Zahl der Komasäufer im Westerwaldkreis steigt an
Die Zahl jugendlicher sogenannter "Komasäufer" steigt im Westerwaldkreis an. Im Jahr 2010 landeten 58 Jugendliche nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik. Grund für die DAK Montabaur die Aufklärungskampagne "bunt statt blau - Kunst gegen Komasaufen" erneut zu starten.
Montabaur. Im Westerwaldkreis steigt die Zahl jugendlicher Komasäufer weiter an. Im Jahr 2010 kamen hier nach Informationen der DAK 58 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Laut offizieller Landesstatistik stieg die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2009 um rund 29 Prozent.
"Wir haben die Probleme noch nicht gelöst", sagt Matthias Schwarz von der DAK Montabaur. Die Krankenkasse setzt daher ihre Präventionskampagne "bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen" mit Unterstützung des Sozialministeriums Rheinland-Pfalz fort.
Anstieg gegen den Landestrend
Auf Landesebene gab es erneut einen leichten Rückgang der alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte. Im Jahr 2010 wurden 1411 Jungen und Mädchen zwischen 10 und 20 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs in Rheinland-Pfalz stationär behandelt, was einen Rückgang von 4,3 Prozent bedeutet.
"Die jüngsten Zahlen sind noch kein Grund zur Entwarnung", so Schwarz. Von 2000 bis 2010 stieg die Zahl um 144 Prozent an. Auf Grund der aktuellen Entwicklung setzt die Krankenkasse ihre Präventionskampagne "bunt statt blau" fort. Derzeit werden bundesweit 11.000 Schulen angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen, davon 13 Schulen im Westerwaldkreis.
Prominente Unterstützung
Als Schirmherrin in Rheinland-Pfalz unterstützt weiterhin Sozialministerin Malu Dreyer (SPD) die Aktion. Beim DAK-Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ hatten 2011 mehr als 12.000 Schüler mit Kunst und Kreativität ein Zeichen gegen das Komasaufen gesetzt. „Wir werden das Thema erneut gemeinsam mit den Schulen in unserer Region auf den Stundenplan nehmen, um hier eine Trendwende zu erreichen“, so Matthias Schwarz.
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