Pressemitteilung vom 21.05.2024
Spatenstich für Millionenbauprojekt bei der Kita St. Martin in Montabaur
Seit 2021 hat jedes Kind ab 2 Jahren Anspruch auf sieben Stunden Betreuung und eine warme Mahlzeit pro Tag in einer Kindertagesstätte (Kita). Um diese Ganztagsbetreuung zu gewährleisten und gleichzeitig der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, entsteht in der Kita St. Martin in Montabaur ein neuer Anbau, damit künftig 160 Kinder ganztags in der Einrichtung betreut werden können.
Montabaur. Mit dem am 1. Juli 2021 in Kraft getretenen "Kita-Gesetz Rheinland-Pfalz" hat jedes Kind ab zwei Jahren einen Anspruch auf mindestens sieben Stunden Betreuung pro Tag sowie ein warmes Mittagessen in einer Kita. Kita-Träger müssen das Gesetz bis 2028 umsetzen. Diese und weitere Anforderungen, die sich aus dem Gesetz ergeben, konnten in der Kita St. Martin bisher nur teilweise umgesetzt werden. Hinzu kommt die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen. "Besonders die Ganztagsplätze werden rege in Anspruch genommen", erzählt Kita-Koordinatorin Katharina Klein vom Kita-Träger, der katholischen Pfarrei St. Peter in Montabaur. Eine reine Vormittagsbetreuung sei wirklich nicht mehr zeitgemäß. Selbst wenn die Eltern in Teilzeit arbeiten würden, wäre das abzüglich Fahrtzeiten gerade im ländlichen Raum kaum zu realisieren.
Um der steigenden Nachfrage und dem gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung gerecht zu werden, hat sich die Stadt zusammen mit dem Träger entschlossen, die Kita umzubauen, zu erweitern und so 35 neue Kita-Plätze für Kinder ab zwei Jahren zu schaffen. "Wir freuen uns, dass wir die steigende Nachfrage damit besser abdecken und ausweiten können", freut sich Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland. Derzeit werden in der Kita St. Martin 115 Kinder und zehn Krippenkinder (ein bis zwei Jahre) von insgesamt 25 pädagogischen Fachkräften betreut. Hinzu kommen Praktikanten und Auszubildende. Mit Fertigstellung des Anbaus können dann insgesamt 160 Kinder in sieben Gruppen die Kita besuchen.
Ein Anbau und Umbau in der Kita St. Martin
Der Erweiterungsbau wird vor dem jetzigen Eingang des Gebäudes entstehen. Um den Geländeunterschied auszugleichen, wird der Neubau zweigeschossig sein: Das Untergeschoss entsteht als Massivbau, die erste Etage in Holzbauweise und wird sich auf dem Niveau des Bestandsgebäudes befinden. Insgesamt erweitert sich die Fläche damit um knapp 750 Quadratmeter. So entstehen zwei neue Gruppenräume mit den dazugehörigen Nebenräumen, ein weiterer Schlafraum und eine neue Toilettenanlage. Umbauten im Bestand, sowie Umstrukturierungen in der Nutzung ermöglichen, dass am Ende alle Gruppenräume einen Nebenraum haben, sich auf einer Ebene befinden und einen ebenerdigen Ausgang zum Außengelände haben. Eine Treppe und ein Aufzug werden beide Gebäudeteile verbinden.
Der Eingang zur Kita wird sich künftig im Erdgeschoss des Anbaus befinden. Daneben werden dort eine große Küche zur Frischkostzubereitung und eine Mensa eingerichtet, damit alle Kinder mit einem warmen Mittagessen versorgt werden können. Die bisherige Küche liegt zurzeit mitten im Gebäude und ist zudem noch zu klein. Aus Brandschutzgründen muss diese nun nach außen verlegt werden. Mit einer Wärmepumpe, einer Photovoltaik-Anlage und einer kontrollierten Be- und Entlüftung des Gebäudes entspricht der Neubau modernen Standards in der Haustechnik. "Der Entwurf für das Bauprojekt ist durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten richtig gut gelungen und wird die Kita sehr bereichern", stellt Julia Moser-Winterweber von der Verbandsgemeindeverwaltung fest, die das Projekt zusammen mit ihren Kollegen Viktor Wilhelm, Birgit Grimm und Christina Smith koordiniert.
"Eine Besonderheit ist, dass wir im laufenden Kita-Betrieb umbauen", berichtet Architekt Konstantin Hartenstein, der die Entwürfe erstellt und die Bauleitung übernommen hat. "Aber die Kinder haben an so etwas in der Regel großen Spaß und sind neugierig, was da vor ihren Fenstern passiert." Um die Kinder gleich von Anfang an miteinzubinden, haben die Kita-Leiterinnen Ulrike Floreth und Eva Schmidt einen "Kinder-Spatenstich" organisiert. Das Ereignis wird also auch von den Kleinen gebührend gefeiert.
Insgesamt 3,9 Millionen Euro wird das gesamte Bauprojekt kosten; Zuschüsse beim Land und beim Westerwaldkreis wurden beantragt. Im Herbst 2025 soll der Anbau fertig sein. (PM)
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