Pressemitteilung vom 30.06.2024
Ältere Fahrgäste statt leere Busse und Bahnen: Verkehrswende im Westerwald soll Senioren einbeziehen
Mobilität darf keine Frage des Einkommens sein, sie sollte sozialverträglich und ökologisch ausgerichtet sein. Das Angebot sollte verstärkt auch im Westerwald so gestalten werden, dass ältere Menschen und ganze Familien den Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) in Form von Bussen, Regionalbahnen und örtlichen Projekten wie Bürgerbusse gut nutzen können. Dafür setzen sich der Senioren- und Behindertenrat (SBR) Westerwald gemeinsam mit dem Kreisverband Westerwald des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) ein.
Westerwaldkreis. Bereits seit 2020 gibt es bundesweit ein Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende, in dem sich große Organisationen wie die AWO zusammen mit weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren für mehr soziale Gerechtigkeit in der Verkehrspolitik einsetzen. Das Bündnis hat aktuell ein Forderungspapier zur Verkehrsinfrastruktur veröffentlicht, in dem der Erhalt und die Instandsetzung von Brücken und Fernstraßen vor dem Neubau, der sozialverträgliche Abbau von fossilen (klimaschädlichen) Subventionen sowie ein stärkerer Ausbau der Schieneninfrastruktur und Investitionen in den Umweltverbund eingefordert werden.
"Der VCD hat außerdem in Zusammenarbeit mit Bündnispartnern eine Kampagne und Petition mit Forderungen zur langfristigen Sicherung und einer sozialen und familienfreundlichen Weiterentwicklung des Deutschlandtickets auf den Weg gebracht 'Bus und Bahn für alle - überall!'", so VCD-Kreisvorsitzender Rainer Vogt (Höhr-Grenzhausen). Gefordert werden in der entsprechenden online-Petition unter anderem Sozial- und Jugendtickets für maximal 29 Euro im Monat und eine familienfreundliche Mitnahmeregelung für Kinder bis 14 Jahre. Die gesammelten Unterschriften werden bei der nächsten passenden Gelegenheit überreicht.
Wichtig ist sowohl dem SBR wie auch dem VCD, dass neben der weiteren barrierefreien Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur im Westerwald der Zugang zum ÖPNV als klimafreundliche und sozialverträgliche Mobilität keine Frage des Einkommens sein darf. Das 49-Euro-Ticket ist hier eine wichtige soziale und klimapolitische Errungenschaft. Wir dürfen diesen Erfolg nun nicht gefährden, sondern müssen das 49-Euro-Ticket weiter ausbauen und stärken. Ein entscheidender Schritt ist dabei bedarfsgerechte Lösungen für all diejenigen zu finden, welche sich 49 Euro trotz des schon günstigen Preises nicht leisten können. SBR-Koordinator Uli Schmidt (Horbach) meint dazu: "Es ist beispielsweise für Senioren mit knapper Rente schwer zu verstehen, dass lieber noch zu oft leere Busse und Bahnen durch den Westerwald fahren, als ihnen durch deren günstigere Nutzung mehr Mobilität und damit Teilhabe an der Gesellschaft im Alter zu ermöglichen". (PM)
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