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Nachricht vom 10.10.2024    

19. Unternehmergespräch in der VG Montabaur: Schloss soll Leuchtturm werden

Von Helmi Tischler-Venter

Unter dem Motto: "Kultur als Standortfaktor und Impulsgeber für die Wirtschaft" mit dem Referenten Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld, Geschäftsführender Gesellschafter Projekt-Schmiede GmbH, Düsseldorf, hatte Verbandsbürgermeister Dr. Hans Ulrich Richter-Hopprich eingeladen. Gastgeber war in diesem Jahr die Sparkasse Westerwald-Sieg.

Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld, Geschäftsführender Gesellschafter Projekt-Schmiede GmbH, Düsseldorf, war Referent dies Abends. Fotos: Wolfgang Tischler

Montabaur. Richter-Hopprich demonstrierte auf muntere Weise, dass jeder Mensch mit Kunst zu tun hat und das Bestreben in sich trägt, irgendwie kreativ tätig zu sein. Wenn das viele gemeinsam machen, ist es Kultur. Der Impuls zu dem Thema des Abends kam von Uli Schmidt, Vorsitzender der Kleinkunstbühne Mons-Tabor. Der Gesangspädagoge und Kulturaktive Mirko Meurer ergänzte: "Kultur lebt vom Austausch."

So wurden zwei Stärken der Region zusammengebracht. Zwar laufen Kultur und Wirtschaft zurzeit nicht im besten Trend insgesamt, aber die Zahlen des Standorts Montabaur sind im Landesvergleich sehr gut. Der Kulturstandort bedient, was Menschen umtreibt, der Unternehmensstandort bedient, was Menschen brauchen. Der Bürgermeister dankte allen, die den Motor am Laufen halten und äußerte die Absicht, beide Stärken einander näherzubringen mit Gewinn für den Standort.

Michael Bug, Vorstandsmitglied der Sparkasse Westerwald-Sieg und somit Hausherr, ergänzte das Goethe-Zitat: "Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll" mit "und muss authentisch sein." Die Sparkasse Westerwald-Sieg ist seit 1858 im Westerwald verwurzelt und steht mit den Kollegen der Westerwald Bank zu den Unternehmern der Region. Die Sparkasse zahlt jährlich einen sechsstelligen Betrag zurück an die Region für Kultur schaffende Dinge. Den anwesenden Unternehmern wünschte er neue Kontakte und gute Gespräche in dem angenehmen Ambiente der Bank.

"Die Kultur als Standortfaktor und Impulsgeber für die Wirtschaft" thematisierte der Referent, Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld. Bei seinen Internet-Recherchen stellte er erfreut fest: "Montabaur bringt wirtschaftlich und politisch beste Rahmenbedingungen mit." Der Referent, der in der Kunstmetropole Düsseldorf eine erfolgreiche Projektschmiede besitzt, zitierte den Düsseldorfer Kunst-Professor Joseph Beuys: "Jeder Mensch ist ein Künstler".

Das Wirtschaftssystem ist von Menschen gestaltet und gestaltbar. Lippe-Weißenfeld erläuterte anschauliche Beispiele für die Nutzung kreativer Kompetenz in acht Kultur und Wirtschaft verbindenden Bereichen: Kreativwirtschaft, Tourismus, Wertschöpfung, Stadtentwicklung, Innovation, Markenidentität, Bildung und Qualifikation und interkulturelle Kompetenzen. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen seien in Montabaur mit seinem gesunden Mittelstand und als prosperierender Wirtschaftsstandort super. Ein kulturelles Netzwerk besteht bereits. Nun müssen Kulturschaffende und Unternehmer zusammenkommen, gemäß dem Leitsatz Oliver Krämers: "Wir wollen die Stadt wie eine Bühne bespielen."



Das Fazit des Abends von Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld lautete: "Nutzen Sie die Synergieeffekte und die Win-win-Situation, die sich aus der Kooperation von Kultur und Wirtschaft ergibt! Schaffen Sie eine VG-übergreifende, zentrale Diskursplattform, auf der sich die Akteure und Stakeholder regelmäßig und vertrauensvoll begegnen. Bringen Sie die hier erarbeiteten Lösungsansätze und Projektideen zur Umsetzung, um Motivation zur Fortsetzung hochzuhalten. Schaffen Sie in Stadt und Gemeinde ein Klima der Kreativität und Teilhabe, sodass sich der Wert der verschiedenen Perspektiven produktiv entfalten kann. Denken Sie bei allen Themen die Kultur und deren Beitragsmöglichkeiten mit. Lassen Sie dafür in Montabaur jeden Menschen einen Künstler sein!"

Der Redner prognostizierte, dass Kunst zukünftig die komplementäre Ergänzung zur Digitalisierung sein wird. Bei der Stadtentwicklung, auch bei der Erweiterung des FOC muss die Kultur eingebunden werden. Das Gemeinwohl liege auf den Schultern aller, nicht nur bei Politik und Wirtschaft. Der neue Anspruch solle lauten: Montabaur, die Kulturstadt im Westerwald!

Überregional ist Montabaur durch den ICE-Bahnhof und das Outlet-Center bekannt, doch der Besucher aus Düsseldorf war am meisten von dem schönen, markanten Schloss fasziniert. Das solle noch mehr werbestrategisch genutzt und zum Leuchtturm für die Region werden.

Die Musiker des Abends waren alle mehrfach ausgezeichnete Schüler des Landesmusikgymnasiums Montabaur. Es spielten: Yara Kahil, Mats Hildesheim, Jonathan Locher und Floris Kurth. Flankiert wurde der Abend durch eine Bilderausstellung des Kunstvereins Montabaur e.V. zum Thema "Von der Tradition bis zur Moderne" und einer Skulpturenausstellung "Lebensfülle in Miniaturformat" von Künstlerin Simone Carole Levy. htv/woti


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