Werbung

Pressemitteilung vom 21.08.2024    

FOC Montabaur soll vergrößert werden: Neuwieder Wirtschaftsforum ist vehement dagegen

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord hat als oberste Planungsbehörde des Landes grünes Licht für die Erweiterung des Factory-Outlet Centers in Montabaur (FOC) gegeben. In den umliegenden Kommunen und Landkreisen regt sich derweil Widerstand: So hat sich auch das Wirtschaftsforum Neuwied mit Widerspruch zu Wort gemeldet.

Keine Erweiterung des FOC, fordert die Stadt Neuwied. (Archivfoto: Wolfgang Tischler)

Montabaur/Neuwied. Die Fläche des FOC soll sich von 10.000 auf 19.800 Quadratmeter annähernd verdoppeln. Die Kuriere hatten über die vorgesehene Erweiterung des FOC Montabaur schon berichtet. Bereits 2019 hatte der Betreiber entsprechende Pläne bekanntgegeben und für einen Sturm der Entrüstung bei den umliegenden Städten gesorgt. Die SGD begründet ihre Entscheidung damit, dass durch die Erweiterung keine rechtlich relevanten Auswirkungen auf die umliegenden Kommunen zu erwarten seien. Das Neuwieder WiFo ist anderer Ansicht: "Der Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Wenn im FOC, dann nicht in der Neuwieder Innenstadt", bringt es Marion Blettenberg auf den Punkt.

Vorstandskollege und Sprecher des Arbeitskreis Standortentwicklung, Frank Wolsfeld, ist verärgert: "Im Verein Regiopole mittleres Rheintal haben sich die Städte Neuwied, Andernach, Bendorf, Koblenz und Lahnstein sowie die Verbandsgemeinden Weißenthurm und Vallendar zu einer Regiopole zusammengeschlossen, um die Region zu stärken, mit der Verbandsgemeinde Montabaur als Partner. Die geplante Kooperation und Absprache von Planungen im Bereich Handel, Gewerbe und Industrie werden durch die geplante Ausweitung des Fashion Outlet Centers Montabaur unterwandert."



Abwärtsspirale für Einzelhändler stoppen?
Auch Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig zeigt sich enttäuscht, die Kuriere hatten berichtet. Viel Geld, übrigens auch aus Landesprogrammen, werde in die Innenstadt investiert, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Emotionale Erlebnisse seien das Ziel. Aber dazu gehöre eben auch ein Einkaufserlebnis. "Die Stadt Neuwied tut genau das Richtige, um die Abwärtsspirale zu durchbrechen. Als ob der Online-Handel für die Geschäfte nicht schon Herausforderung genug ist. Nun entwickelt sich das FOC zu einem noch stärkeren Magneten", bedauert Marion Blettenberg, wohl wissend, dass mit dem Gewerbegebiet in Mülheim-Kärlich ebenfalls erhebliche Kaufkraft verloren geht.

Das WiFo schließt sich nicht nur dem Protest der umliegenden Städte Limburg, Mayen, Bendorf, Andernach und viele andere gegen die Erweiterungspläne an, sondern stellt sich ausdrücklich hinter Koblenz. Die Stadt hatte kürzlich bekannt gegeben, eine Klage beim Oberverwaltungsgericht und ein Normenkontrollverfahren gegen den notwendigen Bebauungsplan in Erwägung zu ziehen. Frank Wolsfeld erklärt den Hintergrund: "Bei Aufstellung eines Bebauungsplans müssen Kommunen die Ziele des Landesentwicklungsplans beachten. Ein Ziel ist die Versorgungsfunktion benachbarter zentraler Orte. Wenn in Koblenz und sogar noch stärker bei uns in Neuwied Geschäfte sterben, ist die Versorgung wohnortnah nicht mehr gewährleistet". (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Zeugen gesucht in Hachenburg: Kleinbus touchierte Pkw an einer Steigung und flüchtete

Hachenburg. Eine 45-jährige Autofahrerin war mit ihrem Pkw auf der Borngasse in Richtung Krankenhaus unterwegs, als sie nach ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der L 307 bei Vielbach: Auto überschlägt sich in Linkskurve

Vielbach. Nach Angaben der Polizeidirektion Montabaur kam es kurz nach 21 Uhr zu dem Unfall, bei dem nur ein Fahrzeug beteiligt ...

Großbrand in Hahn am See: Scheune komplett zerstört

Hahn am See. Am späten Mittwochabend (18. September), gegen 21.50 Uhr, ereignete sich in Hahn am See ein verheerender Brand: ...

Solarenergie in der Region: Bad Marienberg und Hachenburg bauen Photovoltaikanlagen aus

Bad Marienberg/Hachenburg. Im Zeitraum von April bis Juni 2024 wurden in Bad Marienberg insgesamt elf neue Solaranlagen installiert. ...

Online-Zulassung für Fahrzeuge im Westerwaldkreis: Sofort einsatzbereit

Westerwaldkreis. Bereits seit Juni wird im Westerwaldkreis die runderneuerte internetbasierte Kfz-Zulassung (i-Kfz Stufe ...

3.000 Euro für Kinderprojekte in der Verbandsgemeinde Hachenburg

VG Hachenburg. Evm-Kommunalbetreuer Norbert Rausch übergab den Spendenbetrag gemeinsam mit Gabriele Greis, Bürgermeisterin ...

Weitere Artikel


Betzdorfer Landfrauen entdecken in Alpenrod die Geheimnisse der Töpferei

Alpenrod. Mit großer Begeisterung verfolgten die Betzdorfer Landfrauen den Prozess der Herstellung eines Gefäßes auf der ...

Westerwälder Rezepte: Saftiger Sommersalat mit Ziegenkäse

Dierdorf. Gemüse- und Obstsorten sind austauschbar.
Zutaten für zwei Portionen:
1 kleiner Kopf Blumenkohl (geputzt etwa ...

Blasmusik im Grünen: Vorletztes Kurkonzert der Saison in Bad Marienberg

Bad Marienberg. Das Konzert, das als echter Geheimtipp für Freunde der Blasmusik gilt, findet zwischen 16 und 17 Uhr im Kurpark ...

Ausgebüxt: Wer vermisst in Mündersbach seine Schildkröte?

Münderbachs. Gegen 18 Uhr entdeckten aufmerksame Zeugen eine vermutlich griechische Landschildkröte auf einem Feld bei Mündersbach. ...

Zeugenaufruf nach Beinahe-Unfall auf der L281 zwischen Langendernbach und Westerburg

Langendernbach. Gegen 20.15 Uhr fuhren drei Pkw auf der Strecke von Langendernbach in Richtung Westerburg auf der L281. Kurz ...

Stacheldraht über den Weg gespannt: Radfahrer entgeht in Hölzenhausen nur knapp schwerer Verletzung

Langenhahn. Der betroffene Radfahrer war auf der geteerten Fortsetzung der Straße "Neuer Weg" in Hölzenhausen unterwegs, ...

Werbung