Pressemitteilung vom 14.11.2024
Kleinkunstbühne Mons Tabor plant Abschied nach fast vier Jahrzehnten
Die Mitglieder der Kleinkunstbühne Mons Tabor trafen sich kürzlich zu ihrem Jahresplenum in ungewöhnlicher Kulisse - dem Kloster Arnstein an der Lahn. Dort tauschten sie sich nicht nur über ihre kulturellen Pläne aus, sondern auch über die bevorstehende Schließung ihrer Bühne.
Horbach. Mit dem kindlichen Wunsch, eine richtige Nonne zu sehen, betrat die drei Jahre alte Inge den Tagungsraum des Klosters, in dem die Aktiven der Kleinkunstbühne Mons Tabor ihr Jahresplenum abhielten. Die Kulturschaffenden hatten sich im Kloster Arnstein versammelt, um über die Zukunft ihrer Bühne zu diskutieren und wurden am Eingang von Schwester Archantia herzlich begrüßt.
Schwester Archantia führte die Gäste durch das Kloster, das seit 2019 von griechisch-orthodoxen Nonnen bewohnt wird und nun als "Heiliges Orthodoxes Kloster Dionysios Trikkis & Stagon" bekannt ist. Nach der Führung bot das Kloster den Gästen Gastfreundschaft mit Kaffee und Kuchen an. Hier konnten sie ein Gespräch mit der Äbtissin Diodora führen, die Fragen zur Schwesterngemeinschaft beantwortete und die verschiedenen Tätigkeiten der Nonnen vorstellte.
Die Äbtissin zeigte sich interessiert an den Plänen der Kleinkünstler und war beeindruckt von der Vielfalt der Angebote, von Kabarett bis zu Musik in alten Dorfkirchen. Sie freute sich auf die 34. Ausgabe des Kleinkunstfestivals Folk & Fools, das am Samstag, 16. November, in der Stadthalle Montabaur stattfinden wird.
Ende 2026 schließt die Bühne nach fast vier Jahrzehnten
Trotz der lebhaften Diskussionen und Pläne für die kommenden Jahre wurde jedoch final beschlossen, dass mit Ende des Jahresprogrammes 2026 die Lichter der Kleinkunstbühne Mons Tabor nach fast vier Jahrzehnten endgültig ausgehen werden. Ein großes Abschiedsfest ist für den 14. November 2026 geplant. Die Anwesenden bedauerten, dass es keinen Nachwuchs gibt, um hochwertige Veranstaltungen mit Weltmusik, Varieté und politischem Kabarett weiterhin mit Leben zu füllen.
Die Teilnehmenden begrüßten allerdings wachsendes Interesse der heimischen Wirtschaft an Kultur als Standortfaktor. Ein Unternehmergespräch der Verbandsgemeinde Montabaur mit der Sparkasse Westerwald-Sieg war diesbezüglich ein wichtiger Meilenstein. In diesem Zusammenhang betonte Referent Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld, dass Kultur der Nährboden für wirtschaftliche und politische Systeme sei.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war ein Positionspapier zur Modernisierung der Kulturförderpraxis in Rheinland-Pfalz. Mit Blick auf die altersbedingte finale Phase vieler Kulturvereine forderten die Teilnehmer weitere Erleichterungen bei Land und Kommunen. Für weitere Informationen können sich Interessierte an den Vorsitzenden Uli Schmidt per E-Mail unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de wenden. (PM/red)
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