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Pressemitteilung vom 03.09.2024    

Im Süden wird geradelt und Straßen werden getestet: Sind die Straßen im Westerwald fahrradtauglich?

Es tut sich etwas in Sachen Radwegebau und Verbesserung der Fahrradinfrastruktur im Westerwald. Nachdem es bei der touristischen Nutzung inzwischen besser aussieht, liegt beim Alltags-Radverkehr aber noch ein mühsamer Marathon vor den Verantwortlichen bei Kommunen, dem Land und den zuständigen Behörden.

Besondere Gefahren sehen die Equipe-Radler aktuell auf der K 20 von Holzappel/Horhausen runter ins Gelbachtal nach Gackenbach-Dies (Foto: Uli Schmidt, Equipe)

Montabaur/Buchfinkenland. Ein bisher unterschätztes und mit vielen Gefahren verbundenes Problem ist die Nutzung der bestehenden Gemeinde-, Kreis- und Landesstraßen für Fahrräder, an denen es keinen Radweg gibt. Das Radsportteam Equipe "EuroDeK" hat dies jetzt am Beispiel des Buchfinkenlandes ganz im Süden des Westerwalds etwas näher unter die Lupe genommen.

Einige Radler der Equipe sind die ihnen schon hinlänglich bekannten Straßen der Kleinregion abgefahren und haben die Erkenntnisse hinterher ausgewertet. Ziel war es, zu bewerten, was sich in den vergangenen zehn Jahren aus Sicht der Fahrradnutzer positives in Sachen Straßenbau getan hat, wo es akute Gefahrenstellen für Radler und darüber hinaus in den nächsten Jahren Handlungsbedarf gibt. Alltagsradwege gibt es hier aktuell noch nicht und alle gehen davon aus, dass die dort in der Grenzregion zwischen Westerwald und Rhein-Lahn-Kreis in absehbarer Zeit auch nicht gebaut werden. "Dann müssen aber wenigstens die bestehenden normalen Straßen so beschaffen sein, dass ihre Nutzung mit dem Fahrrad aufgrund des baulichen Zustandes nicht noch mit zusätzlichen Gefahren verbunden ist", stellten die Equipe-Radler übereinstimmend fest.

Kritik und Lob
Besondere Gefahren werden aktuell auf der K 20 von Holzappel/Horhausen runter ins Geldbachtal nach Gackenbach-Dies gesehen: Dort ist zwischen zwei Kurven talwärts auf einem Abschnitt von etwa 100 Metern die Fahrbahn nicht mehr ohne großes Risiko bei Gegenverkehr befahrbar. Hierzu gibt es bereits Kontakt zum LMB beziehungsweise zur zuständigen Straßenmeisterei, die dazu als Zwischennachricht mitgeteilt haben: "Die Sache ist bei uns auf dem Schirm. Ob und wann eine Sanierung stattfinden kann, noch ungewiss". Die Radler hoffen auf baldige Beseitigung der Gefahrenstelle vor dem nächsten Winter, bevor da auf der kurvenreichen Steilstrecke etwas passiert.

Doch es gibt auch positive Entwicklungen zu beschreiben: so den schon einige Jahre zurückliegenden Neubau der L 326 zwischen Daubach und Horbach, die K 173 vor und hinter Hübingen sowie den Ausbau an der K 172 hinter dem Horbacher Waldstadion sowie die Ortsdurchfahrt Gackenbach. Ausdrücklich gelobt wird auch der nach Sturmschäden sanierte geteerte Weg vom Ortsteil Kirchähr hoch nach Gackenbach, der von vielen Radler/innen genutzt wird.



Zunehmender Handlungsbedarf gesehen wird bei der K 171 von Gackenbach runter ins Gelbachtal, bei der K 166 (Stelzenbachstraße) nach Untershausen sowie die Hübinger Straße von Gackenbach-Dies (L 326). Auf den schlechten Zustand dieser letztgenannten Straße wurde schon von der Ortsgemeinde Gackenbach hingewiesen. Die Radler sind sich hier einig: Diese und auch die "Stelzenbachstraße" sind mit dem Rennrad nicht mehr nutzbar, dazu gefährlich - das geht nur noch mit dem Mountainbike. Gelobt wurden jedoch die meist sorgfältig ausgeführten Reparaturarbeiten nach dem letzten Winter durch die Straßenmeisterei. Aber für beide Straßen mit relativ geringer Verkehrsbedeutung sei bald zu entscheiden, ob ein kompletter, und damit sehr teurer, Ausbau erfolgen kann oder ob die Umwandlung in einen Radweg eine alternative Möglichkeit ist.

Bei Touristen bekannte Strecke darf nicht vernachlässigt werden
Sorgen bereitet den Radlern auch zunehmend die Gelbachstraße L 326, die zunehmende Gefahrenstellen aufweist. Hier waren sich die Männer der Equipe einig: allein schon wegen des jährlichen autofreien "Gelbachtags" als einem touristischen Höhepunkt in der Region, darf die attraktive Talstraße nicht weiter vernachlässigt werden.

Die Equipe Eurodek hofft, dass der Alltagsradverkehr auch durch den seit 2022 jährlich im Herbst organisierten "Wäller Fahrradkongress" (WFK) noch mehr Rückenwind bekommt. An diesem Fahrradevent am Samstag, 21. September, im und um das Bürgerhaus in Wirges wollen einige Radsportler der Equipe teilnehmen. "Ich hoffe sehr, dass hunderte Fahrradbegeisterte den Weg nach Wirges finden, um ein deutliches Signal für den Radverkehr im Westerwald zu geben", so Equipe-Koordinator Uli Schmidt. (PM)


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