Jahresempfang der Westerwälder Wirtschaft im Forschungsinstitut Glas-Keramik in Höhr-Grenzhausen
Von Wolfgang Tischler
Der Empfang der Westerwälder Wirtschaft zählt zu den Highlights im Veranstaltungskalender von Wirtschaft, Politik, Bildung, Gesundheit und Verwaltung. In diesem Jahr gab es gleich zwei Besonderheiten: Erstmalig war der Gastgeber ein Forschungsinstitut, nämlich das Forschungsinstitut für Glas-Keramik GmbH in Höhr-Grenzhausen (FGK), und der Westerwaldkreis feiert seinen 50. Geburtstag.
Höhr-Grenzhausen. Das Forschungsinstitut ist auf Glas und Keramik spezialisiert und wurde 1986 vom Westerwaldkreis (zehn Prozent Anteil) gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz (90 Prozent Anteil) gegründet. Heute ist das FGK mit akkreditierten Prüfdienstleistungen und Beratungen auf den Gebieten der Prozessoptimierung, der Energieeinsparung und der Einführung von Managementsystemen ein wichtiger Partner der Wirtschaft. Die Geschäftsführerin des Institutes, Dr. rer. nat. Nadja Kratz begrüßte rund 330 Gäste und führte durch den Abend. Ein besonderer Gruß ging an den Botschafter des Westerwaldes Reiner Meutsch.
Landrat Achim Schwickert ließ im Schnelldurchgang 50 Jahre Kreis Westerwald, der durch den Zusammenschluss der Kreise Ober- und Unterwesterwald entstand, Revue passieren. Die genannten wirtschaftlichen Zahlen sprechen für sich. An Schulden hat der Kreis lediglich 4,1 Millionen aus Investitionen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 19,50 Euro entspricht. Die Kreisumlage liege unter dem Landesdurchschnitt und die Unternehmen stellen gut 72.000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Für die Zukunft wünschte sich der Landrat besonders einen Ausbau der erneuerbaren Energien, Ausbau der B 255, die Umgehung von Rennerod und den ICE-Bahnhof Montabaur wieder attraktiv zu machen. Ebenso war er für die angedachte Güterstrecke zur Entlastung des Rheintals durch, respektive unter dem Westerwald hindurch. Wichtig fände er einen Zugang in Montabaur zu der Strecke.
Vor Ort waren viele Besucher der Meinung, dass es gelungen war, den Jahresempfang und das Jubiläum des Westerwaldkreises mit der Keramikbranche zu verbinden, denn es gibt reichlich Parallelen. Dazu gehören prägende naturräumliche Gegebenheiten, strukturelle Veränderungen, große Vielfalt, scheinbare Gegensätze und unschätzbare Potenziale,
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Dank großer Vorkommen des weißen Goldes, wie der Ton im Westerwald stolz genannt wird, verbindet die Region eine lange Geschichte mit der Keramik. Dabei stellt das traditionelle Töpferhandwerk nur einen Aspekt dar, denn dieser Werkstoff umfasst zahlreiche innovative Anwendungsfelder und Verarbeitungstechniken, wie die insgesamt zwölf Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Verbände aus den Bereichen Glas, Keramik und Feuerfest in Höhr-Grenzhausen zeigen. So unterschiedliche Objekte wie LEDs, Isolatoren, Zündkerzen, Glasfasern, künstliche Gelenke, Zahnfüllungen, Dichtringe, Mahlwerk in der Pfeffermühle, Space-Shuttle-Kacheln, Sensoren, Mikroportionierer und Rennwagenbremsen zeigen die vielseitige Nutzung, die den attraktiven Eigenschaften hohe Härte, Verschleißbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Hochtemperaturstabilität geschuldet sind. Die vielfältigen Möglichkeiten wurden eindrucksvoll von den Mitarbeitern des FGK vorgestellt
Neben einer zunehmenden Internationalisierung wird das Angebot in Höhr-Grenzhausen stetig um neue Fertigungsverfahren erweitert. Jüngstes Beispiel ist das Kompetenzzentrum zur additiven Fertigung anorganischer-nichtmetallischer Werkstoffe (3DKeramik), das am FGK gemeinsam mit der Hochschule Koblenz und der Universität Koblenz betrieben wird. Das FGK ist ein wichtiger Baustein im keramischen Netzwerk, das sich hier gebildet hat, und trägt dazu bei, die Traditionen in die Zukunft zu führen. Zwei künstlerisch hergestellte Objekt konnten die Besucher betrachten.
Im Anschluss an den offiziellen Teil erfolgte ein Austausch der Teilnehmer untereinander bei Speisen und Getränken. woti
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