentwickelt und noch gezielter ihre musikalische Qualität zum Ausdruck bringt.

Typisch psychedelisch, aber rockig: "One of these" (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)

Montabaur. Pink Floyd zu covern, oder zu versuchen, sie 1:1 nachzuspielen, dürfte ein sehr schwieriges Unterfangen sein, da die Originalband in ihren Songs sehr experimentierfreudig agierte und immer für eine Überraschung gut war. "One of these" hat dies erkannt und einen eigenen Stil gefunden, um nah am Original zu sein, aber trotzdem den Raum für eigene Interpretationen zu nutzen. Thomas Diemer, der Drummer der Band, bestätigte in der Pause im Gespräch mit dem WW-Kurier, dass die Band wie eine große Familie leben würde, geprägt von großer gegenseitiger Zuneigung und Vertrauen. Man würde sich geborgen fühlen und sei zu einer Einheit zusammengewachsen. Dabei sprach er Steffen Thiele ein großes Lob aus, der selbst ein großer Menschenfreund sei und bei dem alle Fäden zusammenliefen.

Diesen Umstand machte sich die Band bei ihrem Konzert in Montabaur zunutze, denn es wurde weniger spacig und sphärisch, sondern eindeutig rockiger gestaltet als üblich. Das lag überwiegend an dem Konzept des Konzertes, da es der Abschiedstournee von Pink Floyd gewidmet war, die 1994 bei ihrer "The Division Bell"-Tournee letztmalig gemeinsam auftraten.

Ein Konzert auf hohem Niveau
Die elfköpfige Band bot eine Liveshow mit dem großen runden Pink Floyd typischen Videokreis zur Projektion psychedelischer Videos und einer ausgetüftelten Lichtshow. Bandleader Steffen Thiele hat ein Team geformt, in dem jedes Mitglied seine individuelle Klasse unter Beweis stellen kann. Explizit bei den Soloeinlagen ist viel davon zu spüren, weil die anderen den Solisten die Bühne überlassen und im Hintergrund begleiten. Gerade die Soloeinlagen verzückten das Publikum und forderten immer wieder Szenenapplaus heraus.

Nachdem Petra Pulchera nicht mehr als Saxofonistin die Band begleitet, wurde mit George Tjong Ayong ein mehr als adäquater Ersatz gefunden, der das Publikum bei seinen Einsätzen begeisterte. Ebenfalls neu war die Beteiligung von Patrick Andersson, der als Perkussionist wesentlich zum rockigen Rhythmus beitrug. Sandra Breuer, Julia Kropp und Maggy Büchel überzeugten als Backvokals par excellence, nicht nur stimmlich, auch mit einer synchronen Choreografie. Einer der Höhepunkte des Konzertes blieb Maggy Büchel vorbehalten, als sie in dem Song "Great Gig in the Sky" mit einer unglaublichen Kraft und Intensität ihre Stimme regelrecht explodieren ließ. Was sich für manchen vielleicht wie Schreien anhörte, war trotzdem kontrollierter Gesang. Wahre Jubelstürme belohnten Maggy für ihre durch Mark und Bein gehende Vorstellung.



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Alle Welthits wurden gespielt
An dieser Stelle einige Welthits von Pink Floyd, die jeden Musikliebhaber mit der Zunge schnalzen lassen und von "One of These" phänomenal präsentiert wurden: "Money", "Hey You", "Wish you were here", "Shine on (Part I bis V)", "Another Brick in the Wall" und "Comfortably Numb". Jeder Song für sich ist ein Sahnehäubchen auf der Torte. Aber auch bei diesen Songs nahmen sich die Musiker die Freiheit, sich dezent von den Originalen in einigen Passagen zu entfernen, was den Songs auch andererseits frischen Wind einhauchte.

Musik statt Waffen
Steffen Thiele nutzte die Gelegenheit, um vor einigen Songs, Statements von sich zu geben. Er konnte nicht fassen, dass die Welt zurzeit von vielen Kriegstreibern regiert würde, denen Frieden und das Wohl der Menschen vollkommen egal seien und ihre perversen, menschenverachtenden Allmachtsfantasien ausleben würden. Dabei wäre doch alles so einfach, wenn man nur miteinander reden würde. Wörtlich sagte er: "Viele Möglichkeiten haben wir leider nicht, aber wir können wenigstens versuchen, mit unserer Musik, den Kriegstreibern in den Arsch zu treten", diese Ansage ging im Beifall des Publikums unter.

Das denkwürdige Konzert konnte natürlich nicht ohne Zugaben beendet werden, nach denen das Publikum euphorische verlangte. Mit "One slip" und "Run like Hell" ließ "One of These" nochmals so richtig krachen, das war Rock pur in Vollendung. Glückliche Musiker konnten ein glückliches Publikum in die regennasse Nacht entlassen.

"One of These" spielten in der folgenden Besetzung:
Dominic Baumann (Keys); Thomas Diemer (Drums); Arndt Immekeppel (Bass): Jonas Kopp, (Vocals), Sascha Thiele (Gitarre, Vocals); Steffen Thiele (Gitarre, Vocals); George Tjong Ayong (Saxofon); Patrick Andersson (Percussion); Sandra Breuer (Vocals), Julia Kropp (Vocals) und Maggy Büchel (Vocals).

Die nächsten Konzerte im Westerwald:
1.Juni Fachbach Auf der Lahn am Campingplatz,
5. Juli Bad Hönningen Altes Schwimmbad,
2. August Enspel im Stöffel-Park auf der Basaltbühne,
9. November Bad Ems im Kurtheater und
am 30.November in Wissen im Kulturwerk mit großem Orchester.
(Wolfgang Rabsch)


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