Altersarmut ist auch ein Thema im Westerwald
Das Forum Soziale Gerechtigkeit hat interessante Themen für das erste Halbjahr 2012. Es geht um Themen wie Reichensteuer, Altersarmut, "Burn out", Sucht- und Drogenproblematik im Westerwald, das Budget für Arbeit und die Finaznmarkt- und Eurokrise.
Westerwaldkreis. Die sozialen Aufwendungen drohen die Grenzen des Kreishaushaltes zu sprengen. Immerhin 88 Prozent der von den Kommunen aufzubringenden Kreisumlage, mit der der Westerwaldkreis seine vielfältigen Aufgaben erfüllen soll, gehen in den Sozialetat. Trotzdem interessieren sich die Kommunalpolitiker in Kreis und Gemeinden erschreckend wenig für die sozialen Entwicklungen. Im Fokus stehen meist vermeintlich wichtigere Themen.
Insbesondere Leute mit politischen Ambitionen machen oft einen Bogen um die Sozialpolitik, da diese gemeinhin als Verliererthema gilt. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen will das Forum Soziale Gerechtigkeit im kommenden Jahr deshalb besonders die politischen Entscheidungsträger für soziale Probleme im Kreis interessieren und Lösungswege anbieten.
Das Programm für das 1. Halbjahr beginnt am Dienstag, 17. Januar mit einem Vortrag des Mainzer Finanzstaatssekretärs Dr. Salvatore Barbaro zu den Chancen einer "Reichensteuer". Er beschäftigt sich damit, wie höhere Einkommen und Vermögen stärker besteuert werden können. Um 19.00 Uhr freut sich auch der AWO-Kreisverband im AWO-Haus in Wirges (Jahnstr. 9) auf viele Gäste.
Gemeinsam mit dem DGB-Koblenz/Westerwald wird am 9. Februar um 18.00 Uhr im Stadthaus Selters das Thema drohende Altersarmut aufgegriffen. In Kooperation mit dem Evangelischen Dekanat Selters wird die DGB-Regionalvorsitzende Gabi Weber referieren.
Zusammen mit der Agentur für Arbeit in Montabaur steht am 7. März in Montabaur das Thema "Burn out: Die Entstehung einer Geisel der modernen Arbeitswelt" auf der Tagesordnung. Die Zahl der Erkrankungen hat sich in den letzten sechs Jahren verneunfacht. Referent dazu ist Dr. Hilmar Schneider, Direktor Arbeitsmarktpolitik im Bonner Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit.
Um das Thema Sucht geht es dann am 4. April in den „Kliniken Wied“ in Wied bei Hachenburg. In dieser Facheinrichtung für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen können Interessenten an dem Abend das Angebot kennen lernen und gemeinsam mit der Drogenberatung des Diakonischen Werkes und weiteren Experten über die Situation der Sucht- und Drogenabhängigen im Kreis diskutieren.
Das "Budget für Arbeit" ist ein wichtiges Instrument um in einer Werkstatt für behinderte Menschen Beschäftigte bessere Chancen auf dem Ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Gemeinsam mit den Caritas-Werkstätten und unterstützt von den Wirtschaftsjunioren wird das Budget in einer Veranstaltung am 8.Mai mit Vorträgen, Gesprächsrunden und Interviews hoffentlich vielen Arbeitgebern und der interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt.
Am 12. Juni ist der Direktor der Berliner Denkfabrik für Wirtschaftsethik, Dr. Ulrich Thielemann, Gast im Westerwald. Unterstützt von der Kreissparkasse referiert er zum Thema "Im Würgergriff des Kapitals. Finanzmarktkrise, Eurokrise und Bankenrettung – was läuft da falsch?"
Auch im 2. Halbjahr 2012 wird das Forum wie gewohnt monatlich zu einer Aktion einladen. Viele spannende sozial- und gesellschaftspolitische Themen sind bereits in Vorbereitung. Dabei sind Mitveranstalter und Unterstützer wie immer gern gesehen. Weitere Infos zum „Forum Soziale Gerechtigkeit“ bei Uli Schmidt per Mail unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de. Spenden zur Finanzierung des unabhängigen Forums sind willkommen auf Kto. Nr. 4366247 bei der Sparda-Bank, BLZ 550 905