Jugend- und Kulturzentrum "Zweite Heimat" in Höhr-Grenzhausen feierlich eingeweiht
Von Wolfgang Rabsch
Nerven wie Drahtseile mussten alle am Bau des neuen Jugend- und Kulturzentrums Beteiligten immer wieder unter Beweis stellen, bis endlich am 26. Juni die feierliche Einweihung des neuen Gebäudes begangen werden konnte. Zu diesem Zweck hatten die Verantwortlichen zu einem kleinen Festakt in den Veranstaltungsraum eingeladen.
Höhr-Grenzhausen. Vor Beginn der Einweihungsfeier hatten die Kinder der Klasse 3d der Grundschule ihren großen Auftritt. Unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin, Katharina Hoebbel, führten sie das Flötenstück "Marsch der Elefanten" auf, gefolgt von Mozarts "Alla turka". Die Kinder und ihre Klassenlehrerin durften sich über lang anhaltenden Beifall der Besucher freuen.
Darunter waren Thilo Becker, Bürgermeister der VG Höhr-Grenzhausen, der auch ein glühender Befürworter des neuen Jugend- und Kulturzentrums ist, sowie Architekten, Planer, das Team der "Zweiten Heimat", Kinderschutzbund, Handwerker und Sponsoren. Last-but-not-least waren Dr. Christian Meyer und Cordula Simmons von der Else-Schütz-Stiftung, die den unglaublichen Betrag von 240.000 Euro für die Inneneinrichtung zur Verfügung stellte, ebenfalls zugegen.
Michael Thiesen bei einer seiner letzten Amtshandlungen
Dem scheidenden Stadtbürgermeister, Michael Thiesen, war bei seiner Begrüßung anzumerken, dass ihn die Fertigstellung des Kulturzentrums, noch vor Beendigung seiner Amtszeit, sehr berührte. Es war wohl niemand im Veranstaltungssaal, der ihm dieses Gefühl nicht gönnte. Thiesen konnte eine Vielzahl Ehrengäste begrüßen, deren namentliche Aufführung zu weit führen würde. Landes- und Kommunalpolitiker, darunter Beigeordnete von Stadt und Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, und viele Vertreter aus den Gremien.
Große Förderung durch das Land RLP und die Else-Schütz-Stiftung
Im Laufe seiner beachtenswerten Rede ließ Theisen alle Höhen und Tiefen, die mit dem Bauvorhaben auftraten, nochmals anschaulich Revue passieren. Im April 2017 gab es den ersten Hinweis auf ein Förderprogramm des Landes mit dem Titel "Investitionspakt soziale Integration im Quartier". Nach mehreren Workshops und Stadtratssitzungen wurde im März 2018 der Zuwendungsantrag gestellt, der mit 90 Prozent der Baukosten gefördert werden sollte. Im Januar 2019 wurde der Zuwendungsbescheid übergeben. Im Juni 2022 wurde der Bauantrag dahin gehend abgeändert, dass anstatt zwei Gebäuden, nur eines gebaut werden sollte. Die Raumfläche für das neue Jugend- und Kulturzentrum betrug 1.614 Quadratmeter für das Erdgeschoss sowie das erste und zweite Obergeschoss. Der Beginn der Rohbauarbeiten sollte ab Dezember 2022 starten.
Alles wäre planmäßig verlaufen, wenn nicht ein fürchterlicher Wasserschaden im Februar dieses Jahres, verursacht durch eine losgelöste Schraube an einem Wasserschlauch, das gesamte Gebäude von oben bis unten unter Wasser gesetzt hätte. In diesem Zusammenhang lobte Thiesen Daniel Ganis vom Tiefbauamt der Verbandsgemeinde, dem es zu verdanken sei, natürlich neben vielen anderen Helfern, dass der Wasserschaden behoben werden konnte. Die Gesamtkosten bezifferte Theisen auf 7,065 Millionen Euro, die Summe setzt sich zusammen aus 4,342 Millionen Euro Fördermittel und einem städtischen Anteil von 2,723 Millionen Euro. In Abzug kommen bei dem städtischen Anteil noch die Erlöse durch den Verkauf von zwei Immobilien, die sich im städtischen Besitz befinden.
Dank an alle Gremien der Stadt und Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen
Ausdrücklich bedankte sich Thiesen bei allen Ratsmitgliedern, die das Bauvorhaben von Anfang an begleiteten, für ihre uneingeschränkte Unterstützung, über Parteigrenzen hinweg, den Traum von dem neuen Domizil für die "Zweite Heimat" wahr werden zu lassen. Der Stadtbürgermeister überreichte als kleines Zeichen der Anerkennung einen Präsentkorb an Daniel Ganis.
Anschließend ergriffen Werner Bayer, Leiter des Kultur- und Jugendzentrums und Architekt Ingo Schneider das Wort, bedankten sich bei allen Beteiligten für deren rückhaltlose Unterstützung bei der Realisierung des Neubaus und freuen sich ganz einfach, dass nun endlich seine geplante Funktion unter Beweis gestellt werden kann. Thilo Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde, betonte, dass der Neubau ein Meilenstein in der Geschichte der Stadt sei und damit das Sanierungsgebiet endgültig ad acta gelegt werden kann.
Im Anschluss an die kleine Einweihungszeremonie nutzten die Besucher die Möglichkeit, sich die Räumlichkeiten eingehend zu Gemüte zu führen, bevor bei einem kleinen Imbiss und kühlen Getränken, ein wichtiger Tag in der Historie von Höhr-Grenzhausen sich dem Ende zuneigte. (Wolfgang Rabsch)
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