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Pressemitteilung vom 23.10.2024    

Mangel an Gewerbeflächen im Westerwaldkreis gefährdet Unternehmen

Die Unternehmen im Westerwaldkreis stehen vor einer Herausforderung: Es fehlen ausreichend Gewerbeflächen für Expansionen und neue Projekte. Eine aktuelle Umfrage der IHK Koblenz zeigt, dass viele Firmen unter akutem Flächenmangel leiden und sogar Standortwechsel in Betracht ziehen.

Symbolbild

Montabaur. In der Zeit vom Mittwoch (18. September) bis zum Mittwoch (2. Oktober) führte die Regionalgeschäftsstelle Montabaur der IHK Koblenz eine Umfrage durch, um den aktuellen Bedarf an Gewerbeflächen im Westerwaldkreis zu ermitteln. An dieser repräsentativen Umfrage nahmen 140 Unternehmen teil. Die Ergebnisse zeigen, dass über ein Drittel der befragten Firmen, konkret 35 Prozent, an ihrem aktuellen Standort zusätzliche gewerbliche Flächen benötigen. Besonders dringlich ist die Situation für 42 Prozent dieser Unternehmen, die innerhalb eines Jahres einen Flächenbedarf haben.

Die benötigten Flächen sind vielfältig: Rund 70 Prozent der Firmen suchen Platz für Lager, 50 Prozent benötigen Büros und Verwaltungsflächen, und 42 Prozent suchen Stellplätze für Fahrzeuge. Darüber hinaus geben 33 Prozent der Betriebe an, Produktionsflächen zu benötigen.

Hohe Nachfrage, wenig Angebot
Die Unternehmen suchen vor allem in der unmittelbaren Umgebung: 82 Prozent der Befragten möchten nicht mehr als 10 Kilometer von ihrem aktuellen Standort entfernt sein. Allerdings ist der Mangel an geeigneten Flächen alarmierend: 63 Prozent der Unternehmen berichten, dass im Westerwaldkreis keine adäquaten Flächen verfügbar sind. Für 23 Prozent gibt es zwar potenzielle Flächen, doch die Realisierung ist ungewiss.



Die Umfrage ergab, dass viele Firmen gezwungen sind, ihre Expansionspläne aufzugeben. Über 50 Prozent der Befragten gaben an, im aktuellen Zustand weiterarbeiten zu müssen. Besorgniserregend ist, dass 37 Prozent der Unternehmen planen, an einem anderen Standort zu expandieren, während 21 Prozent ernsthaft über eine vollständige Betriebsverlagerung nachdenken.

Zukunftsperspektiven
Jens Geimer, Vizepräsident der IHK Koblenz, äußerte sich besorgt über die Situation: "Das ist ein immenses Potenzial an Wirtschaftsentwicklung, das unserer Region verloren geht." Neun Prozent der betroffenen Unternehmen ziehen sogar in Betracht, ihren Betrieb ganz aufzugeben.

Die Unternehmen betonen, dass eine gute Verkehrsanbindung und eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur für die Erschließung neuer Gewerbeflächen unerlässlich sind. Um die Baureife der Flächen schnell zu erreichen, fordern die Firmen eine Vereinfachung und Beschleunigung der Genehmigungsprozesse.

Laut Geimer ist es wichtig, nicht einfach bestehende bürokratische Hürden zu digitalisieren, ohne diese zuerst zu optimieren: "Das würde zu einer Zementierung der Ineffizienz führen." Die Herausforderungen sind klar, und es bedarf dringender Maßnahmen, um die wirtschaftliche Entwicklung im Westerwaldkreis langfristig zu sichern. (PM/Red)



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