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Nachricht vom 08.09.2024    

Social Club Montabaur: Getting stoned? Cannabis geht auch anders

Von Elke Stockhausen

NoTill420 Cannabis Social Club Montabaur e.V., so heißt der gerade gegründete Verein in Montabaur. Noch im Aufbau befindlich, aber das Ziel haben die Gründungsmitglieder bereits gefunden. Ein Treffen mit Manfred Hermann, 1. Vorsitzender, und Maurizio Kreis, 2. Vorsitzender, gibt Einblick in den Weg, der noch vor ihnen liegt.

(V.l.) Manfred Hermann, 1. Vorsitzender, und Maurizio Kreis, 2. Vorsitzender. (Foto: Elke Stockhausen)

Montabaur. Die Vereinsräume in der Bahnhofstraße sind noch leer, die Köpfe der sieben Gründungsmitglieder voller Gedanken, voller Ideen. Seit der Freigabe von Cannabis sativa, der Hanfpflanze, die den Wirkstoff THC enthält, sprießen in manchem Haushalt kleine Pflanzen und einige wagen den Schritt zur Gründung eines Cannabis Social Clubs.

Während es für die Privatperson keine Hürden zu nehmen gibt und der Anbau der drei mehr oder weniger "magischen" Pflanzen einfach ist, hat ein Club nicht nur Hürden, sondern auch Stolpersteine zu überwinden. Die Lage des Vereinsraumes und die Akzeptanz der Nachbarschaft: da sei es nicht leicht gewesen, einen geeigneten Ort zu finden, sagen die beiden Vorsitzenden. Und der erste Stolperstein liegt schon im Weg, denn auf der anderen Straßenseite befinden sich die Räumlichkeiten der Schülerhilfe. Ob man also in der Bahnhofstraße bleiben kann, sei noch unklar.

Die Gruppe macht weiter
Hört man genau hin, dann sind die beiden keine stigmatisierten Weed-smoker, wie so manch Cannabis-Gegner die Konsumenten von Cannabis sehen. Da geht es nicht um den Rausch, da geht es nicht um "ich knalle mich weg". Statt des Konsumierens und der Suche nach dem "Turn" im Kopf verstehen Hermann und Kreis Cannabis als Hilfe. "Gras soll vitalisierend sein", da sind sich beide Vorsitzenden einig.

Eine Pflanze der Natur, die zur Natur des Menschen passt?
Sicher eignet sich Cannabis nicht für jeden. Hier gilt es, Verantwortung zu übernehmen und der Aufklärung über die Wirkung von THC einen hohen Stellenwert in der Arbeit des Social Clubs zu geben. Maurizio Kreis, der sich privat in der Jugendarbeit engagiert, hat diese Verantwortung übernommen. Er klärt auf und wird in der Vereinsarbeit die Stelle des Präventionsbeauftragten übernehmen. Sein Ziel ist es, mit jedem ein Gespräch zu führen, immer den Jugendschutz und die persönliche Situation des Mitgliedes im Fokus haltend. Wer unter 25 Jahre alt ist, wird dann erst einmal durch Maurizio geschult: "No briefing, no smoking!"



Clubmitgliedschaft ab 21 Jahren möglich
Manfred Hermann ist der Mann, der den Anbau im Blick hat. Jedes Mitglied kann sich an der Bewirtschaftung des 300qm großen Areals in Scheuerfeld bei Betzdorf beteiligen. Das ist von den Gründungsmitgliedern gewünscht, wenn auch keine Pflicht. No Till - die Direktsaat, ökologisch, nachhaltig und naturbezogen. Es gilt, diese Anbaustrategie den Mitgliedern nahezubringen. Das soll auch ein Weg sein, um die Gemeinschaft des Social Clubs auszubauen und zu festigen. Mitglied im Verein kann jeder werden, der das 21. Lebensjahr vollendet hat. Hier unterscheiden sie sich von anderen Cannabis Clubs, die den Zugang zur Gemeinschaft bereits für Achtzehnjährige ermöglichen.

Bringen Cannabinoide dem Menschen einen Vorteil?
Ein Gespräch mit den beiden Vorsitzenden zeigt einen weiteren Unterschied zu anderen Clubs. Sie differenzieren die Einstellung zum Weed. Die Jugend sei oftmals nur auf die "Dröhnung" aus und bevorzuge daher oftmals Cannabis mit 30 bis 35 Prozent THC-Gehalt. "Sie wollen nur den Knall", das passe nicht zur Ideologie des Vereins. Neben THC macht man sich hier auch Gedanken über Cannabinoide und Terpene. Die Wirkstoffe, die bereits im naturmedizinischen Bereich zu großer Aufmerksamkeit gelangten. Es sei die Gesamtheit der Pflanze, die dem Menschen einen Vorteil bringe.

Die Planung des Vereins?
Es sei nicht ganz einfach, ohne Werbung und das Verwendungsverbot eines Logos im Fenster des Vereinsraumes, Mitglieder zu akquirieren. Anfang August verzeichnete der Verein 50 Mitglieder, 500 dürfen es werden. Der Vorstand wünscht sich auch ältere Mitglieder, sogenannte Ü-30er und aktive Mitgestalter, die sich beim Anbau des Sortenmixes einbringen. Was angepflanzt wird, das richtet sich nach den Wünschen der Gemeinschaft. Wenn alles gut läuft, dann sollten im Dezember bereits die ersten Stecklinge sprießen.

Die Kuriere werden NoTill420 weiterhin berichtend begleiten. Wer mehr Informationen sucht, der findet diese auf der Webseite des Clubs. (Elke Stockhausen)


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