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Pressemitteilung vom 30.10.2024    

Vortrag des NABU Rennerod: Inseln des Lebens - Leben im und vom Dung

Auf einer Wiesenwanderung im Sommer freut man sich über die Vielfalt von Blumen, Hummeln und Schmetterlingen. Kuhfladen gehören eher nicht zu den Highlights, stören auf dem Weg. Aber genau um diese unterschätzten Dungfladen geht es im Vortrag engagierter Naturschützer aus der Weidelandschaft Schmidtenhöhe bei Koblenz.

(Foto: Frank Ebendorff)

Niederroßbach/Koblenz. Andreas Haberzettl, Sprecher des Bundesfachausschuss Weidelandschaften und Neue Wildnis, und Tierbetreuerin Petra Lübbert erklären die Zusammenhänge und führen in Bildern sowie einer Ausstellung durch die Welt der Dungfladen. Der Vortrag wird am Freitag, 8. November, um 19 Uhr im DGH Niederroßbach, Schulstraße 3, gehalten.

Die großen Pflanzenfresser Auerochse, Wildpferd, Wisent und Elch prägten vor den Menschen die Landschaft. Lücken im Wald durch Stürme, Hochwasser, Feuer und Insektenbefall blieben durch ihre Beweidung länger offen. Neben dem Kronendach des Waldes entstand so ein vielfältiges Mosaik verschiedener Lebensräume. Auch militärische Nutzung kann artenreiche Lebensräume hervorbringen. Das Gelände Schmidtenhöhe sieht an manchen Stellen nach einer zerfahrenen Schlammwüste mit ramponiertem Buschwerk aus. Aber in den zahlreichen Fahrspuren, in denen sich regelmäßig Regenwasser sammelt, finden gerade die seltene Gelbbauchunke, der Laubfrosch und andere Arten, die auf temporäre offene Flachgewässer angewiesen ist, ideale Lebensbedingungen. Das drohte mit der Einstellung des Übungsbetriebs verloren zu gehen. Es mussten Nachfolger für die Panzer gefunden werden. Seit 2009 wirken Heckrinder und Konikpferde gegen die Verbuschung. Später sind Karpatenbüffel hinzugekommen, die in den Feuchtgebieten "aufräumen".



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Auf der letzten Exkursion im September des Naturschutzbundes (NABU) Rennerod konnten sich die Teilnehmer vom Wirken der Weidetiere aus nächster Nähe überzeugen. In der halboffenen Weidelandschaft mit Rindern und Pferden, die ganzjährig dort leben, müssen dennoch Tierschutz und Tierwohl beachtet werden. "Sobald sich eine Zaunanlage um eine Herde befindet, haben wir Verantwortung für die Tiere und ein größeres landwirtschaftliches Management wird erforderlich", so Andreas Haberzettl.

Der Verzicht auf prophylaktische Entwurmungen der Tiere garantiert eine schnelle Zersetzung des Dunges, der dadurch Nahrungs- und Verwertungsgrundlage für eine Vielzahl an Lebewesen und Organismen darstellt.

Artenreiche Weidelandschaften werden immer weniger, weil Tiere zunehmend in Ställen gehalten werden. Der Vortrag soll auch Wertschätzung gegenüber der Landwirtschaft vermitteln, die wichtige Beiträge zum Naturschutz liefern kann, wenn sie sich an traditionelle Formen der Landnutzung anlehnt. (PM)


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