Oktoberfest und Schlagerkonzert im St. Vinzenzhaus in Gebhardshain
Von Wolfgang Rabsch
Das St. Vinzenzhaus in Gebhardshain verwandelte sich kürzlich in eine festliche Atmosphäre, als etwa 40 Bewohner ein unvergessliches Oktoberfest feierten. Begleitet von einem mitreißenden Schlagerkonzert erlebten die Senioren einen Nachmittag voller Emotionen, Musik und Geselligkeit.
Gebhardshain. Was war das für ein wundervoller Nachmittag, den etwa 40 Bewohner der Seniorenresidenz „St. Vinzenzhaus“ in Gebhardshain unlängst erleben durften. Im Gemeinschaftssaal der Einrichtung wurde das diesjährige Oktoberfest gefeiert, in Verbindung mit einem Schlagerwunschkonzert. Der Gemeinschaftssaal war typisch bayerisch in Blau und Weiß dekoriert, auf den Tischen befanden sich Teller und Servietten mit bayerischen Motiven und als Krönung des Ganzen wurde sogar ein Fassbieranstich mit einem kleinen Bierfässchen vollzogen, so wie es Tradition ist.
Das Trio „Oldies but Goldies“ begeisterte mit alten Schlagern
Der Gemeinschaftssaal war zu Beginn der Veranstaltung bis auf den letzten Platz besetzt, bei einem Konzert in einer Festhalle hätte man gesagt „ausverkauft“. Eröffnet wurde der Reigen mit dem Musiker-Trio „Oldies but Goldies“, das sich dem bürgerschaftlichen freiwilligen Engagement verschrieben hat. Das Trio musiziert ganzjährig im Vierwochenrhythmus im Altenpflegeheim „St. Vinzenzhaus“ in Gebhardshain zur musikalischen Kaffeetafel. Mit Gesang, Gitarrenklängen und Keyboard gehen die Musikanten gezielt auf die Wünsche der anwesenden Bewohner ein. Das Trio besteht aus Marlies Kötting (Gitarre und Gesang), Peter Linker (Gitarre und Gesang) und Manfred Kuhlen (Keyboard und Gesang).
Hier folgt an dieser Stelle eine kleine Auswahl der Lieder, die in den 50er und 60er Jahren im Nachkriegsdeutschland große Hits waren: „Ich will ’nen Cowboy als Mann“, „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“, „Die Gitarre und das Meer“, „Rote Lippen soll man küssen“, „Mit 17 hat man noch Träume“, „Schwarzbraun ist die Haselnuss“, „La Paloma“ und „Weiße Rosen aus Athen“. Selbstverständlich durfte das „Westerwaldlied“ nicht fehlen, das fast jeder der Besucher kannte und versuchte, so gut es ging, lautstark mitzusingen. Es hörte sich fantastisch an, als aus vielen Kehlen „O Du schö-hö-hö-ner We-he-hesterwald, über deinen Höhen pfeift der Wind so kalt“ ertönte.
Peter Linker wies im Gespräch mit dem AK-Kurier darauf hin, dass in der bald beginnenden Weihnachtszeit Marlies Kötting mit ihren Fähigkeiten des Zitterspiels zur Aufführung von Weihnachtsliedern begeistert, was immer emotionalen berührenden Anklang findet.
Liebevolle Betreuung durch das Pflegepersonal
Es fiel auf, dass die Bewohner des Altenheims vom Pflegepersonal und einigen Ehrenamtlichen liebevoll umsorgt wurden und immer versuchten, ihnen alle Wünsche von den Augen abzulesen. Bei einer Bewohnerin wurden anscheinend starke Erinnerungen geweckt, als das Lied „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ gespielt wurde. Sie begann, ganz in sich gekehrt, leise zu schluchzen und hielt dabei ihre Hände vor das Gesicht. Überhaupt war der gesamte Nachmittag von starker Emotionalität geprägt, trotzdem gab es auch viele lustige und unterhaltsame Momente.
Einer dieser Momente fand statt, als das Partyfässchen „angeschlagen“ wurde. In Anlehnung an den großen Hit von Paul Kuhn „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ sang das Pflegepersonal einen leicht abgeänderten Text: „Es gibt jetzt Bier hier im Haus“, was viele Lacher erzeugte. Im späteren Verlauf des Nachmittags hätte Udo Lindenberg seine helle Freude gehabt, denn den erfreuten Bewohnern wurden „Eierlikörchen“ serviert.
Engagement des Einrichtungsleiters
Der WW-Kurier konnte in einer ruhigen Minute einige Worte mit Gero Engel, dem Einrichtungsleiter des St. Vinzenzhauses, wechseln. Engel meinte, die Konzerte des Trios „Oldies but Goldies“ werden von den Bewohnern regelrecht herbeigesehnt, ist doch das Repertoire des Trios mit vielen Erinnerungen der Bewohner aus ihrer Jugendzeit verbunden. Engel legte großen Wert darauf, dass die Bewohner die Wertschätzung erfahren, die sie sich in ihrem langen Leben verdient haben. In diesem Sinne ist auch das Pflegepersonal motiviert, den Bewohnern gegenüber mit Respekt und Empathie zu handeln.
Bald geht es weiter mit dem Schlagerexpress
Nach zweieinhalb Stunden Schlagerkonzert näherte sich der gefühlvolle Nachmittag dem Ende. Die Wartezeit auf das nächste Konzert von „Oldies but Goldies“ ist jedoch absehbar, denn das Trio spielt immer in der letzten Woche eines Monats im „St. Vinzenzhaus“ in Gebhardshain zur großen Freude der Bewohner der Pflegeeinrichtung.
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