Wie gesund ist das Sitzen?
RATGEBER | Moderne Zeiten sorgen dafür, dass der Mensch im Alltag immer mehr Erleichterungen erfährt. Komfort ist wichtig, gerade auch in den eigenen vier Wänden, aber verführt auch dazu, sich weniger zu bewegen. Nun fanden Forscher heraus, dass langes Sitzen ohne Unterbrechung ein Risiko für die Gesundheit darstellt. Das betrifft vor allem die bequeme Position, denn es gibt Unterschiede in der Haltung.
Gemütlichkeit ist nicht immer vorteilhaft
Natürlich träumt jeder davon, sich zu Hause wohlzufühlen und nach einem stressigen Arbeitstag zu entspannen. Dagegen ist nichts einzuwenden, allerdings verführen bequeme Sessel und Sofa auch dazu, länger zu verweilen und die Zeit zu vergessen. Und schon sind Stunden vergangen und wir haben uns kaum bewegt. Genau das bedeutet jedoch eine Gefährdung für die Gesundheit. Das Risiko für Krankheiten steigt, darunter Übergewicht und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Tatsächlich ist das Stehen und Liegen gesünder. Auch in der Wohnung ist es möglich, den eigenen Schweinehund zu überwinden. Es ist besser, sich häufiger aufzurappeln und Bewegung zu verschaffen. Statt mehrere Stunden im Sessel zu sitzen, empfiehlt es sich, in der Wohnung mehrere Sitzgelegenheiten zu verteilen, eine Sitzbank im Flur, ein Stuhl in der Küche und ein Hocker auf der Terrasse.
Unterschiedliche Sitzpositionen sorgen für mehr Ausgewogenheit
Problematisch ist vor allem die bequeme Haltung. Im Gegensatz zu dieser ist eine aufrechte Haltung deutlich gesünder. Hier nutzen wir die Kraft unseres Körpers, der gegen die Schwerkraft angeht. Bei gerader Haltung herrscht ein Gleichgewicht und der Rücken wird entlastet. Die Wirbelsäule ist vergleichbar mit einem Turm, bei dem Stein auf Stein ruht, und die wirkenden Kräfte auf die Muskulatur werden möglichst kleingehalten. Allgemein empfehlen Mediziner, dass wir höchstens sechs Stunden am Tag sitzen sollten und ansonsten in Bewegung bleiben. Hochwertige Sitzfunktionen gleichen die Anstrengung aus und erlauben bedarfsgerechte Positionswechsel. Eine Bank oder ein Hocker ohne Lehne sind eine gute Lösung, da sie verhindern, zu lange zu sitzen und gleichzeitig die aufrechte Sitzhaltung unterstützen.
Was geschieht bei zu langem Sitzen?
Wenn wir es uns auf der Couch gemütlich machen, können wir zunächst vom stressigen Alltag abschalten. Das ist gut für Geist und Seele. Allerdings sollte nach einer Zeit der Erholung auch Bewegung einen Ausgleich bilden, damit der Körper nicht träge wird. Zu langes Sitzen sorgt dafür, dass der Stoffwechsel herunterfährt und weniger Kalorien verbrannt werden. Gerade die Bequemlichkeit verführt dazu, sich etwas Gutes zu gönnen und die Tüte Chips oder Tafel Schokolade aufzuessen. Da weniger Kalorien verbraucht werden, steigt das Risiko für Übergewicht und Diabetes. Erkrankungen an den Herzkranzgefäßen steigen mit jeder Stunde, die der Mensch pro Tag sitzt. Es lohnt sich also, aktive Pausen einzulegen und mit den richtigen Sitzmöbeln die Bewegung zu Hause oder im Büro zu fördern. (prm)
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