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Pressemitteilung vom 03.10.2024    

Neues Projekt der Uni Siegen: Wie Comics vom Holocaust erzählen

Die Universität Siegen startet ein innovatives Projekt, um Lehrkräfte und Studierende besser auf den Umgang mit Antisemitismus vorzubereiten. Im Fokus stehen dabei neue pädagogische Konzepte und insbesondere die Nutzung von Graphic Novels zur Vermittlung des Holocausts.

(Fotos: Uni Siegen)

Siegen. Um Studierende und Lehrer im Umgang mit Antisemitismus besser vorzubereiten, startet die Universität Siegen im Wintersemester 2024/2025 ein dreisemestriges Verbundprojekt zur Holocaust-Erziehung. Beteiligt sind zwei Fächer der Philosophischen Fakultät, das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Siegen, regionale Schulen, das Aktive Museum Südwestfalen und die Gedenkstätte Beit Terezin in Emek Hefer (Israel).

Dr. Jens Aspelmeier, Direktor des ZfsL Siegen, betont die Notwendigkeit neuer Vermittlungsformen: „Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus zunimmt und sich das an den Schulen, wie in einer Art Mikrokosmos, besonders deutlich zeigt, ist es enorm wichtig, über die Shoah zu sprechen.“ Er fordert innovative Medien und Literatur, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken und ihnen die Bedeutung des Jüdisch-Seins in Deutschland – damals und heute – näherzubringen.

Literatur vermittelt Erinnerungskultur
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Erinnerungskultur, vermittelt durch Literatur und insbesondere durch grafische Erzählungen wie Graphic Novels. Prof. Dr. Daniel Stein von der Universität Siegen erklärt: „Graphic Novels verbinden Text und Bild miteinander und entsprechen den Sehbedürfnissen junger Menschen.“ Der Erfolg von Art Spiegelmanns Comic „Maus“ zeige das sehr gut. „Graphic Novels können eine Alternative zu der bisherigen Erinnerungsliteratur sein,“ so Stein weiter. Auch Dr. Jana Mikota, Expertin für Kinder- und Jugendliteratur, sieht großes Potenzial in der Behandlung des Holocausts bereits in der Grundschule: „Es gibt da hervorragende Bücher, auch Bilderbücher.“



Das Projekt umfasst Workshops, die Erprobung ausgewählter Ansätze in Schulen sowie eine öffentliche Ringvorlesung, eine Begleitausstellung, eine Bilanztagung und eine Exkursion nach Theresienstadt. Gefördert wird das Projekt mit 13.000 Euro aus dem Zukunftsfonds NRW. (PM)


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