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Pressemitteilung vom 21.10.2024    

Landesregierung reagiert auf Gerüchte: Kinderklinik in Kirchen bleibt bestehen

Es herrscht ohnehin Unsicherheit im Hinblick auf die medizinische Versorgung im Kreis Altenkirchen. Jüngst machten auch noch Gerüchte über die Schließung der Pädiatrie am Krankenhaus Kirchen die Runde. Eine Kleine Anfrage heimischer CDU-Abgeordneter bei der Landesregierung bringt nun erst einmal Klarheit.

Das DRK-Krankenhaus in Kirchen (Foto: Archiv AK-Kurier)

Kirchen. "Die medizinische Versorgung im Kreis Altenkirchen und dem nördlichen Westerwald war in den vergangenen Monaten von mehreren Veränderungen und teils massiven Einschnitten betroffen", heißt es in der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Jennifer Groß, Dr. Matthias Reuber und Michael Wäschenbach (CDU) zur Zukunft der Pädiatrie am Krankenhaus Kirchen. Die damit verbundene Unsicherheit wurde verstärkt mit der jüngsten Meldung über eine mögliche Schließung der Kinderklinik in Kirchen, Zwar wurde diese vom Träger relativiert, "dennoch hat dieser Schritt erneut für eine massive Verunsicherung in der Bevölkerung und der Belegschaft gesorgt. Nicht nur Eltern und Großeltern sorgen sich um die medizinische Versorgung ihrer Kinder und Enkel, auch die gesamte Bevölkerung befürchtet, dass diese Meldung ein erster Schritt in eine, wie am Standort Altenkirchen erlebte, stückweise Reduzierung des medizinischen Angebotes am Standort Kirchen mit einem unklaren Ausgang für die Zukunft des Krankenhauses darstellt", heißt es in der Kleinen Anfrage weiter.

Auf die konkreten Fragen der Kleinen Anfrage der heimischen CDU-Politiker hat die Landesregierung Stellung genommen. Demnach habe die Landesregierung das Gespräch mit dem Träger gesucht, der versicherte, dass die Schließung der Pädiatrie weder geplant noch beschlossen sei. Vielmehr solle die pädiatrische Versorgung am Krankenhaus Kirchen weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des medizinischen Angebots in der Region bleiben.

Die Fragen und Antworten der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Jenny Groß, Dr. Matthias Reuber und Michael Wäschenbach (alle CDU) bezüglich der Zukunft der Pädiatrie am Krankenhaus Kirchen im Wortlaut:

1. Welche Kenntnisse hat die Landesregierung bezüglich einer zwischenzeitlich diskutierten Schließung der Kinderklinik am Krankenhaus in Kirchen?

2. Welche Aussage hat der Träger nach der Relativierung der Meldung einer möglichen Schließung gegenüber der Landesregierung bezüglich der Zukunft der Kinderklinik in Kirchen getätigt?


Zu den Fragen 1 und 2: Die Berichterstattung zu den Gerüchten über die Situation der Pädiatrie am Krankenhaus Kirchen hat auch die Landesregierung erreicht. Kurzfristig wurde Kontakt zum Träger aufgenommen und das Gespräch gesucht. Dabei versicherte der Träger, dass zu keinem Zeitpunkt eine Schließung der Pädiatrie geplant oder beschlossen gewesen sei.

3. Inwiefern sind die Kinderklinik und die Geburtenstation in Kirchen für die kommenden Jahre gesichert?

Zu Frage 3: Die pädiatrische Versorgung am Krankenhaus Kirchen soll weiterhin ein essenzieller Bestandteil des medizinischen Angebots in der Region bleiben. Dies hat der Träger gegenüber dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit bekundet. Der Träger hat über die aktuellen Herausforderungen der Personalsituation des ärztlichen Personals im Bereich der Pädiatrie berichtet und Lösungsansätze dargestellt. Das Team der Geburtshilfe konnte am Standort Kirchen in diesem Jahr gestärkt werden und ist personell sehr gut aufgestellt.



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4. Welche Abteilungen am Krankenhausstandort Kirchen gelten nach dem Krankenhausplan als unverzichtbar und sind für die kommenden Jahre gesichert?

5. Welche Auswirkung hätte eine Schließung der Kinderklinik in Kirchen auf die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Kreis Altenkirchen und im nördlichen Westerwald?


Zu den Fragen 4 und 5: Der Landeskrankenhausplan enthält keine Aussagen zu einer Unverzichtbarkeit von einzelnen Abteilungen in Krankenhäusern. Da bei der Bewertung der Versorgung nur in wenigen Fällen ausschließlich ein Krankenhaus relevant ist, sondern das Zusammenwirken und die gemeinsam vorhandenen Kapazitäten berücksichtigt werden müssen, ist eine Bewertung im Einzelfall in der konkreten Situation erforderlich. Die Kinder- und Jugendmedizin am Krankenhaus Kirchen ist für die Versorgung des Westerwaldes im Landkreis Altenkirchen und darüber hinaus von grundlegender Bedeutung. Ein Wegfall des Grundversorgers der Kinder- und Jugendmedizin in Kirchen würde zu höheren Fahrzeiten der Bevölkerung aus der umliegenden Region zu alternativen Versorgern führen. Nach der Schließung der Geburtshilfe in Hachenburg ist auch die Geburtshilfe in Kirchen von großer Bedeutung.

6. Ist die Erreichbarkeit eines Krankenhauses mit einer Kinderklinik von jedem Ort im Kreis Altenkirchen und dem Westerwaldkreis in einer angemessenen Zeit sichergestellt (bitte mit Angabe, was die Landesregierung unter einer angemessenen Zeit versteht)?

Zu Frage 6: 92,37 % der Bevölkerung in den beiden Landkreisen erreichen einen Grundversorger der Kinder- und Jugendmedizin in unter 40 Minuten. In 100 % wird ein entsprechendes Krankenhaus in unter 50 Minuten erreicht. Die durchschnittliche Fahrzeit zum nächsten Grundversorger der Kinder- und Jugendmedizin beträgt 19 Minuten im Kreis Altenkirchen und im Westerwaldkreis. Die Erreichbarkeit einer Kinderklinik ist nicht fest vorgeschrieben. Aber aus der Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) für die Vereinbarung von Sicherstellungszuschlägen ergibt sich, dass neben anderen Voraussetzungen eine alternative Erreichbarkeit von mehr als 40 Minuten Fahrzeit einen Sicherstellungszuschlag begründen kann. Dies belegt die Bedeutung der Pädiatrie in Kirchen.


7. Inwiefern bezieht das Ministerium umliegende Kliniken aus den benachbarten Bundesländern in die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Bereich von Kindern und Jugendlichen ein?

Zu Frage 7: Die Betrachtung von versorgungsrelevanten Fragestellungen endet nicht an Landesgrenzen. Wie auch bei anderen Bewertungen von Versorgungssituationen werden die Kliniken anderer Bundesländer im Rahmen der Bewertung einbezogen. (PM/red)





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