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Pressemitteilung vom 10.10.2024    

Mammographie-Screening bis 75 Jahre: Wichtige Informationen zum Verfahren

Das Mammographie-Screening stellt eine zentrale Maßnahme in der Früherkennung von Brustkrebs dar und wurde kürzlich bis zum Alter von 75 Jahren ausgeweitet. Der Krebsinformationsdienst informiert über die Vor- und Nachteile des Screenings sowie über den aktuellen Stand des Anmeldeverfahrens.

Symbolbild (Bildquelle: pixabay)

Region. Die Anhebung der Altersgrenze im Mammographie-Screening-Programm auf 75 Jahre könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Früherkennung von Brustkrebs darstellen. Diese Maßnahme erfolgte im Juli 2024 und ermögliche es, dass nun auch ältere Frauen von dieser wichtigen Untersuchung profitieren. Die Leiterin des Krebsinformationsdienstes, Susanne Weg-Remers, habe dies als "einen wichtigen Schritt" bezeichnet.

Früherkennung gilt als wichtiger Baustein im Kampf gegen Brustkrebs, der häufigsten Krebstodesursache bei Frauen. Je früher Brustkrebs erkannt werde, desto besser seien die Heilungschancen.

Teilnahme am Screening
Das Mammographie-Screening sei Teil des allgemeinen gesetzlichen Früherkennungsprogramms. Frauen ab 30 Jahren, die kein besonderes Brustkrebsrisiko hätten, würden eine jährliche ärztliche Untersuchung der Brust und der regionalen Lymphknoten sowie die Anleitung zur regelmäßigen Selbstuntersuchung erhalten. Frauen ab 50 Jahren hätten zudem alle zwei Jahre Anspruch auf eine Screening-Mammographie. Die neue Regelung ermögliche, dass zusätzlich 2,5 Millionen Frauen Anspruch auf die Untersuchung hätten.

Aktuell müsse jedoch Eigeninitiative gezeigt werden. Um eine Einladung zu erhalten, müssten Frauen ab 70 Jahren aktiv werden und sich bei den zuständigen Stellen melden. Dies könne beispielsweise über die Internetseiten der Kooperationsgemeinschaft Mammographie geschehen. Voraussetzung für die Teilnahme sei, dass die letzte Mammographie mehr als 22 Monate zurückliege.

Vor- und Nachteile des Screenings
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) habe in seiner Broschüre "Mammographie Screening – Eine Entscheidungshilfe" festgestellt, dass bei etwa 6 von 1.000 Teilnehmerinnen ein Brustkrebs, meist in frühem Stadium, erkannt werde. Statistisch könne gesagt werden, dass zwei bis sechs Frauen, die regelmäßig über 20 Jahre am Mammographie-Programm teilnehmen, vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt werden könnten. Die besseren Heilungschancen bei frühzeitiger Diagnose seien ein klarer Vorteil des Screenings.

Demgegenüber stünden die möglichen Risiken einer Überdiagnose. Überdiagnosen seien Tumoren, die ohne Screening nicht entdeckt worden wären und die betroffene Frau zu Lebzeiten nicht beeinträchtigt hätten. Schätzungen zufolge könnten neun bis zwölf von 1.000 untersuchten Frauen, die 20 Jahre lang am Mammographie-Screening teilnehmen, eine solche Überdiagnose erhalten. Diese könnten unangemessene Behandlungen wie Operationen, Bestrahlungen und medikamentöse Therapien nach sich ziehen, obwohl der Krebs das Leben der betroffenen Frau nicht beeinträchtigt hätte.



Ein weiterer Punkt, den manche Frauen ansprechen würden, sei die Röntgenstrahlung, der sie bei der Mammographie ausgesetzt seien. Der G-BA habe angegeben, dass bei einer regelmäßigen Untersuchung über 20 Jahre hinweg nicht ausgeschlossen sei, dass in einem Fall von 1.000 untersuchten Frauen die Strahlendosis zur Entstehung von Brustkrebs beitragen könnte. Dennoch schätze auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Nutzen der Mammographie höher ein als die möglichen Strahlenrisiken.

Qualität und Sicherheit
Das Mammographie-Screening-Programm unterliege strengen Qualitätsstandards. Die verwendeten Geräte sowie die Untersuchenden würden regelmäßig überprüft, und jedes Mammographie-Bild werde von mindestens zwei erfahrenen Fachärzten unabhängig voneinander begutachtet.

Frauen, die Fragen zum Mammographie-Screening haben, sollten das Gespräch mit ihren Ärzten suchen. Eine umfassende Entscheidungshilfe sei außerdem unter www.g-ba.de verfügbar. Der Krebsinformationsdienst ist für Ratsuchende erreichbar unter der Telefonnummer 0800-4203040 oder per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de.

Deutsche Krebsforschungszentrum und seine Aufgaben
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) sei mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden am DKFZ forschen, um herauszufinden, wie Krebs entsteht, Krebsrisikofaktoren zu erfassen und neue Strategien zu entwickeln, um zu verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken.

Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibe das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) unterhalte das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten.

Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und DKTK-Standorten stelle einen wichtigen Beitrag dar, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ werde zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und sei Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. (PM/Red.)



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