Auftakt zum Neubau: Der symbolische Spatenstich der Anne-Frank-Schule in Montabaur
Von Wolfgang Rabsch
Ein lang ersehnter Tag war am Mittwoch (3. Juli) gekommen: Ernst G. Carstensen, Schulleiter der Anne-Frank-Schule in Montabaur, durfte den symbolischen ersten "Spatenstich" für den Neubau seiner Schule setzen. Doch anstatt eines Spatens benutzte er eine Baggerschaufel.
Montabaur. Ernst G. Carstensen, seines Zeichens Schulleiter der Anne-Frank-Schule in Montabaur, erfüllte sich wohl einen langgehegten Jungentraum, als er den Baggerfahrer der Tiefbaufirma fragte, ob er nicht mit der Baggerschaufel den symbolischen Spatenstich zum Neubau der Schule ausführen dürfe. Dem Baggerfahrer blieb nichts anderes übrig, als dem zuzustimmen. Damit ging auch der Wunsch von Landrat Schwickert in Erfüllung, der meinte, es müssen nicht immer neue, blitzende Spaten sein, mit denen der symbolische Spatenstich meistens ausgeführt würde.
Vor dem offiziellen Spatenstich, besser gesagt "Schaufelwurf", begrüßte Landrat Achim Schwickert einige Gäste, die sich zum "Spatenstich" eingefunden hatten, darunter weitere Kommunalpolitiker, alle mit dem Neubau der Schule befassten Firmen, Architekten und Planer, weitere Lehrer, der Schülersprecher und Schüler der Schulklassen fünf und sechs.
Landrat und Schulleiter zufrieden
Nach großer Baustelle sah der Bauplatz für den Neubau wahrlich nicht aus, denn auf dem riesigen Areal stand lediglich besagter Bagger. Deshalb konnte sich Landrat Schwickert auch nicht die Bemerkung verkneifen, dass er froh sei, wenigstens einen Bagger zu sehen.
Damit spielte er auf viele vorhergehende Versuche an, den Neubau der Schule zu realisieren. Regelmäßig tauchten bürokratische und planerische Schwierigkeiten auf, die den Neubau immer und immer wieder verzögerten. Landrat Schwickert hatte auch eine zutreffende, humorvolle Anekdote parat, als er davon berichtete, dass Schulleiter Carstensen ihn schon vor Jahren darauf hingewiesen hatte, dass aus den Wasserleitungen der Anne-Frank-Schule "rostiges Wasser" käme.
Noch bevor das erste Fundament gegossen wurde, kam zur Sprache, dass das Baugrundstück eventuell zu klein sein könnte, eine gewünschte Mensa zu errichten und den Schülern ausreichenden Raum für den Schulhof zu gewährleisten. Wegen ständig steigender Schülerzahlen müsse die Größe des Schulhofs unbedingt angepasst werden, so Schulleiter Carstensen.
Platznot im Schulzentrum
Mit dem Neubau wird es im Schulzentrum Montabaur noch enger werden, da auch hier das Problem die Parkplatznot, der Platz für Schulbusse und die unvermeidlichen Elterntaxis seien, aber auch hier wolle man nach Abhilfe suchen, so der Landrat. Er meinte auch, wenn auf den Parkplätzen alle Autofahrer etwas enger parken würden und für ihre Autos nicht Platz beanspruchen, der für zwei Autos reichen würde, dann könnte Platz und Raum für viele weitere Autos entstehen. An die anwesenden Schüler gewandt, meinte der Landrat: "Ihr habt Glück, dass ihr den Umzug in die neue Schule noch während Schulzeit erleben dürft".
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Dann endlich kam die große Stunde von Schulleiter Carstensen, dem es nach einigen Versuchen tatsächlich gelang, mit der riesigen Baggerschaufel in die Erde zu dringen, die Schaufel mit Erdreich zu füllen und unter dem Beifall der Gäste ausschütten. Damit war der Spatenstich der etwas anderen Art vollzogen. Der Startschuss für den Bau des 29-Millionen-Euro-Projektes ist somit gefallen.
Fakten und Zahlen zum Neubau der Schule
Nach Durchführung eines Architektenwettbewerbs 2019 wurde 2020 der Gewinner, das Architektenbüro Puppendahl aus Münster, mit der Vergabe von Planungsleistungen beauftragt. Im November 2020 begann das umfangreiche Genehmigungsverfahren, bis schließlich 2022 die Baugenehmigung erteilt wurde. Die Bruttogrundrissfläche beträgt 7.130 Quadratmeter, der Bruttorauminhalt etwa 30.800 Kubikmeter. Daraus ergibt sich eine reale Nutzfläche von rund 4.300 Quadratmeter, 345 Quadratmeter werden davon von der Kreismusikschule beansprucht.
Die gesamten Baukosten, einschließlich der Nebenkosten, belaufen sich aktuell auf etwa 29 Millionen Euro (Stand Juni 2023). Im Juli 2024 ist der geplante Baubeginn, mit der Fertigstellung des Neubaus der Schule wird im Dezember 2026 gerechnet, sollten nicht unvorhersehbare Ereignisse diesen Termin verzögern. Das Erd- und Obergeschoss soll in einer Holzkonstruktion als zeitgemäße, energieeffiziente und nachhaltige Bauweise entstehen. (Wolfgang Rabsch)
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