Pressemitteilung vom 17.09.2024
Gott als Motorradfahrer: Mehr als 150 Biker genießen Motorradgottesdienst unter blauem Himmel
Auf der Autobahn in knarzender Lederkombi, die Finger lässig zum Bikergruß gestreckt, das Antlitz unterm Helm verborgen. Viele der 150 Gäste auf dem Höhr-Grenzhäuser "Platz der Begegnung" können sich Gott so vielleicht vorstellen. Gott, den Begleiter auf allen Straßen - auch auf dem Weg hin zum zweiten Höhr-Grenzhäuser Motorradgottesdienst (MoGO), der am Wochenende viele Menschen und Maschinen in die Kannenbäckerstadt geführt hat.
Höhr-Grenzhausen. Der zweite "MoGo" setzt auf Bewährtes: auf Live-Musik (diesmal von der Band "Creatorsound"), auf leckere Pommes, Würstchen und Getränke und eine kernige Botschaft. Die kommt diesmal allerdings nicht nur von der evangelischen Pfarrerin aus Montabaur, Ricarda Bosse. Denn 2024 ist der Motorradgottesdienst ökumenisch, und diesmal sitzen der Evangelische Nachbarschaftsraum Süd (zu dem Montabaur und Höhr-Grenzhausen gehören) und die Pfarrer St. Peter und Paul im Kannenbäckerland gemeinsam im Sattel.
In ihren Predigt-Miniaturen reden Bosse und Diakon Marco Rocco über himmlische Momente auf und jenseits der Straße: "Du bist ein Gott, der mich sieht. Der mir hilft, dass ich richtig hinsehe beim Fahren", sagt Bosse. Auch Rocco spricht über Sehen und Gesehen werden. Über einen Gott, der hinter die perfekte Fassade schaut, hinter der sich Menschen oft verstecken. "Das unendlich Beruhigende ist aber, dass Er mich liebt und sieht, wie ich wirklich bin." Diese Gewissheit kann zu einem Motor dafür werden, dass auch wir für unsere Mitmenschen zum Segen werden, glaubt Rocco.
Vor und nach seiner Predigt spielt der Diakon Gitarre in der Band "Creatorsound". Die sechsköpfige Combo sorgt mit weltlichen und christlichen Rocknummern für den passenden Soundtrack auf dem "Platz der Begegnung", und auch die restlichen Elemente bewegen sich nah am Asphalt. Dann wird es nochmal laut. Beim "Anlassen" heulen mehr als 100 Motoren auf. Und am Ende gehen Rocco und Bosse durch die Reihen aus glänzendem Chrom und segnen die Fahrer mit ihren Maschinen.
Mit Gott unterwegs
Nach dem Schlusssegen genießen viele Gäste die Sonne, den Imbiss und den Schnack miteinander: "Ich fand’s sehr beeindruckend", sagt Dieter, einer der Biker: "Die Offenheit, die ich hier erlebe, ist toll. Und je älter man wird, desto mehr macht man sich um diejenigen Dinge Gedanken, die man beim Motorradfahren nicht in der Hand hat." Glaube und Motorradfahren liegen nicht nur für ihn ziemlich eng beieinander. Auch für Rolf und Sandra, die zum ersten Mal einen "MoGo" erlebt haben: "Der Respekt fährt immer mit. Natürlich schadet es nicht, mit Gottes Segen zu fahren. Aber ein Freifahrtschein ist das nicht. Aufpassen muss man auf der Straße trotzdem." Heike kann davon ein Lied singen: Sie ist mit ihrer schweren Maschine einmal eine Böschung herabgestürzt: "Inzwischen fahre ich selbst nicht mehr. Aber den Tag heute habe ich trotzdem sehr genossen. Denn ein MoGo ist immer etwas ganz Besonderes." (PM)
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