Werbung

Pressemitteilung vom 22.05.2024    

Aktion gegen das Artensterben: NABU Hundsangen appelliert an Landwirte und Gemeinden

In Hundsangen und Umgebung sind zahlreiche Vogel- und Insektenarten bereits verschwunden. Der NABU Hundsangen appelliert daher an Gemeinden, Landwirte und Straßenmeistereien, wichtige Wegränder und Feldraine in der Zeit von März bis September nicht zu mähen.

Nicht gemähte Wegränder bieten Platz für unter anderem verschiedene Insekten (Foto: NABU-Hundsangen)

Hundsangen. Seit den 1990er-Jahren ist die Anzahl brütender Kiebitze in Deutschland auf ein Viertel gesunken, während die Population der Rebhühner seit den 1970er-Jahren stark zurückgegangen ist. Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegte zudem, dass die Biomasse der Fluginsekten in Schutzgebieten Nordwestdeutschlands in den letzten 27 Jahren um mehr als 75 Prozent abgenommen hat.

Auch in Hundsangen sind die Auswirkungen spürbar. Bereits im Jahr 1990 brütete das letzte Kiebitzpaar zwischen Hundsangen, Malmeneich und Obererbach. Die Art ist im gesamten Westerwald ausgestorben, ebenso wie das Rebhuhn. Rauchschwalben, die früher häufig in Hundsangen brüteten, sind nur noch vereinzelt auf Aussiedlerhöfen anzutreffen. Der Gartenrotschwanz ist in den 1990er-Jahren ebenfalls verschwunden, und dieses Jahr (2024) konnte erstmals kein Brutpaar des Feldsperlings mehr nachgewiesen werden.

Wegränder und Feldraine gewinnen daher zunehmend an Bedeutung als Rückzugsräume für Wildblumen, Insekten, Vögel und Niederwild wie den Feldhasen. Wenn diese Flächen erst zwischen Oktober und Februar gemäht werden, bieten sie zahlreichen Arten wertvolle Lebensräume. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Mahd erst im folgenden Frühjahr erfolgt, da viele Insekten in den abgestorbenen Pflanzenstängeln überwintern.



Das spätere Mähen trägt auch zur Vernetzung bestehender blütenreicher Flächen bei und bietet nach der Ernte verbleibende Strukturen und Deckung im Feld. Darüber hinaus sparen Gemeinden, Straßenmeistereien und Landwirte finanzielle Mittel und schonen das Klima, indem sie die Flächen mähen statt mulchen. Beim Mulchen werden Insekten und Kleintiere zerschreddert, und Müll wird in kleine Teile zerlegt, was eine Entsorgung erschwert.

Einige Ortschaften und landwirtschaftliche Betriebe in der Region haben bereits beschlossen, ihre Wegränder zwischen März und September nicht mehr zu bearbeiten. Der NABU Hundsangen hofft, dass weitere Gemeinden, Landwirte und Straßenmeistereien diesem Beispiel folgen, um die Natur zu stärken und die Biodiversität zu fördern. (PM/red)


Mehr dazu:   Blaulicht  
Lokales: Wallmerod & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Wallmerod auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Theaterstück „Die große Nein-Tonne“: Kinder stärken und schützen

Hachenburg. Das Theaterstück drehte sich um die Frage: "Was gehört in die große Nein-Tonne?" Zusammen mit den Darstellern ...

Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Neuer Headcoach der Fighting Farmers Montabaur: Tino von Eckardt tritt am 1. Dezember an

Montabaur. Der A-Lizenz-Trainer Tino von Eckardt bringt eine beeindruckende Karriere von 40 Jahren als Spieler und Trainer ...

Mehrere Verkehrsunfälle in Westerburg - Drogenbeeinflussung und unangepasste Bereifung als Ursache

Region. Gegen 12.15 Uhr kam es zu einem Unfall auf der K34 zwischen Hof und Stein-Neukirch. Ein 21-jähriger Mann verlor in ...

Unfall durch Schneeglätte und Sommerreifen - E-Auto erfordert aufwendige Bergung

Wittgert/Wirscheid. Um 23.50 Uhr kam es auf der L 306 zwischen Wittgert und Wirscheid zu einem Verkehrsunfall. Der allein ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Westerwälder Rezepte - Joghurttörtchen mit Erdbeeren

Dierdorf. Joghurt ist vollgepackt mit Nährstoffen, die der Körper braucht: Proteine, Eiweiße, Vitamine, Kalzium, probiotische ...

Bündnis 90/Die Grünen präsentiert Kandidaten für den Stadtrat Montabaur

Montabaur. "Machen wie immer? Oder machen, was zählt!" Unter diesem Motto präsentiert der Ortsverband von Bündnis 90/Die ...

Hachenburg tritt Initiative für mehr Gestaltungsspielraum zu Tempo-30-Beschränkungen bei

Hachenburg. Derzeit legt §45 der Straßenverkehrsordnung fest, dass Tempo 30 nur bei konkreten Gefährdungen und vor bestimmten ...

Japanerin Ruth Hidaka singt bei Lobpreisgottesdienst in Rückeroth

Westerwaldkreis. Ruth Hidaka ist in der Region keine Unbekannte: Bis 2011 war die gebürtige Japanerin unter anderem als Kirchenmusikerin ...

55 Jahre Geisweider Flohmarkt: Ein Traditionsevent feiert Jubiläum

Siegen-Geisweid. Seit seiner Gründung im Jahre 1969 hat sich der Geisweider Flohmarkt als ein Highlight für Liebhaber von ...

Start ins Berufsleben nach dem Abitur: Berufsleben und gleichzeitig Studieren bei Ximaj IT-Solutions

Rosenheim. Nach dem Abitur stehen junge Erwachsene oft vor der Wahl: Ausbildung, direkter Berufseinstieg oder doch ein Studium? ...

Werbung