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Pressemitteilung vom 22.09.2024    

Nachwuchsmangel ist eine zentrale Herausforderung für das Handwerk im Westerwald

In einem intensiven Gespräch haben sich der heimische Landtagsabgeordnete Hendrik Hering und Vertreter der Kreishandwerkerschaft über die Herausforderungen des Handwerks im Westerwald ausgetauscht. Der Fachkräftemangel und die Rückzahlungsforderungen der Coronahilfen standen dabei im Mittelpunkt.

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Hachenburg/Region. Hendrik Hering traf Vertreter der Kreishandwerkerschaft, darunter Kreishandwerksmeister Rolf Wanja, Hauptgeschäftsführer Michael Braun und Geschäftsführer Martin Reitz, um über die aktuellen Probleme des Handwerks im Westerwald zu diskutieren. Im Fokus standen der Nachwuchs- und Fachkräftemangel sowie die Rückzahlungsforderungen der Coronahilfen.

Das Handwerk sieht sich seit Jahren mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Zu den häufigsten Problemen zählen Materialengpässe, Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen. Besonders ist der Fachkräftemangel, der insbesondere Schulabgänger ohne Abschluss betrifft, besorgniserregend. Rund 40 Prozent dieser jungen Menschen melden sich nicht bei den Arbeitsämtern. Dabei könnte eine Tätigkeit als "Handwerkshelfer" eine wertvolle Möglichkeit bieten, verschiedene Gewerke auszuprobieren und den passenden Beruf zu finden – eine Chance, die bislang nur unzureichend genutzt wird.

Sprachkurse sind zu knapp
Für Menschen mit Migrationshintergrund und Sprachbarrieren bietet der Einstieg als Handwerkshelfer eine Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln und die Sprachkenntnisse zu verbessern, bevor man in eine Lehre wechselt. Hering betont: "Bei einer Ausbildung mit Migrationshintergrund besteht die Möglichkeit einer zweijährigen Einstiegsqualifikation über die Agentur für Arbeit."



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Allerdings stehen viele Migranten gerade bei Sprachkursen oft vor langen Wartezeiten. Die Handwerksvertreter schlugen daher vor, dass die regionale Wirtschaftsförderung gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald und den berufsbildenden Schulen eine verstärkte Sprachförderung aufbauen sollte. Hering will ein Treffen aller Beteiligten mit dem Bildungsministerium organisieren, um neue und effektive Lösungen zu entwickeln. "Eine enge Zusammenarbeit würde allen Seiten nützen: Die jungen Menschen könnten ihre Sprachkenntnisse verbessern, eine berufliche Qualifikation erlangen, und die Betriebe hätten die Möglichkeit, ihren eigenen Nachwuchs zu sichern", fasst Hering die Vorteile zusammen.

Kritik am staatlichen Eingriff
Ein weiteres akutes Problem wurde von den Vertretern der Kreishandwerkerschaft angesprochen: Die wachsenden Rückzahlungsforderungen von Coronahilfen, insbesondere im Friseurhandwerk, würden Fragen aufwerfen. Die Grundlage dieser Forderungen bleibe unklar. Zudem gebe es bei der Umsetzung des Tariftreuegesetzes praktische Mängel. "Wir haben eine Bescheinigung, die digital übermittelt wird, jedoch trotzdem in Papierform nachgereicht werden muss", erläutern die Vertreter.

Hering kündigte an, sich um die Klärung dieser Probleme zu kümmern und seine Unterstützung anzubieten. (PM/Red)


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