Nicole nörgelt … über die schnöde Verschmähung des Bargelds und EC-Karten-Wahnsinn
Von Nicole
GLOSSE | Wo ist sie hin, die gute alte Zeit, in der man zum Einkaufen Geld in sein Portemonnaie steckte und dann auch nur genau das, zumindest weitestgehend, kaufte, was auf dem Zettel stand und für die Woche gebraucht wurde?
GLOSSE. Seit Corona definitiv vorbei, denn plötzlich wurden Scheine und Münzen zu todbringenden Virenträgern erklärt und wenn man überhaupt noch etwas in einem Geschäft erwerben durfte, musste selbst das Brötchen bargeldlos bezahlt werden.Das ist natürlich sehr bequem – man muss nicht an Bargeld denken, man kann kaufen, so viel man will und natürlich kann man inzwischen nicht mehr nur mit der EC- oder Kreditkarte, sondern auch mit Handy, Smartwatch oder sogar Ring bezahlen. Also alles ganz easy, oder vielleicht auch nicht?
Vorsicht Schuldenfalle
Denn das System birgt auch einige Nachteile. Wer kann zum Beispiel nach einem Shoppingbummel durch mehrere Geschäfte, bei dem in jedem nur die Smartwatch an der Kasse über das Lesegerät gehalten wurde, noch genau sagen, wie viel er ausgegeben hat? Kaum jemand. Und genau hier liegt die Tücke des Objekts. Denn viele, auch junge, Leute verlieren so den Überblick über ihre Ausgaben und tappen in die Dispo- und Schuldenfalle.
Alles total safe - oder vielleicht auch nicht?
Eine weitere Hürde ist auch die Sicherheit, denn Smartwatch, Ring und Konsorten sind alles, aber nicht sicher. Also sollte man sich dann auch nicht darüber wundern, wenn irgendwann auf dem Konto, so man auf die Auszüge schaut, irgendwelche dubiosen Abbuchungen erfolgt sind, an deren Ursprung man sich ums Verrecken nicht erinnern kann. Wie denn auch, wenn jedes Brötchen und jeder Coffee To Go eine einzelne Abbuchung zur Folge haben?
Trinkgeld adé?
Und einen Riesen-Nachteil bedenkt niemand. Wenn alles nur mit Karte bezahlt wird und niemand mehr Bargeld bei sich hat, dann gibt es sehr oft für den zuvorkommenden Kellner oder die Friseurin des Vertrauens kein Trinkgeld mehr. Das kann man ja auch bei Kartenzahlung eingeben, ist dann immer das Totschlag-Argument. Kann man, aber kommt das Geld auch wirklich bei der gemeinten Person an? Und wie oft wird es bei der Kartenzahlung schlicht und einfach auch ohne bösen Willen vergessen?
On Top noch ein Fun-Fact: Wozu wurden dann die ganzen verschiedenen Rückseiten auf die Zwei-Euro-Münzen geprägt, wenn niemand mehr Bargeld hat und der ganze Spaß beim Tauschen und Sammeln vor die Hunde geht?
Also, liebe Leser, denken Sie an die Menschen, die sich über Trinkgeld freuen, sammeln und tauschen Sie Münzen und gewähren Sie unserem guten alten Bargeld das, was es verdient hat – seine Wertschätzung.
In diesem Sinne … lassen Sie die Kassen klingeln!
Ihre Nicole
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